Und weiter geht es...
Das Lenkgetriebe ist wieder an seinem angestammten Platz verbaut, die alten Kegelrollenlager waren noch gut in Schuss und wurden nur gereinigt und neu gefettet wieder verbaut.
Laut
Handbuch sollen 1,6 Liter
Getriebeöl auf das Lenkgetriebe aufgefüllt werden - abgelassen hatte ich 0,5 Liter.
Da das Lenkgetriebe wie auch bei späteren Modellen keine wirklich gescheite Auffüllöffnung hat, hab ich wie gewohnt erstmal das meiste
Öl direkt durch das obere Kegelrollenlager in das Lenkgetriebegehäuse gekippt. Bis hier hin sind es aber erst einmal 1,3 Liter - in diesem Fall SAE 75W 90.
Wenn man soweit ist, muss man messen, wie tief das obere Lager drin sitzt, gemessen wird vom Rand nach innen zum äußeren Lagerring und das 3-4 mal im Kreis herum verteilt. Das Lenkrohr sitzt exakt 11,00 mm im Lenkgetriebegehäuse. Dazu die Papierdichtung - 0,4 mm sind also 10,60 mm die Das Lager innen tiefer als der Rand sitzen dürfte. Gemessen hab ich 11,02 mm. Also brauch man eine 0,4mm Beilegscheibe welche man auf den Lageraußenring zwischen Lager und Lenksäule legt. Dann bleiben rechnerisch 0,02 mm Spiel. Zetor schreibt 0,02 - 0,08 mm Lagerspiel vor.
Ist dann die Lenksäule montiert, kann das restliche
Öl aufgefüllt werden...
Was für eine "schöne" Aufgabe. Das
Öl muss in das fast senkrechte Loch am oberen Ende der Lenksäule in diese hinein gefüllt werden. Das geht nur sehr, sehr langsam...
Aber einige Schimpftiraden später waren insgesamt 1,45 Liter ins Lenkgetriebe gefüllt. 1,6 Liter passen da gar nicht rein - danke Zetor für die präzise Angabe.
Voll ist das Lenkgetriebe, wenn das
Öl an der Unterkannte der Auffüll- und Kontrollschraube oben an der Lenksäule steht.
Keine Sorge, die Dichtmasse ist nur außen so raus gequollen, wir dichten immer so ab, das nach außen hin mehr Dichtmasse verwendet wird als nach innen hin. Die hier noch sichtbare Dichtmasse wird morgen noch mit dem Cutter abgetrennt, dann schauts sauber aus.
Als nächstes kam erst einmal der Tank an die Reihe. Dank
@Rico hab ich da sein Mittelchen zur Hand (Säure) um dem Schmutz und beinahe losen Rost den Kampf anzusagen.
Wie man sieht, es betrifft nur den Bodenbereich - und auch da nichts wildes.
Also wurde die Säure in den Tank gegeben, heißes Wasser drauf und dann der Tauchsieder rein und so steht das nun 12-24h und macht vor sich hin...
Gehe zu: https://youtu.be/_XSIfCa8hqc
Abschließend war noch etwas Zeit, sich um die Spurstangenköpfe zu kümmern.
Wichtig: das Loch in den Lenkschubstangen gehört nach vorne, so dass der Schrägkopf Gelenkkopf jeweils hinten sitzt und der gerade Gelenkkopf jeweils vorne. Linke und rechte Lenkschubstange sind unterschiedlich lang, nicht verwechseln.
Und ja - wir haben hier bei unserem Zetor
2011 bewusst die günstigen nicht originalen Gelenkköpfe verbaut, einfach um diese mal zu testen, ob die ggf. nicht vielleicht auch ausreichen solange es nicht auf 100% Originalität ankommt. Bei 4 Stück kann man da nämlich ggf. einiges an Geld sparen, wenn die sich als tauglich erweisen sollten.
Die Gewinde in den Lenkschubstangen wurden alle nachgearbeitet (Schneideisen) und die Stangen vom Dreck innen befreit um die neue Gelenkköpfe gefettet wieder montieren zu können.
Bisher sind die nur geheftet, da die Lenkschubstangen noch eingestellt werden müssen. Und zwar so, das das Lenkrad richtig steht und die Vorspur stimmt, was bei der Lenkung mit 2 Lenkschubstangen aber ohne Spurstange schon etwas trickreicher ist als bei späteren, jüngeren Modellen von Zetor.