Bericht Zetor 6745 Komplett-Instandsetzung (Beschreibung und viele Fotos)

[frieda]

Als nächstes möchte ich das Kühlsystem reinigen mit Soda. Woher nehmen und wie viel?

Zum Beispiel von hier: Waschsoda oder ganz einfach Backpulver. Falls deine dich mit schwarzen Fingern in die Küche lässt.

 

[Dettl]

Im RHB zum 50super sollte die Soda- Lösung 5 bis 10%ig sein und einen Arbeitstag lang im Kühlsystem bleiben, um dann gründlich ausgespült zu werden.

 

[Rico]

So, mal wieder kleines Update. Ich hab das Differentialgehäuse mal leer geräumt vorige Woche. Dort hab ich dann auch paar schöne Überraschungen erlebt . Aber der Reihe nach...

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Bis hierhin sah alles aus wie es nach 40 Jahren Betrieb aussehen sollte .
Aber dann.... traute ich meinen Augen kaum.

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Da war also der Rest des Zahnrades geblieben, das es beim Vorbesitzer zerpfiffen hatte . Und nach dem ersten Schreck ging es gleich weiter.

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Schaut euch mal den Filter an . Also dacht ich mir, erstmal weiter zerlegen.

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Selbst unter der Pumpe war alles voll . Aber fertig gereinigt siehts dann schon wieder ganz gut aus.

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Der Filter ist nicht mehr zu gebrauchen, die Späne sitzen fest im feinen Netz. Da hab ich aber schon ein neues liegen. Dann hab ich mich der Betätigung der Diff-Sperre gewidmet.

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[Rico]

Da kommen dann neue O-Ringe dran und da läuft das Teil auch schon wieder und ist dicht. Dann ging es weiter mit dem Getriebe. Ich musste noch auf eine Lieferung warten. Ich hatte aus versehen den falschen WeDi bestellt. Ich hab ja umschaltbare ZW, da ist der Vorderdeckel des Getriebes anders und größer dimensioniert als ohne. Daher muss bei mir auch ein größerer WeDi rein. Aber dann gings weiter... neuer Filz war auch da, also ab rein damit.

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Dann Deckel drauf mit Dichtung natürlich .

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Dann noch das Lager vorn auf die Zapfwelle und natürlich ausgleichen mit Beilagscheiben. Hab glaube 5 Stück gebraucht.

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Deckel drauf und fertig.

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Also nicht das ihr denk ich hab Langeweile . Es ging dann auch gleich weiter.
Lenkgetriebegehäuse machen. Der WeDi am Lenkhebel siffte und man konnte den Hebel ca. 1,5 mm rein und raus bewegen. Hab neue Beilagscheiben ein gebaut und dann alles abgedichtet wieder. Neuer WeDi natürlich auch.

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Langsam wirds wieder .

 

[Rico]

Heute hab ich mir das Differential vorgenommen. Erstmal gereinigt. War danach irgendwie viel heller . Was genau haben eigentlich die Zahlen zu bedeuten?

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Dann die Schrauben alle gelöst und abgenommen und vorsichtig mit Schonhammer rundum die zwei Hälften abgeklopft, bis sie sich lösten.

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Hier sieht man schön die Kupferlagerschalen der Satelliten und des Ritzels.

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Hab dann alles ausgebaut und gereinigt und dann mit neuen Lagerschalen und bisschen Kupferspray wieder zusammengefügt. Natürlich hab ich auch neue Sicherungsbleche verwendet .

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Auf die Zahlen achten, so wie es vorher war...

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Dann Schrauben und Sicherungsbleche einsetzen und anziehen. Danach Sichern.

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Differential erledigt und bereit zum Einbau. Fehlen nur nach die Lager. Die hab ich heut mühselig abgeflext .

 

[Rico]

Dann habe ich heute auch noch den Kühlkreislauf gespült. Da gibts nicht viele Bilder, war alles nass . Aber ich hab das Thermostat fotografiert. So eins hab ich noch nie gesehen .

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Naja jedenfalls kam ne ganz schöne Brühe raus.... Das Soda hat ganze Arbeit geleistet. Ich hab den Motor so lange durchgespült, bis nur noch klares Wasser kam. Und das in beide Richtungen und dann noch am Froststopfen beim 4. Zylinder.
Jetzt siehts da wieder ganz sauber drin aus. Als Nächstes kommt dann die Bestückung des Differentialgehäuses dran, wenn es fertig lackiert ist. Da gilt es dann das Spiel Tellerrad / Ritzel zueinander einzustellen. Mal sehen wie ich mich da schlage .

So @Joachim , ich hoffe ich konnte dich und natürlich auch die anderen über den aktuallen Stand der Dinge aufklären .

 

[Dettl]

Zwei von jenen welchen Thermostaten habe ich dank @ralle89 hier zu liegen.

Die eingeschlagenen Nummern am Differential bedeuten, das die beiden Hälften zueinander geschliffen sind. Ein Tausch mit anderen Partnern oder auch nur ein Drehen, ist nicht möglich.
Auch Tellerrad und Ritzel sind zueinander geschliffen, sind nur paarweise zu ersetzen und durch geätzte Nummern gekennzeichnet.

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Hier zwar am 50super, sollte bei Dir aber ebenso sein.

 

[Rico]

Die eingeschlagenen Nummern am Differential bedeuten, das die beiden Hälften zueinander geschliffen sind. Ein Tausch mit anderen Partnern oder auch nur ein Drehen, ist nicht möglich.
Auch Tellerrad und Ritzel sind zueinander geschliffen, sind nur paarweise zu ersetzen und durch geätzte Nummern gekennzeichnet.

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Hier zwar am 50super, sollte bei Dir aber ebenso sein.

Ah ok. Verstehe. Danke für die Aufklärung @Dettl .

Was habe die Thermostate dieser Bauform für Vor- bzw. Nachteile?

 

[oldtimerfreund]

@Rico
saubere Arbeit, aber noch ein Hinweis meinerseits, lege bitte etwas wie Pappe oder Lappen unter die Teile welche du auf dem Fußboden ablegst.
Auf Teilemärkten ist das häufig zu sehen, das Teile mit Dicht- /Lagerflächen auf dem Betonboden abgelegt werden
Ansonsten ein großes Lob von mir für das gründliche und gewissenhafte Zerlegen.

 

[Rico]

@Rico
saubere Arbeit, aber noch ein Hinweis meinerseits, lege bitte etwas wie Pappe oder Lappen unter die Teile welche du auf dem Fußboden ablegst.
Auf Teilemärkten ist das häufig zu sehen, das Teile mit Dicht- /Lagerflächen auf dem Betonboden abgelegt werden
Ansonsten ein großes Lob von mir für das gründliche und gewissenhafte Zerlegen.

Danke. Sieht man auf den Bilder zugegeben eher schlecht, aber unter dem Diff. liegt ein Stück Hartholz. Sieht man beim 3. und 4. Bild ganz gut. Nur die Kleinteile hatte ich für Fotos sachte abgelegt. War aber auch alles vor dem Reinigen. Danach direkt von der Hand ins Gehäuse.

 

[oldtimerfreund]

Sehr gut, denn Ordnung und Sauberkeit sind die Grundvorraussetzungen für qualitativ saubere Arbeit

 

[Christian 5211]

Hallo Rico,
du machst dir aber ordentlich Arbeit wegen 5 km/h.
Welches Öl von Mannol hast du genommen, weil der Kanister zu sehen ist? Ich hatte das Pennasol UTTO auf den Portalen und auf der Vorderachse, hab es gestern gegen Mannol 80 W 90 Universalgetriebeöl getauscht. Das Utto von Pennasol ist wie Wasser, hab da wenig Vertrauen, daher das gute alte Getriebeöl. Hab das Utto über den Winter als "Spülöl" verwendet damit alles richtig sauber ist.
Mannol ist günstig aber gut. Kaufe hauptsächlich nur diese Marke und bin zufrieden.
Welches Öl nimmst du fürs Schaltgetriebe? Addinol UTTO soll hier gut sein.

Gruß Christian

 

[Rico]

Hallo Rico,
du machst dir aber ordentlich Arbeit wegen 5 km/h.

Hallo Christian. Ich musste die Portale so oder so zerlegen und neu lagern, da hat es vom Aufwand keinen Unterschied gemacht .

Welches Öl von Mannol hast du genommen, weil der Kanister zu sehen ist?

Ich hab das Mannol 80W90 API-GL4 genommen. Das ist dann in der Allradachse, in den Naben vorn, in den Portalen und im Getriebe. Das hatte ich schon bei meinem John Deere Lanz 310 drinnen, da war ich sehr zufrieden damit.

 

[Joachim]

... und im Lenkgetriebe.

 

[Rico]

... und im Lenkgetriebe.

Ja stimmt. Hab ich vergessen zu erwähnen. Allerdings hab ich dort kein 80W90 sondern nur 80W API GL4 von Addinol. Aber ich denke so einen großen Unterschied wird es nicht machen.

 

[Christian 5211]

Hallo Christian. Ich musste die Portale so oder so zerlegen und neu lagern, da hat es vom Aufwand keinen Unterschied gemacht .
Das macht natürlich Sinn. Und nebenbei noch etwas optimieren.

Ich hab das Mannol 80W90 API-GL4 genommen. Das ist dann in der Allradachse, in den Naben vorn, in den Portalen und im Getriebe. Das hatte ich schon bei meinem John Deere Lanz 310 drinnen, da war ich sehr zufrieden damit.

http://www.ebay.de/itm/1-86-L-20-LI...299367?hash=item487bc739e7:g:HbAAAOSwjVVVsoZ2
Das Öl meine ich. Hast du das auch im Getriebe? Wie funktioniert deine Hydraulik damit? Ich hab die Überlegung schon länger, da ich derzeit auch ein sehr dickes Öl auf dem Schaltgetriebe habe und alles gut funktioniert. Leider weiß ich nicht was der Vorbesitzer genau drauf geschüttet hat. Klar ist hier ein UTTO optimal, aber fürs Getriebe ist ein reines Getriebeöl sicher besser (gerade im Sommer wenn die Hydraulik das Öl noch zusätzlich aufheizt), ob die Hydraulik dann im Winter damit klar kommt is ne andere Frage......
In der DDR gabs sicher kein UTTO.......da muss es ja auch mit Getriebeöl funktioniert haben. Wie sind deine Erfahrungen? Will keine dünne neumoderne und teure Brühe ins Getriebe kippen und dann schaltet er sich vielleicht noch schwer. Joachim hat das UTTO von Addinol und gute Erfahrungen gemacht, Frieda das von Pennasol, aber genau das habe ich auch schon probiert das ist wie Wasser.......bin ich echt skeptisch. Knapp 40 l Öl möchte ich dann auch nur einmal tauschen und das muss passen.

Gruß Christian

 

[Joachim]

Also ich hab im Getriebe Mannol SAE 80W90 API GL4 drin, seit ich ihn habe. Das ist schon relativ dick und im Winter sollte man ihm 2-5 Minuten gönnen um das Öl etwas zu erwärmen und dann erst hydraulisch arbeiten.
Schaltprobleme hab ich keine. Weder im Winter noch im Hochsommer im Heu.

Ich hab mir das Addinol für den anstehenden Wechsel gekauft. Warum? Weils von hier kommt. Ganz einfach.

 

[Rico]

Das Öl meine ich. Hast du das auch im Getriebe? Wie funktioniert deine Hydraulik damit?

Also ich hab im Getriebe Mannol SAE 80W90 API GL4 drin, seit ich ihn habe. Das ist schon relativ dick und im Winter sollte man ihm 2-5 Minuten gönnen um das Öl etwas zu erwärmen und dann erst hydraulisch arbeiten.
Schaltprobleme hab ich keine. Weder im Winter noch im Hochsommer im Heu.

Ich hab mir das Addinol für den anstehenden Wechsel gekauft. Warum? Weils von hier kommt. Ganz einfach.

Damit hat er dir deine Frage beantwortet @Christian. Bis ich bei mir das Öl testen kann, ist schon noch bissel Arbeit von nöten

 

[Rico]

So, mal ein wenig weiter gerollt gestern . Von heut gibts noch keine Bilder. Die kommen erst morgen.

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Dann hab ich mich mal über die Ritzelwelle her gemacht. Als erstes natürlich reinigen und zerlegen.

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Neue Lager lagen schon bereit. Also auch gleich mal eingebaut. Dabei gibt es aber einiges zu beachten. Ich verwende im nachfolgenden Text die Bauteilenummern der zwei Explosionszeichnungen.

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Ich hatte mich beim Belesen nur an dem Bild 25 / 28 orientiert. Das ist die Version 6711. Also ohne Allrad. Dort sieht man, dass der Ring vor dem getriebeseitigen Kegelrollenlager fehlt. In Abbildung 30 / 32 ist er vorhanden und hat die Nummer 35. Diese Abbildung ist vom Allrad. Man sieht auch die unterschiedlichen Ritzelwellen. Das als Einführung. Nun zum Zusammenbau.

Als erstes sind die Außenringe der Kegelrollenlager (Nr. 74) in die Buchse (Nr. 22) einzupressen. Danach (nur beim Allrad) ist der Ring (Nr. 35) auf die Ritzelwelle (Nr. 34) zu schieben. Die Kegelrollenlager werden gegeneinander gerichtet, demzufolge muss das Spiel der beiden ausgeglichen werden, und zwar mittels Beilagscheiben (Nr. 24, 75) zwischen den Lagerinnenringen. Um das zu bewerkstelligen und um mir unnötiges mühseliges Aufschlagen und Abziehen der Lager zu ersparen, da man ja nicht von Anfang an weiß wie viele Scheiben man zwischen die Innenringe legen muss, habe ich die Lager lose in die Buchse gelegt mit dem Distanzring (Nr. 23) und den Beilagscheiben zwischen ihnen. Und dann das Paket im Schraubstock ordentlich zusammendrücken, sodass die Lagerinnenringe komplett gegeneinander gedrückt werden. Jetzt muss sich die Buchse leichtgängig um die Lager drehen lassen, allerdings ohne Spiel. Im WHB sind als Spiel 0/0,05mm angegeben, also praktisch nichts. Kann man ein Spiel feststellen, dann muss man solange Beilagscheiben wieder entfernen, bis es sich leicht drehen lässt ohne Spiel. Geht die Buchse jedoch nur schwer zu drehen, dann muss man solange Beilagscheiben hinzufügen, bis sich die Buchse spielfrei leicht drehen lässt. Bei mir waren es 3x 0,5mm Scheiben und 1x 0,2mm.
Danach wird das getriebeseitige Lager auf die Ritzelwelle aufgeschlagen. Dann wird die Buchse auf das Lager gesetzt (ACHTUNG: Orientierung der Buchse beachten; lange Seite Richtung Getriebe), die Distanzhülse (Nr. 23) auf die Welle geschoben und die zuvor ermittelten Beilagscheiben. Dann das zweite Kegelrollenlager auf die Ritzelwelle pressen. Das Ritzel (Nr. 27) wird aufgesetzt und mit einer Unterlegscheibe (Nr. 25) und der Kronenmutter (Nr. 51) gesichert. Diese wird mit 220 bis 250 Nm angezogen laut WHB. Danach mit einem Splint (Nr. 60) sichern.

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So sieht es bis jetzt aus. Die Mutter kann man erst anziehen, wenn die Welle im Getriebe steckt und ein Gang eingelegt ist, damit die Welle nicht mitdreht. Deswegen ist bei mir die Mutter nur mit der Hand angezogen.
Soweit für heute Leute... Bis morgen .

 

[Joachim]

Das wird am Ende ja ein neues Getriebe.

Danke für die detaillierte Beschreibung - auch wenn ich hoffe da laaaaaaange drum herum zu kommen.