Frage Zetor 5511 Motor schwergängig - Motorschaden?

  • Ersteller des Themas JKON67
  • Beginn
Hallo,

Nun habe ich die Ventile von Zylinder 1 ausgebaut.

Mit Schiebeleere gemessen: Einlassventildurchmesser 33,4 mm, Außlassventildurchmesser 39,3 mm

Mit Schiebeleere gemessen: Innendurchmesser oben Laubuchse Zylinder 1: 94,7 mm

Durchmesser oben Kolben Zylinder 1: auch 94,7 mm, also Messfehler, bzw. zu ungenau.

Die Nockenwelle habe ich auch ausgebaut. Die Ventilstösel habe auch Ablagerungen/Belag und ich habe sie nur nach unten Richtung Kurbelgehäuse rausnehmen können.

Ich verstehe nicht wo die ganzen Ablagerungen her kommen. Hinter den Deckel zur Dekompressionswelle konnte ich Ablagerungen mit dem Finger rauskratzen.

Sind die Laufbuchsen innen glatt oder ist noch zweifelsfrei ein deutlicher Kreuzschliff zu sehen? Weiterhin: vermessen, wie doll die schon oval geworden sind. Rest siehe vorherige Antwort
Ein Kreuzschliff ist nicht mehr zu erkennen.

Ich bestelle nun erst mal eine Innenmessuhr und lege die Ventile und Ventilstößel in Diesel ein.

Gibt es noch was Wirkungsvolleres als Diesel zum Ablösen der Ablagerungen?

Zu
Wenn vorhanden das Kabinentragrohr ziehen
Ich vermute, das Kabinentragrohr ist das massive Rohr, das von links nach rechts durch den Hauptgetriebekasten geführt ist und vor dem Deckel unterhalb der Welle sitzt. Bei mir sind daran die Konsolen des Frontladers befestigt. Ich hatte es mal vor ein paar Jahren ohne Erfolg versucht zu entfernen und dafür links und rechts die 3 Halteschrauben entfernt. Gibt es einen Trick oder eine Richtung, in die es raus muss? Sanfte Gewalt reichte nicht obwohl es Spiel hatte.

Zu
Langsspiel gleicht man mit 25,26 und 29,30
Ich habe vermutlich nur 29,30 gefunden. 30 lag in der Ölwanne und 29 fiel raus, als ich die Kurbelwelle rausgehoben habe. Von 25,26 keine Spur.


Viel Grüße und Danke, Jörg
 

Anhänge

    Du hast nicht die nötigen Rechte um Anhänge (Bilder, Dateien) anzuschauen.
    Bitte registriere dich jetzt oder logge dich mit deinem Account ein um Anhänge betrachten zu können.
Mit Schiebeleere gemessen: Einlassventildurchmesser 33,4 mm, Außlassventildurchmesser 39,3 mm
Der Außendurchmesser ist nicht wirklich relevant. Wichtig ist wie der Dichtkegel ausschaut um zu sagen was mit dem Ventil ist und man könnte die Schaftstärke an mehreren Stellen messen (aber das müsste man dann besser mit Außenmitkrometer machen, weil viel genauer).
Man sieht Auswaschungen (Verschleiß) am Kegel an den Dichtflächen, und die Dichtflächen im Zylinderkopf zumindest vom Auslassventil sehen nicht mehr schön aus, die sollte man ggf. nacharbeiten (Fräsen+einschleifen+Dichtetest).

Mit Schiebeleere gemessen: Innendurchmesser oben Laubuchse Zylinder 1: 94,7 mm

Durchmesser oben Kolben Zylinder 1: auch 94,7 mm, also Messfehler, bzw. zu ungenau.
Exakt - viel zu ungenau und falsche Messpunkte. Das bringt wirklich nur was mit Innenmikrometer und messen nach Vorgabe um dann nach den Tabellen zu urteilen.

Die Ventilstösel habe auch Ablagerungen/Belag und ich habe sie nur nach unten Richtung Kurbelgehäuse rausnehmen können.
Du meinst die Tassenstößel. Warum gingen die nur nach unten raus - das ist sehr ungewöhnlich. Normal gehen die recht leicht nach oben raus. Auch hier markieren welcher wo gelaufen ist.

Ich verstehe nicht wo die ganzen Ablagerungen her kommen. Hinter den Deckel zur Dekompressionswelle konnte ich Ablagerungen mit dem Finger rauskratzen.
Vermutungen/Annahmen:
  • falsches Motoröl
  • zu lang heraus gezögerte Ölwechsel
  • Filter nicht mit gesäubert
  • starker Russ/Kohlenstoffeintrag ins Motoröl durch schlechte Kolbenringe und verschlissene Ventile/Ventildichtungen
All das sorgt für schwarzes Öl und damit schmutziges Öl und am Ende für erhöhten Verschleiß.

Hinter den Deckel zur Dekompressionswelle konnte ich Ablagerungen mit dem Finger rauskratzen.
Wie gesagt - komplett zerlegen, reinigen, spülen und dann neu aufbauen. Wer weiß ob der Motor damals wirklich gemacht wurde bzw. wie und/oder was gemacht wurde. ;) Verkäufer erzählen manchmal sonst was und am Ende ist kaum was wahr.

Ein Kreuzschliff ist nicht mehr zu erkennen.
Dann könnte man die theoretisch hohnen, wenn man sie vorher vermessen hätte und dann müsste man ggf. Übermaß Kolben/Kolbenringe einbauen. Im Endeffekt fährst du mit 4 neuen Kolben-/Laufbuchsensätzen besser. ;)
Und auch richtig hohnen will gekonnt sein - ich kanns nicht.

Ich bestelle nun erst mal eine Innenmessuhr
Gutes Werkzeug ist immer gut. :like

und lege die Ventile und Ventilstößel in Diesel ein.

Gibt es noch was Wirkungsvolleres als Diesel zum Ablösen der Ablagerungen?
B7 Diesel oder was sehr gut geht aber auch kostet ist der Düsen und Glühkerzenlöser von LiquiMoly - mancher schwört auch auf Backofenspray gegen Rußablagerungen.
Die Ventile kannst du weglegen - neue Ventile + neue Ventilführungen + Ventilsitze fräsen + Ventile einschleifen ... alles andere wird nicht lange Freude machen wenn du den Kohlenstoff im Öl reduzieren möchtest.


Ich vermute, das Kabinentragrohr ist das massive Rohr, das von links nach rechts durch den Hauptgetriebekasten geführt ist und vor dem Deckel unterhalb der Welle sitzt. Bei mir sind daran die Konsolen des Frontladers befestigt. Ich hatte es mal vor ein paar Jahren ohne Erfolg versucht zu entfernen und dafür links und rechts die 3 Halteschrauben entfernt. Gibt es einen Trick oder eine Richtung, in die es raus muss? Sanfte Gewalt reichte nicht obwohl es Spiel hatte.
Geht normal ganz leicht, und immer nach links (Fahrtrichtung) heraus. Normal ist das bei Frontladern eher sogar ausgeleiert als das es zu fest sitzt. Konsolen ab, die 3 Schrauben links am Rohr ab und dann nach links raus ziehen.
Ich habe vermutlich nur 29,30 gefunden. 30 lag in der Ölwanne und 29 fiel raus, als ich die Kurbelwelle rausgehoben habe. Von 25,26 keine Spur.
Nicht gut, das sollte man normal aber schon merken weil sich sofort die Kupplung verstellt wenn die Axiallager sich verabschieden sollten.
Egal - die müssen so oder so neu. Alle 4!
 
Hallo,

heute war ich wieder an dem Traktor und habe die Zentrifuge zerlegt und die Kurbelwellenlager und Laufbuchsen gemessen.

Von den Kurbelwellen und Pleuellager habe ich im Werkstatthandbuch keine Abmessungen gefunden.

Gemessen habe ich an 6 Messpunkte mit einem Mikrometer:

Lager 1 Vorderdeckel: 72, 72, 72, 72, 71,8, 71,9 mm

Lager 2: 71,7, 71,7, 71,9, 71,8, 71,7, 71,7 mm

Lager 3: 72, 72,1 71,8, 72, 71,9, 71,8 mm

Lager 4: 71,5,71,9, 71,7, 71,5, 71,8, 71,8 mm

Lager 5 Hinterdeckel: 72, 72, 72, 72, 72, 71,8, 71,9 mm

Pleuellager muss ich noch nachreichen

Das Messen der Laufbuchsen habe ich mit einem Innenmesser nicht richtig hinbekommen.

Daher habe ich einen Kolbenring genommen und an 4 Stellen in der Laufbuchse das Spaltmass mit einer Ventilleere gemessen:

Der Kolbenring hat zusammengedrückt einen Außendurchmesser von 95mm.

Gemessen habe ich OT oberster Kolbenring (O), Mitte (M), 6cm von unten(U1), 2cm von unten (U2)

Zylinder 1: 0,8, 0,8, 0,85, 0,85 mm

Zylinder 2: 0,75, 0,75, 0,75, 0,75 mm

Zylinder 3: 0,65, 0,7, 0,65, 0,65 mm

Zylinder 4: 0,7, 0,7, 0,75, 0,75 mm

Die Lagerschalen Kurbelwelle und Pleuel sind Miba 468 M-0,25 bzw. Miba 1265 M-0,25

Die Axiallagerschalen sind doch alle da. Der verbogene war die vierte. Der hintere Lagerbock hat einiges abbekommen, siehe Bilder.

Was haltet ihr von der Zentrifuge?

Selbst an der Kurbelwelle hafteten starke Ablagerungen, obwohl sie doch dauernd von Öl umspült wird.

Der Betriebsstundenzähler steht bei 500. Ich habe den Traktor 92 schon ohne Welle gekauft.

Viele Grüße Jörg
 

Anhänge

    Du hast nicht die nötigen Rechte um Anhänge (Bilder, Dateien) anzuschauen.
    Bitte registriere dich jetzt oder logge dich mit deinem Account ein um Anhänge betrachten zu können.
Hallo,

leider ist der Motorblock auch eingelaufen. Hat jemand Erfahrung, ob und wie man den Schaden am Motorblock mit vertretbaren Aufwand wieder beseitigen kann?

Viele Grüße, Jörg
 

Anhänge

    Du hast nicht die nötigen Rechte um Anhänge (Bilder, Dateien) anzuschauen.
    Bitte registriere dich jetzt oder logge dich mit deinem Account ein um Anhänge betrachten zu können.
Hallo Jörg,
tja das sieht nach einem absoluten Worstcase aus.
Da musst du erstmal eine Firma finden die so etwas wieder aufschweißt und wieder passend fräst.
Oder du siehst dich nach einem anderen Motorblock um, den es allerdings auch erst zu zerlegen und befunden gilt.
Eine ganz andere Variante wäre, verkauf dem Traktor so wie er ist als Teilespender und sie dich nach was anderen um.
 
Servus, ja da ist guter Rat teuer....
Ich würde es zu nem Dreher geben und da ein Lager passend einsetzen lassen, dazu braucht dieser aber die Neuteile.
 
Wie soll das funktionieren?
An die abgearbeitete Stelle kommt die Anlaufscheibe(n) hin um den Axialen Druck beim Kuppeln aufzunehmen.
 
Es wird eine Scheibe gefertigt die zwischen Block und Anlaufscheibe kommt
 
Diese muss geteilt werden und sich irgendwo festhalten, ebenso die eigentliche Anlaufscheibe.
Die abgenudelte Stelle muss vor allem erstmal exakt winkelig zur Lagergasse wieder hergestellt werden.
Dabei geht Material für die Radiale Lagerschale der KW verloren.
 
Ja, da muss ein Fachmann ran.
Bzw. jemand der sich das zutraut, auf der anderen Seite kostet ein Block jetzt auch nicht die Welt
 
Hallo,

vielen Dank für die Mithilfe.
Erst mal müsste ich wissen, wie stark der Lagerbock im Original ist bzw. ob der Motorblock an der Stelle normalerweise plan ist.
Hat jemand zufällig einen Lagebock von einem 5501 zum Messen da? Die Motornummer ist 5501-008031.
Falls das fehlende Material dick genug ist, könnten man evtl. eine alte Lagerschale "anpassen" und mit zwei kleinen Hohlsplinten am Motorblock fixieren. Das Verschieben wäre ja zusätzlich durch den neuen Lagerbock verhindert. Die Alternative wäre, wenn das geht, aus dem Material der Axiallagerschale eine dickerer zu fräsen, der den Abrieb mitberücksichtigt.
Zu.
auf der anderen Seite kostet ein Block jetzt auch nicht die Welt
Ich habe keine Idee was ein neuer oder gebrauchter und auch noch passender Block kosten würde. Hast du da Erfahrungen?
Zu den Axiallagerschalen habe ich nichts im Werkstatthandbuch gefunden, weder zum Einbau noch zu den Einbautoleranzen. Gibt es 25,26, 30 und 31 in verschiedenen Stärken und wie bestimme ich die Stärken?

Viele Grüße

Jörg
 

Anhänge

    Du hast nicht die nötigen Rechte um Anhänge (Bilder, Dateien) anzuschauen.
    Bitte registriere dich jetzt oder logge dich mit deinem Account ein um Anhänge betrachten zu können.
Natürlich ist der Motor- bzw. Lagerbock an dieser Stelle Plan.
Dort liegt schließlich die Axiale Lagerschale an welche den Druck beim Kuppeln aufnimmt.
Wenn du dir den Rest dieser Lagerschale genau ansiehst erkennst du auch eine Nase welche sich in einer Aussparung festhält.
Reste davon sind an dem Lagerbock noch erkennbar.
Deine Kurbelwelle ist dann allerdings auch hinüber denn so wie die den Lagerbock geschliffen hat ist sie an der Lagerstelle auch rund.
 
Hallo,

wie Christian geschrieben hat:
Reste davon sind an dem Lagerbock noch erkennbar.
Deine Kurbelwelle ist dann allerdings auch hinüber denn so wie die den Lagerbock geschliffen hat ist sie an der Lagerstelle auch rund.
Ich war die Woche mit dem Block und Kurbelwelle bei zwei Motorinstandsetzer.
Die Reparatur ist mit den restlichen Baustellen nicht mehr wirtschaftlich.

Um die Garage frei zu bekommen baue ich den Traktor nun rollfähig wieder zusammen und werden ihn wohl verkaufen.

Vielen Dank für die Rückmeldungen und die Unterstützung.

Viele Grüße

Jörg
 
Schade, aber das war zu erwarten.
Da findet sich bestimmt ein Abnehmer, vielleicht aus dem Forum.
Nachteilig ist, das er keinen Rahmen hat, sondern der Motorblock zum rollen wieder als tragendes Element dazwischen muss.
 
Vor 2 Wochen klappte das noch, als ich die Zwischenkupplung nachstellte.
Und genau deshalb rate ich seit je her Gebetsmühlen-artig davon ab die Kupplung "nachzustellen" wenn die nicht mehr arbeitet wie zuvor. Mein Fresse aber auch... Sorry. :(

Wo bekommt man nur gelernt/gesagt das man eine Kupplung "nachstellen" solle. Eine Kupplung stellt man ein - und beim Zetor heist das: einmalig beim Einbau des Motors bzw. nach trennen und Kupplungsreparatur am getrennten Motor. Danach fasst man die Kupplung nicht wieder an - und wenn doch was ist, dann muss man eben trennen und nachsehen.
Nachstellen kann halt echt teuer werden - hier wirds nun wohl dem 5511 sein Leben kosten. War vermeidbar, sorry das ich das hier jetzt so brutal rein schreibe. :(


Andere Frage - warum muss der gesamte Traktor weg nur weil der Motor ne Macke hat? Warum nicht aus Polen nen Ersatzmotor holen, den aufmachen und kontrollieren und dann einbauen? Oder ist der Rest vom Traktor auch schon so malade?

Und hier auch gleich noch n schlauer Spruch: vertraut keinem Fremden wenn der behauptet er verkauft euch nen Generalüberholten Motor. Vertraut einzig auf Referenzen die der euch nennen können sollte oder Fotoberichte von der Reparatur oder zumindest Rechnungen vom Teilekauf. Aber vertraut niemals auf das bloße Wort des Verkäufers! Und das sag ich als Verkäufer... ;)
 

Ähnliche Themen

Zurück
Top