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Frage Zetor 5511 Motor schwergängig - Motorschaden?

  • Ersteller des Themas JKON67
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JKON67

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Jörg
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Zetor 5511
Hallo,

mein treuer Zetor 5511, Bj 1970, den ich seit 1995 zur Heuernte, zum Wasserfass fahren und zum Mulchen nutze, ist in der diesjährigen Heuernte beim Wenden stehen geblieben.

Ich habe ihn 1995 mit generalüberholten Motor gekauft und 2004 einmal ein defektes Stirnradlager getauscht und ansonsten jedes Jahr das Öl gewechselt.

Dieses Jahr konnte ich problemlos noch mähen. Beim zweiten Mal Wenden ist er nach der Fahrt von der ersten zur zweiten Wiese beim Beginn des Wenden ausgegangen und nicht mehr angesprungen.
Erst dachte ich der Motor ist fest, da ich am Schwungrad den Motor nicht weiterdrehen konnte.
Vor 2 Wochen klappte das noch, als ich die Zwischenkupplung nachstellte.

Heute habe ich die Vorderachse abgebaut und kann mit einer 1" Ratsche den Motor schwer durchdrehen.
Dabei ist mir aufgefallen, das die Kurbelwelle incl. Schwungscheibe 3 bis 5mm Spiel in der Längsrichtung hat.

Der Motor hat in der letzten Zeit bei Belastung stark schwarz gerußt und der 4te Zylinder suppt am Auspuffkrümmer.

Nun bin ich in der Situation das ich nicht so richtig weiter weiß.
Die 3 bis 5 mm Spiel kommen mir recht viel vor und ich befürchte, dass evtl. irgendwelche Passscheiben abgenutzt oder defekt sind und weitere Folgeschäden entstanden sind.
Hat jemand einen Tipp für die weitere Vorgehensweise und eine Einschätzung für die Ursache des Spiels. Welches Spiel ist normal und wie wird es eingestellt, begrenzt.
Reicht es, die Ölwanne abzunehmen um den Gesamtschaden einzugrenzen.
Wenn es Richtung Kurbelwellensanierung rausläuft, lohnt sich das oder macht es mehr Sinn einen Ersatzmotor zu bekommen, falls es überhaupt welche gibt, bzw. was kostet eine komplette Motorsanierung?

Ich wäre für Anregungen und weitere Infos sehr dankbar.

Grüße Jörg
 

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Hallo Jörg,
Nimm erstmal die Ölwanne ab, dann die Köpfe.
Die Abgaskrümmerdichtungen sind teilweise eh undicht.
Der ganze Motor sieht allgemein verölt und dann eingebruzelt aus.
Das Beschriebene Axialspiel erscheint mir zu viel.
Die Kurbelwelle kann nur bei abgenommener Ölwanne grob befundet werden und wenn die Köpfe runter sind die Kolben ziehen.
 
Genau so ist es,
Langsspiel gleicht man mit 25,26 und 29,30 aus, diese kannst du im eingebauten Zustand der Kurbelwelle prüfen indem du den Lagerbock los schraubst
 

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Erstmal: willkommen! :)

Dabei ist mir aufgefallen, das die Kurbelwelle incl. Schwungscheibe 3 bis 5mm Spiel in der Längsrichtung hat.
Die 3 bis 5 mm Spiel kommen mir recht viel vor und ich befürchte, dass evtl. irgendwelche Passscheiben abgenutzt oder defekt sind und weitere Folgeschäden entstanden sind.
Axiallagerschalen im Eimer, speziell die nach vorn - kommt durch das Kupplung treten, je mehr und länger desto früher. Bin mir grad nicht sicher ob man die oberen Axiallager ohne ausbauen der Kurbelwelle getauscht bekommt und nur die unteren austauschen ist ja Murks.
@Florian_7745 bekommt man die alle 4 von unten bei eingebauter Kurbelwelle getauscht? Bei der letzten KW wo ich die gewechselt hab, ging es sehr eng zu und da war die KW draußen weil sie ersetzt werden musste. :denk2:

Der Motor hat in der letzten Zeit bei Belastung stark schwarz gerußt und der 4te Zylinder suppt am Auspuffkrümmer.
Luftmangel (Luftfilter sauber?) oder falsch eingestellte ESP (zu viel Diesel).

Ich habe ihn 1995 mit generalüberholten Motor gekauft und 2004 einmal ein defektes Stirnradlager getauscht
Wie viele Stunden hat der seit 1995 gelaufen? Klingt nicht nach einer echten GR sondern eher nach Verkäufer-Storry um ihn an den Mann zu bringen. Bei einer GR wäre der Motor wie ein neuer hinterher. Vermutlich hat da einer nur Kolben/Laufbuchsen gemacht und vielleicht die Köpfe überarbeitet.

Interessant wäre der letzte Öldruck gewesen, aber wenn er nun fest ist... eh zu spät.
Riecht das Motoröl nach Diesel?
Wann wurden denn zum letzten mal die Dieselfilter gewechselt? das schaut ja schon arg gruselig aus auf der ESP-Seite des Motors.

Reicht es, die Ölwanne abzunehmen um den Gesamtschaden einzugrenzen.
Nein. Köpfe runter und Ölwanne ab - erst dann kann man sich ein Bild machen und welche ggf. für uns um mehr zu sagen. ;)

Wenn es Richtung Kurbelwellensanierung rausläuft, lohnt sich das oder macht es mehr Sinn einen Ersatzmotor zu bekommen, falls es überhaupt welche gibt, bzw. was kostet eine komplette Motorsanierung?
Ersatzmotor? Wieder einen der eine "GR" hatte ? Mach das selbst, dann weißt du was gemacht wurde und lernst deinen Motor auch viel besser kennen und bedienen. Ist wirklich so. :)
Solange das Motorgehäuse mit den KW-Lagerböcken noch i.O ist (ich hoffe inständig du hast nicht nur Öl gewechselt, sondern auch Kühlwasser alle 2 Jahre!) ist eigentlich alles selbst gut zu reparieren.

Ich würde auch die ESP zu einem geben der wirklich weiß was er da tut. Nicht zum erst besten.
 
Hallo,

vielen Dank für die schnellen und reichlichen Rückmeldungen.

Ich habe nun die Ölwanne, die Zylinderköpfe und den Vorderdeckel abgebaut.

Folgendes Schadensbild:
  • Ein Ventilstößel Zylinder 2 krumm
  • Eine Passschalenhälfte liegt in der Ölwanne
  • Es liegen Reste von Splinte des Pleuellagers 2 in der Ölwanne
    Die Muttern des Pluellagers scheinen fest zu sein aber eigentlich muss es ja einen Grund haben warum die Splintreste in der Ölwanne liegen
  • Stirnrad hat auf der Messingbuchse gefressen
  • Bei der Demontage des Kühlwasserverteile habe ich an Kopf 3 und 4 jeweils eine Schraube abgerissen
  • Die Laufflächen der Kolben sehen augenscheinlich OK aus, außer, kurz vor OT Ablagerungen.
    Ich bin aber auch kein Spezialist.

Eventuelle Zusatzschäden/-arbeiten:
  • Ölpumpe. Wie überprüfe ich den Öldruck / Fördermenge?
    Warum ist das Stirnrad 2004 und nun wieder fest?
    Ich habe die Funktion der Ölpumpe 2004 mit Sicherheit geprüft aber nicht den Förderdruck.
    Das Ölröhrchen ist durchgängig.
  • Nockenwellenschaden durch krummen Stößel?
  • Die Einspritzdüsen sehen ziemlich vergammelt aus.
  • ESP überprüfen?


Was kosten die Teile für eine Motorüberholung und was kosten die Überholung selbst.

Lohnt sich das?


Danke

Viele Grüße Jörg
 

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Ja, der hat es hinter sich.
Welches Öl hast du gefahren?
Wurde der Motorölfilter auch getauscht?

Die Köpfe sehen auch so aus als ob sich die Ventile da schon sehr weit rein geklopft haben.


Weitere Vorgehensweise
Kolben raus, Büchsen raus und dann schauen wie die Flächen zur Büchsen Abdichtung aussehen.
Wenn ok dann muss die Kurbelwelle raus.


@Joachim nein, die oberen bekommt man so nicht getauscht.
 
Ha... da isse ja.
Herzlichen Glückwunsch du hast eine der Axiallagerschalen gefunden. Die fluppen raus, wenn sie verschlissen sind. Das erklärt auch warum man irgendwann unvermittelt die Kupplung nachstellen zu müssen glaubt. :) ;)

Ölpumpe. Wie überprüfe ich den Öldruck / Fördermenge?
Kann man daheim eigentlich nur im eingebauten Zustand machen. Ansonsten vielleicht ein Hydraulikservice?

Warum ist das Stirnrad 2004 und nun wieder fest?
Mangelschmierung? Ich würde den Motor komplett zerlegen und ALLE Ölkanäle spülen.

Ich habe die Funktion der Ölpumpe 2004 mit Sicherheit geprüft aber nicht den Förderdruck.
Bitte mehr dazu? Wie prüft man eine Schmierpumpe auf Funktion ohne deren Förderdruck zu messen? Ich mein Sinn ist es ja das diese bei einem Förderdruck von 3-5 bar eine bestimmte Menge Öl födert. Ohne Gegendruck ist ein Auslitern etwas nutzlos. Daher die Frage.

Das reicht nicht, man muss den kompletten Kanal spülen und kontrollieren.

Nockenwellenschaden durch krummen Stößel?
... unwahrscheinlich (Sichtkontrolle machen ob Laufspuren zu sehen sind) - saß der Stößel eventuell zu locker? Ist das betreffende Ventil schwergängig? Sowas passiert gern mal wenn Experten Ventile überholen und dann vergessen die Ventilführungen auf Maß aufzureiben oder zumindest zu prüfen. Dann kann es bei hoher Belastung zu Ventilklemmern kommen und dann kann die Stößelstange leiden. Alle Stößel auf Durchgang prüfen und auf festen Sitz der Stößelkopfstücke!

Die Einspritzdüsen sehen ziemlich vergammelt aus.
Reinigen (Achtung, die Düsenspitzen sind sehr empfindlich - am besten im Ultraschallbad reinigen!) und dann prüfen gg. neu einstellen oder ersetzen und neu einstellen.

Fachwerkstatt - und zwar ne gescheite. AGM-Agromotors in Tschechien wäre ne gute Adresse, aber auch Motorpal selbst und ich hätte notfalls noch einen in Polen an der Hand der ein ESP-Gott zu sein scheint. ;)

Was kosten die Teile für eine Motorüberholung und was kosten die Überholung selbst.
Das weiß man, wenn man weiß was alles am Ende neu muss. Fakt ist - für 500 Euro bekommst du ebenso wenig einen gescheiten Motor wie für 1.000 Euro. Wirklich gut gemachte Motoren wo dann auch nicht nur billige Nachbauteile eingebaut wurden liegen beim 4 Zylinder bei etwa 2.000 Euro und mehr. Liegt der preis drunter dann wurde nicht alles gemacht oder es wurden Billigteile verbaut wo neuer Ärger vorprograqmmiert ist.

Ich meine der hatte schon Zentrifuge. Also sauber machen. Nach SAE 15W-40 oder SAE 10W-40 schaut das bei jährlichem Wechsel jedenfalls nicht aus. Da dürfte nicht so viel Schmodder drin sein weil die besser reinigen.


Daher frag ich auch: Welches Öl fährst du? Hersteller, SAE und API bitte.

@Joachim nein, die oberen bekommt man so nicht getauscht.
Ok, dann lag ich doch richtig - also muss die Welle so oder so raus, dann macht eine echte komplette GR des Motors absolut sinn, wenn der Block noch i.O. ist.

Die Welle muss noch nicht zwingend hinüber sein.
 
Ich meine der hatte schon Zentrifuge. Also sauber machen. Nach SAE 15W-40 oder SAE 10W-40 schaut das bei jährlichem Wechsel jedenfalls nicht aus. Da dürfte nicht so viel Schmodder drin sein weil die besser reinigen.
Genau um das ging es mir,
Es gibt Leute die machen zwar die Haube auf und sagen dann na die is doch sauber....

Düsen würde ich gleich neu mach, die kosten doch nix.
Ölpumpe neu.
Im Prinzip alles neu bis auf
Nockenwelle, Kurbelwelle, Pleuel und die Stinräder.
Natürlich nur wenn diese ok sind.
 
Na die Laufbuchsen muss man sich erstmal noch anschauen - bitte mal alle 4 Zylinder so drehen dass der Kolben jeweils im UT ist und dann Fotos von den Laufbuchsen machen. man erkennt schon noch Kreuzschliff.

Ist der Motor nun richtig fest oder dreht der auch mit geöffneten Köpfen noch schwer?
 
Hallo,

nochmals vielen Dank für die schnellen und reichlichen Rückmeldungen.

Die Laufbuchse von Zylinder 4 hat Riefen. Als Anlage die Bilder aller Buchsen.

An der Führungswelle für die Ventilstößel ist ein Hebel, mit dem die Einlassventilstößel anscheinend über einen Bowdenzug, o.ä. verstellt werden können. Dieser war bei mir nicht angeschlossen. Für was ist der gut?

An dem Kipphebel für den krummen Einlassventilstößel ist die Aufnahme für den Stößel ausgefranzt.

Mir ist immer noch unklar, wie der Stößel verbogen wurde. Die Kipphebel und Ventile sind leichtgängig.


Zum Öl:
Pro Jahr fahren ich max. ca. 100 Stunden.
Motorenöl 2018 bis 2020: Unique D15W40: API SJ, API CG-4, ACEA A3, ACEA B3, ACEA E2
Motorenöl ab 2020: Oest SAE 15W-30: API CG-4/SF, ACEA E3

Falls wir schon dran sind:
Getriebe/Hydrauliköl: Speedwell SMB-Lube Farm UTTO: SAE 80W, API-GL4

Zu den Fragen/Anmerkungen:
  • Wie überprüfe ich die Ventilsitze?
    Ich habe vor, die Köpfe auf den Kopf zu legen, Diesel auf die Ventile aufzubringen und wenn der Diesel wegläuft sind die Ventile undicht.
  • Zusätzlich wollte ich überprüfen ob sich die Ventile gleichmäßig leicht öffnen lassen.
  • Zu Florians Vorschlag: „Kolben raus, Büchsen raus und dann schauen wie die Flächen zur Büchsen Abdichtung aussehen. Wenn ok dann muss die Kurbelwelle raus.“
    Frage: Was meinst du mit „Flächen zur Büchsen Abdichtung“, die Bohrung im Motorblock, in dem sich die Büchsen einsetzen? Was überprüfe ich damit?
  • Zu Joachims Antwort: „Kann man daheim eigentlich nur im eingebauten Zustand machen. Ansonsten vielleicht ein Hydraulikservice?“ zu meiner Frage „Wie überprüfe ich den Öldruck / Fördermenge?“. Meine Antwort: Dann wohl einmal neue Ölpumpe.
    Ich hatte damals eine Sichtkontrolle auf eingeriebenes Gehäuse durchgeführt und geprüft ob die Pumpe fördert.
    Den Druck habe ich nicht gemessen.
  • Zu Joachims Antwort: „Das reicht nicht, man muss den kompletten Kanal spülen und kontrollieren“ zu meiner Aussage „Das Ölröhrchen ist durchgängig.“.
    Antwort: Klar, den Kanal überprüfe ich noch mal gesondert.
    Wie führe ich sinnvoll eine komplette Motorspülung durch? Insgesamt sind quasi überall Ablagerungen und Versottungen.Den ganzen Motorblock einweichen geht ja schlecht. Welches Spülmitte empfehlt ihr?
Meine geplante weitere Vorgehensweise:
  • Ventilsitze überprüfen
  • Nockenwelle zur optischen Kontrolle ausbauen?
  • Pleuel aller 4 Zylinder ausbauen
  • Laufbüchse Kolben 4 ziehen
  • Motor ausbauen
  • Abgerissene Schrauben des Kühlwasserverteilers aus den beiden Köpfen entfernen
  • Material zusammenstellen, derzeit
  • Kipphebel Einlassventil mit Zubehör
  • Stößel Einlassventil
  • 1x Zylinderbuchse oder besser alle?
  • 1x Kolbenringe oder besser alle?
  • Evtl. Kolben
  • 4 Einspritzpumpen
  • Dichtsatz für beide Krümmer, Kühlwasserverteiler, Köpfe, Kraftstoffleitung
  • Brauche ich für die Köpfe außer den Zylinderkopfdichtungen noch weitere Teile.
  • Beim Auto benötige ich neue Schrauben für eine definierte Vorspannung.
    Beim Zetor sieht das sieht das rustikal aus, das nicht nötig zu sein scheint.
  • 2 Schrauben für Kühlwasserverteiler
  • Pleuellagersatz
  • Axiallagerschalensatz hinten
  • Axiallagerschalen vorne?
  • Simmering Kurbelwelle vorne und hinten
  • Ölwannendichtung
  • Stirnrad
  • Vorder- und Hinterdeckeldichtung
  • Kupplungssatz, wurde Anfang 2000 erneuert (Zetor-Original) kein polnischer.
Wo bekomme ich die Bestellnummern her. Kann ich den Ersatzteilkatalog irgendwo bestellen? Gibt es Ersatzteilkomplettsätze für Motorinstandsetzungen? Auf Joachims Seite habe ich nichts gefunden.
Ich habe diverse Ersattzteilkataloge im Netz gefunden aber keines für den 5511.

Danke

Viele Grüße Jörg
 

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Zylinder 4 hat es hinter sich und da die anderen auch nicht besonders gut aussehen und du maximal 3 bar Kompressionsdruckunterschied haben darfst, heist das wohl doch einmal 4 neue Kolben/Laufbuchsensätze. Also doch die GR.
Wo bekomme ich die Bestellnummern her. Kann ich den Ersatzteilkatalog irgendwo bestellen? Gibt es Ersatzteilkomplettsätze für Motorinstandsetzungen? Auf Joachims Seite habe ich nichts gefunden.
Ich hab halt nur 25 Test-Artikel von aktuell knapp 5.000 Artikeln die wir am Lager haben im Shop online. Bei uns ruft man noch klassisch an und bekommt dadurch dann auch ne Beratung. ;) Alternativ bestellen hier per PN oder über WhatsApp oder Email. Aber anrufen ist gerade bei so größeren Projekten absolut sinnvoll.

ETK kannst du über mich auch bekommen, aber der nützt dir nur begrenzt etwas da man bei so alten Modellen eh viel umschlüsseln muss und dazu braucht man theoretisch einige Kataloge mehr oder man ruft halt wie gesagt einfach mal an. Beiße ja nicht (zumindest nicht am Telefon) :D ;)

Komplettsätze gibt es von Teil-Baugruppen wie die erwähnten Kolben-/Laufbuchsensätze oder Dichtungssätze aber keine kompletten Motor-GR-Sätze da diese stets sehr individuell ist was benötigt wird und dann gibts oftmals auch verschiedene Qualitäten zu freilich verschiedenen Preisen. Daher > anrufen.

Wie überprüfe ich die Ventilsitze?
Ich habe vor, die Köpfe auf den Kopf zu legen, Diesel auf die Ventile aufzubringen und wenn der Diesel wegläuft sind die Ventile undicht.
1. messen wie tief die schon im Zylinderkopf drin sitzen, also Ventilunterseite zu Kopfunterseite
2. ausbauen und den Ventilsitz optisch beurteilen
3. Ventilschaft mit Micometer mehrfach messen und ebenso die Ventilführung mit einem Innenmicrometer

Erfahrene haben das etwas im Gefühl, da reicht oft schon eine Sichtprüfung und dann der Wackeltest. Die Dichteprüfung sagt nur etwas über die Dichtheit, nicht aber zum Verschleißzustand allgemein aus.

Zu Florians Vorschlag: „Kolben raus, Büchsen raus und dann schauen wie die Flächen zur Büchsen Abdichtung aussehen. Wenn ok dann muss die Kurbelwelle raus.“
Frage: Was meinst du mit „Flächen zur Büchsen Abdichtung“, die Bohrung im Motorblock, in dem sich die Büchsen einsetzen? Was überprüfe ich damit?
Sichtprüfung ob da noch genug "Fleisch" ist oder ob durch unterlassenen Kühlwasserwechsel schon arg viel Material vom Motorblock abgetragen wurde. Weiterhin kann man auf Kavitationsschäden prüfen...

Mir ist immer noch unklar, wie der Stößel verbogen wurde. Die Kipphebel und Ventile sind leichtgängig.
Weil sie kalt sind. Bei heißem Motor dehnt sich das Metall aus und es kann zu Klemmern kommen. Deshalb gibt es Vorgaben wieviel Spiel die Ventilschäfte und Ventilführungen haben dürfen und müssen.
Theoretisch kann auch eine falsche Ventileinstellung zum Kontakt mit dem Kolben führen bei noch geöffnetem Ventil - wenn das passiert ist auch die Stößelstange krum.

Den Schmierdruck bitte IMMER nach einer Motorrevision messen auch wenn es nur eine Teilrevision ist. Nächstes mal dann bitte drauf achten.

Wie führe ich sinnvoll eine komplette Motorspülung durch? Insgesamt sind quasi überall Ablagerungen und Versottungen.Den ganzen Motorblock einweichen geht ja schlecht. Welches Spülmitte empfehlt ihr?
ALLES, wirklich ALLES ausbauen und dann alle Schmierkanälchen mit Bremsenreiniger durch spülen. Wenn die dann sauber und trocken sind, noch mal mit Ballistol Öl hinterher spülen. Wichtig dann aber auch vor einem ersten Motorstart erstmal Schmieröl vorpumpen, ehe man ihn anlässt - sonst gibts den nächsten vermeidbaren Verschleiß.

Nockenwelle zur optischen Kontrolle ausbauen?
nicht zwingend - Sichtprüfung geht nach Ausbau der Tassenstößel auch von unten mit Taschenlampe. Wenn man aber die Schmierkanälchen spülen will... ausbauen. Vor dem Einbau dann alle beweglichen Teile satt mit frischem Motoröl benetzen und erst dann einbauen.

Generell gibts da noch vieles zu beachten, ich hab grad nicht die Zeit das haar klein aufzuschreiben. Am besten gehst du Stückweise vor und man hilft dir dann Schritt für Schritt damit es übersichtlich bleibt. :)
 
Motorenöl ab 2020: Oest SAE 15W-30: API CG-4/SF, ACEA E3
Nicht gut - das ist bei niedrigeren Temperaturen schon dünnflüssiger wie ein SAE 15W-40.
Wenn dann am besten ein SAE 10W-40 oder noch besser ein Oldtimer taugliches SAE 10W-40 nach API CB oder CC .

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Nein - keine Nockenwellenführungsverstellung ... das ist der Dekompressionshebel, normal geht dort ein Bowdenzug ran, der dann am Amaturenbrett endet. Funktioniert aber nur wenn die richtigen Stößel verbaut sind. Sind schon neuere drin, klappt es nicht. Die alten Stößel dafür gibt es wohl auch nicht mehr, müsste man sich selbst nachbauen. Brauch aber heute kein Mensch mehr, es sei denn du willst ihn unbedingt per Hand ankurbeln oder hättest ne viel zu kleine Batterie. ;)
 

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Das wird wie richtig erkannt und beschrieben eine komplette Generalreparatur des Motor.
Als Hinweis, bevor man(n) den Motor oder Getriebe zerlegt wenigsten grob reinigen.
So wird die Wahrscheinlichkeit gemindert, das Schmutz in das Aggregat gelangt.
 
Hallo,

da dieses die erste Generalreparatur des Motors wäre und mir a) die Erfahrung und b) teilweise das Werkzeug für Micrometerarbeiten fehlt und c) die Zeit knapp ist, frage ich mal in die Runde, ob jemand Interesse hat oder jemanden Vertrauenswürdigen kennt die Reparatur auszuführen.
Im Raum Frankfurt könnte ich den Motor selbst vorbeibringen und auch mit schrauben, ansonsten halt per Spedition.

Rückmeldungen auch gerne per PN.

Danke Jörg
 
Bei Mannheim gibt es ne Werkstatt, die war mal Zetor Vertragswerkstatt zu Zeiten wo der 5511 gebaut wurde. Dort hab ich mal einen 2011 gekauft. Eventuell würden die das machen, aber ich kenne deren Konditionen nicht.

Wer mir noch einfallen würde, weil Ahnung und Erfahrung wäre der Ausrichter des letzten Zetor Treffens, der würde das vielleicht ja auch machen, das wäre dann bei Dortmund.

Großartig Spezialwerkzeug ist eigentlich nicht unbedingt von Nöten. Und sowas wie ein guter Messschieber oder ne Messuhr gibts in brauchbar auch schon sehr günstig zu kaufen.
 
Hallo,

nachdem ich nun einen 2 t Motorheber und eine 950kg Motorträger mein Eigen nennen kann, habe ich den Motor ausgebaut und zerlegt. Die Ventile haben ein paar Jahre auf dem Buckel, sind aber noch dicht (Diesel über Nacht).
Die Ventile sind alle gleichmäßig gängig. Ich vermute, der krumme Ventilstößel kommt daher, dass der Stößel sich auf den Rand des Kipphebels gesetzt hat.

Kompression wollte ich prüfen wenn er wieder zusammen ist und läuft.
Dazu muss ich mir noch einen Adapter besorgen, da mein Kompressionsmesser ein Schraubgewinde hat.
Zur Not mache ich sie mal neu, wenn der Motor im Winter nicht mehr anspringt oder die Kompression ungleichmäßig sein sollte.

Beim Ausbauen habe ich noch ein paar Schäden feststellen können:
  • Laufbuchse Zylinder 4 hat leichte Riefen. Ein Freund, der schon einige Automotoren überholt hat, meint es wäre unkritisch, ich soll die Laufbuchse honen und dann wäre es gut.
  • Der Ölabstreifring Richtung Getriebe ist verbogen. Ursache ist ein Blechring, den ich nicht zuordnen kann. Er hatte sich zwischen hinterem Motordeckel und Ölabstreifring gestützt.
  • Dadurch hat auch die Lauffläche des Ölabstreifrings im hinterem Motordeckel ein paar Riefen. Frage: Hat jemand eine Idee was das für ein Ring ist und wie ich den Ölabstreifring tausche und den Ring erneuere?
  • Die Kolben haben teilweise Abnutzungsspuren, die Laufflächen in den Zylinderbuchsen jedoch nicht.
  • An Kolben 4 fehlt ein Stück des unteren Kolbenrings, Siehe Bild.
  • Den fehlenden Rest habe ich (noch) nicht gefunden.
  • In der Getriebeglocke ist ein leichter Ölfilm von beginnenden Ölverlust Getrieböl.
    Frage: Kann ich da irgendwas von der Getriebeglockenseite abdichten oder muss von oben ran.
Die Pleuel und die Pleuellagerscheiben waren übrigens alle mit eine Körner durchnummeriert (1 – 4 Punkte).

Als Nächstes habe ich noch vor die Nockenwelle auszubauen und eine Sichtprüfung vorzunehmen.

Die Kolben ich nach unten gezogen. Klappt das Einsetzen auch von unten? Vermutlich ist es einfacher sie von oben einzusetzen. Wie macht ihr das?

Die Woche kommt noch mal mein Freund für eine Einschätzung.

Viel Grüße Jörg
 

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Die Ventile sehen so aus als wären diese schon sehr weit im Zylinderkopf, wenn das der Fall ist durchschlägt der kipphebel den Ventil Deckel.
Zum Thema Zylinder und Kolben, aufgrund des Preises würde ich diese jetzt gleich neu machen
 
Die Kolben haben es hinter sich, die wieder einzubauen ist völlig daneben.
Verwende vier neue Laufbuchsen mit neuen Kolben.
Wenn du die Buchsen gezogen hast, kannst du auch gleich den Motorblock innen besser reinigen von alten Kühlwasser Ablagerungen.
Die Ventile sehen ebenfalls schon arg mitgenommen aus. Mindestens ausbauen und befunden.
 
Die Kolben haben offenbar schon gefressen, der Zylinderkopf 1 ist zu 99,9% hinüber, da werden die Ventile hauch dünn sein und der Sitz schon weit drin. Wieviel Stunden soll der noch mal gelaufen sein seit dem Kauf und der GR des Motors? Solche Schäden kenne ich sonst nur von Motoren die deutlich über die 8.000 Betriebsstunden drauf haben... Ventile bitte mal raus nehmen und dann Fotos vom Ventilkegel und dem Ventilsitz im Kopf machen. Aber so arg verrust wie die aussehen, würde ich wenns meiner wäre auch die ESP mal dringend zu nem Spezi geben und die Düsen ersetzen oder zumindest prüfen und neu abdrücken.

Zylinder 3 sieht besser aus. Daher alle Ventile raus und von allem Fotos, dann wissen wir genaueres. :)

Kolben-/Laufbuchsen - mach neu. 1. due hast ihn eh offen nun, und 2. gibt es sehr gute Qualität zum bezahlbaren Preis (Obacht, gibt aber auch hier Mist zu kaufen ;) ).
Was ist mit dem Labyrinthring der Kurbelwellenabdichtung passiert? Der soll normal nicht so wellig sein. Man kann so einen Motor auf Wellendichtring umbauen, oder den Labyrinthring ersetzen (ich hab noch ein paar wenige originale am Lager).
 
Laufbuchse Zylinder 4 hat leichte Riefen. Ein Freund, der schon einige Automotoren überholt hat, meint es wäre unkritisch, ich soll die Laufbuchse honen und dann wäre es gut.
Das ist das Problem - Automotoren. Ich hab von Automotoren keine Ahnung und daher sag ich dazu auch nichts, Aber beim Zetor ist es so, das die Laufbuchse mit der Zeit innen Oval wird und nicht mehr rund ist (kann man mit einem Innenmikrometer messen, es gibt Vorschriften für die Messpunkte). Das Oval bekommst du womöglich gehohnt, aber die neuen Kolbenringe wären dann rund und nicht an den Verschleißgrad der alten Buchsen angepasst (und müssten auf deine Laufbuchse ggf. angepasst werden, Stichwort Stoßmaß) und womöglich wird das Stoßmaß zu groß so dass dir da trotz hohnens die Kompression flöten gehen kann.

Weiterhin sollte man erstmal ie Kolbenringnuten um Zylinder messen ob die nicht womöglich schon zu sehr verschlissen sind, was dann wieder zu sich bewegenden Kolbenringen führt und zu neuen, frühzeitigen Problemen. Auch im CZ Zetorforum wir daher in der Regel vom bloßem Kolbenringtausch abgeraten, aus gutem Grund.

Weiterhin sind das noch Kolben mit 5 Kolbenringen, ich meine die aktuellen haben nur noch 3 und dichten damit nicht weniger gut ab, haben sogar weniger Laufwiderstand (Reibung) und helfen die Leistung zu verbessern und den Verbrauch zu senken. (So hat damals Zetor die Einführung der 3-Kolbenring-Kolben u.a. begründet)

Der Ölabstreifring Richtung Getriebe ist verbogen. Ursache ist ein Blechring, den ich nicht zuordnen kann. Er hatte sich zwischen hinterem Motordeckel und Ölabstreifring gestützt.
Könnte eine alte Axial Lagerschalte sein, dünn geschliffen. Hat das alles schon im Alu-Deckel gefressen?

Dadurch hat auch die Lauffläche des Ölabstreifrings im hinterem Motordeckel ein paar Riefen. Frage: Hat jemand eine Idee was das für ein Ring ist und wie ich den Ölabstreifring tausche und den Ring erneuere?
Ah, Ok - das ist der Labyrinth-Ölabstreifring. Der wird auf die Kurbelwelle geschrumpft. Den alten ggf, herunter schlagen und den neuen Warm machen und auf schrumpfen (wie beim Anlasserzahnkranz z.B.). Weiteres siehe meine vorherige Antwort.

Die Kolben haben teilweise Abnutzungsspuren, die Laufflächen in den Zylinderbuchsen jedoch nicht.
Sind die Laufbuchsen innen glatt oder ist noch zweifelsfrei ein deutlicher Kreuzschliff zu sehen? Weiterhin: vermessen, wie doll die schon oval geworden sind. Rest siehe vorherige Antwort.

An Kolben 4 fehlt ein Stück des unteren Kolbenrings, Siehe Bild.
Ölabstreifring... - gebrochen. Kann beim Einbau passiert sein, kann durch falsche Belastung passiert sein, kann eine Ermüdungserscheinung sein.

In der Getriebeglocke ist ein leichter Ölfilm von beginnenden Ölverlust Getrieböl.
Frage: Kann ich da irgendwas von der Getriebeglockenseite abdichten oder muss von oben ran.
Ja, da gibt es mehrere Wellendichtringe und Kugellager die man in dem Zuge mal genauer ansehen sollte. Wenn vorhanden das Kabinentragrohr ziehen, dann den 8-förmigen Deckel abbauen, da hat man schon mal einen Wellendichtring und ein Lager und dann halt die Hohlwelle noch ausbauen um an den Wellendichtring und das Nadellager zwischen Nebenantriebs-Hohlwelle und Hauptantriebswelle zu gelangen. Geringe Kosten, wenig Aufwand wenn man eh getrennt hat.
 

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