Bericht Zetor 5011 reparieren - Motor, Bremse, Hydraulik, Elektrik und mehr

Na wirklich freiwillig ist das ja nicht. Es fängt meist mit einer entdeckten Kleinigkeit an... die ich noch ganz gut ignorieren kann. Aber irgendwann kommt das schlechte Gewissen und dann will ichs eben wissen, machs auf und schau es mir an. Leider sieht man dann häufig Jahrzehnte an Wartungsstau und dann hat man (ich) keine Wahl - man macht es halt. Der 5011 ist eben mein Hobby und perfekt im Sinne von 100% original wird der eh nie - aber halt so nah dran wie für mich vertretbar.

Was macht eigentlich eure Baustelle? Getriebe schon wieder zu? Nächstes WE fährt Dirk mal wieder "rüber" - hoffentlich gibts mal neue und bessere Nachrichten zu den Radkästen...
 
So, heut ging es mal wieder weiter...

Heute war ich bei Kumpel Christian (Oldtimerfreund) und dessen Vater um die Zylinderköpfe zu überarbeiten. Neue Ventile, Ventilführungen, Ventilfedern.

Hier noch einmal ein alter Ventilsitz eines der Auslassventile mit "schönen" Einbrandspuhren:


Zuerst waren die Ventilführungen dran - also erst mal schaun, was an Neuteilen nun geliefert wurde:


Nun müssen aber zunächst die alten teils merklich verschlissenen Ventilführungen aus den Zylinderköpfen raus - sehr gut ging das mit einem 800g Hammer und einem gedrehtem Austreiber:


Und so hat sie dann Christians Vater damit ausgetrieben:
Gehe zu: http://www.youtube.com/watch?v=NjbWniPqfek


Wie man sieht ging das recht flott und ohne rohe Gewalt. Dann haben wir die Bohrung im Zylinderkopf wo die Ventilführung hinein kommt und die Ventilführung selbst vermessen. Zwischen den neuen Ventilführungen waren dann auch teils erhebliche Unterschiede, die wir später bei der Montage auch noch einmal bemerken sollten.
Vorweg sei aber gesagt - rein gingen sie alle, ohne Schaden.



Dann haben wir einen Zylinderkopf nach dem anderem auf einer Elektrokocherplatte auf etwa 100-110°C erwärmt um die Ventilführung leichter eintreiben zu können.


Und während der erste Zylinderkopf erwärmt wurde, hat Christians Vater noch einen Eintreiber gedreht:


Und hier mal noch die Unterlage fürs aus und einschlagen:


Dann wurde zur Tat geschritten - die "dickeren" Ventilführungen gingen merklich schwerer hinein. Aber auch hier wieder ohne Schäden am Material:
[youtube] ]Gehe zu: http://www.youtube.com/watch?v=iifkkUHDC9k[/youtube]


Ergebnis - Zylinderkopf von oben:


Zylinderkopf von unten Einlass und Auslass:


Zerstörungsfrei montiert, dank erwärmen und "Spezielwerkzeug".

Nächster Schritt ist nun das aufarbeiten der Ventilsitze und das Einschleifen der Ventile, sowie der Zusammenbau mit Federn und Federhaltern.
 

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So die Ventilsitze sind jetzt alle "fertig", die restlichen müssen "nur noch" eingeschliffen werden.
Dazu hatte ich um 22.30Uhr keine Lust mehr

Das ist die grobe (dunkel) und feine Paste (hell)


Dies hier ist das Spezialwerkzeug zum Ventilführung ausschlagen und wieder hineinschlagen.


Wichtig ist die ständige Kontrolle "wo der Sitz gerade ist beim Fräsen", mit Kreide.
Hier besteht noch Handlungsbedarf, hauptsächlich von innen "freifräsen".


Hier ein Fall wegen einen völlig zerkauten Sitzes im Kopf.
Da mußte ich so groß fräsen um den Sitz vernünftig wieder hinzubekommen, das der Sitz leider etwas weit "hinaus wanderte".
Den Sitz habe ich von außen auf die richtige Breite hin noch korrigiert.
Normalerweise wäre hier ein Ventil mit größeren Teller nötig, damit der Sitz weiter "zurück wandert".
 

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Moin,

bis halb elf hast du an den Köppen gesessen? : Man oh man ...
 
Hallo Joachim,

sind das die Achsen die du suchst?
Sehen erstmal so aus oder ist da ein Loch zuviel?

(Link erst einmal raus genommen - Joachim )
 
Die könnten passen - hab ihn eben mal angerufen und vereinbart das ich vorbei komme. Vor Ort kann man dann messen und schaun ob sie nicht doch schon zu lang liegen (Rost).

Danke für den Tipp - hatte sie vor geraumer Zeit auch schon mal gefunden, aber dann ... naja das Alter, vergessen.
 
So, habe heute die Achsstümpfe besichtigt und erworben. Danke an den netten Verkäufer.

Die Achschenkelbolzen zeigen leider Spuhren vom langen lagern, aber nach nem ersten Schreck ließen sie sich sehr leicht drehen. Die Teile stammen ziemlich sicher noch von vor 1990 aber sind soweit ok und verwendbar. Es sind die identischen Achsstümpfe wie meiner bereits verbaut hat.
So kann ich die dann ende diesen Jahres auch wechseln, nach dem sie beim Strahlen waren...

@David
Ich hab auf dem Foto mal die Maße dran geschrieben (gelb) und veranschaulicht, wie die Achsen bei Karstens (Hagen_P) 5011er sind (rot) - nun weis ich noch immer nicht, welche verbaut sind und welche du nun vom 70er hast und im 50er hattest...


Vielleicht hat ja jemand des Rätsels Lösung?

Hintergrund: Laut ETKs gibt es 2 verschiedene ungefederte Achsstümpfe - einmal für die schmale 6.50er Bereifung mit der schmalen Felge mit Wulst und dann für die 7.50er Bereifung mit der breiten Felge ohne Wulst. Der Lochkreis ist bei beiden identisch. Aber was ist an den Achsstümpfen unterschiedlich?

Hier mal noch eine Collage zu den Felgen/Achsen:
 

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Ich hab da gestern zuuuufällig noch ein Foto von unserem Zetor 5011 gefunden, Sommer 2012 im "Auslieferungszustand".


Nuja - Bauerblind eben ...

Und noch eines - da mir die Vögel durch das defekte Heckfenster in die Kabine sind und dort reingeschissen hatten, musste eine Vogelalarmanlage installiert werden.

Hier geht er grad zu seiner Tarifvertraglich zugesicherten Pause ...
 

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4 Fotos - 4mal was zum nach denken.


Links die Federn aus dem Düsenstock, rechts die unteren Hülsen des Düsenstock Zetor UR1, Serie 10

Die Langen Federn passen definitiv nicht, so wie die kürzeren ist es original. Hier hab ich die alten wieder verbauen müssen.
Bei den unteren Hülsen zum Düsenstock ist es genau umgekehrt: lang=original, kurz=gleiche ET-Nummer. Wobei hier die kürzeren Hülsen dennoch funktionieren sollten, da die Hülse ja im eingebauten Zustand praktisch nichts zu halten hat, das übernimmt dann ja der "Sattel" mit den 2 8er Gewindebolzen auf dem Zylinderkopf.


Ventilfedern, Zetor UR1 Serie 10

Einen Unterschied, außer in der Länge konnte ich nicht feststellen - wobei hier eine Messung der Federhärte sicher interessant gewesen wäre. Ich hab die neuen verbaut.


Düsenstock mit demontierter unterer Hülse und Düse, danach von "unten" gesehen.
Die Bohrung sollte frei sein, bei einer meiner zuvor verbauten Düsen steckt unlösbar ein Stahlspan oder ähnliches drinnen... Ich hab zum Glück nen Ersatz da gehabt.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren.
 

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Hallo,o4ben links,sind das die ventilfedern,also die für den zylinderkopf?
 
Oh, sorry - die Bilder benenne ich natürlich noch. Und nein, oben links das sind die Federn im Düsenstock. Die langen hab ich nun 3x über, da ich die nie und nimmer in den Düsenstock meines Zetor´s bekommen hätte.
 
Da ich heute nun endlich den Waschtisch testen konnte hab ich den Kupplungsautomaten mal sauber gemacht und gleich neue Ersatzteilsorgen:



Die Pilze werde ich heraus treiben und neue einbauen, die "Hüte" ebenfalls, da man ja nie weis in wie weit die sich eingeschliffen hatten.


2: Stützeinlage - original 70011180 > neu 79011182 ! x3
19: Abstützstift - 951122 x3
 

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Hallo Joachim,

wie geht es denn der elektrik von deinem 5011 ? kennst du dich damit gut aus ? ich habe nen 7045 der soll ja elektrisch baugleich sein nur das meiner elektrik übel mitgespielt wurde (verbrannte kabel wild überbrückt, lose hängende an diversen Schaltern usw) kannst du mir ein paar Tipps geben?

mfg Andre
 
Hallo und willkommen Andre!

Und gleich noch mal: Willkommen im Club - meine Elektrik ist scheinbar tatsächlich baugleich zu deiner: wild überbrückt, verschmohrte Kabel ... Der Vorbesitzer meines 5011er muss ein Elektrikergott gewesen sein, in seinen Träumen.

Die Elektrik ist zu 75% beschädigt - funktioniert zwar tüvig, aber ich werd die komplett machen. Einen Teilkabelbaum (Kabine-Lima) hab ich für teuer Geld gekauft (CZ) den Rest werde ich wohl selber machen. Leider gibts für unsere Serie nur noch ein paar Teilstücke vom Kabelbaum zu kaufen.
 
So, weiter mit der Kupplung ...


@Dirk
Die Stifte passen leider nicht - die haben nen gemessenen (Schiebelehre) Durchmesser von 10,0mm, wärend die alten originalen 10.1mm Durchmesser haben. Wenn ich die neuen in die Automatenplatte stecken will, dann sitzen die locker und ich kann die drehen, die alten saßen bombenfest.
Ich hab nun doch die alten wieder verwendet und siehe da, die musste ich eintreiben...

@David
Hier die Bilder:

zuerst alles "einfach" aufeinander gestapelt ... die Hebel der Fahrkupplung sind noch ungespannt.


dann die Hebel gespannt - ist das normal und richtig so (rote Kreise) rechts die alte ausgebaut


Bei der neuen wurden ersetzt:
- Druckplatte Fahrkupplung
- 6 Federn der Hebel
- 3 Hüte der Hebel
- 6 Hebel
- 3 Lange Feingewindeschrauben mit Halbmondkopf

Beibehalten wurde:
- Tellerfeder (LUK)
- Druckplatte der Zapfwellenkupplung
- Zapfwellenkupplungsscheibe (praktisch neu, nie genutzt)
- Automatenplatte
- alle Stifte, also auch die Kugelzapfen da die neuen nicht passten
 

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@Joachim, wenn man nicht alles selber macht...

da mußte die kleine Haus und Hofdrehmaschine herhalten, der Dorn passte gerade so zwischen die Spitzen und ins Futter.
Wer hat das Ding gedreht, da war ja eine grauenhafte "Zentrierung" (wenn sowas den Namen verdient) drin
Mein Vater und ich haben mit den Akkuschrauber und einem "richtigen" Zentrierbohrer erstmal nachgeholfen damit die Zentrierspitze überhaupt greifen kann
Erstaunlicherweise haben wir das sehr gut getroffen.
Der Drehstahl von diesen Grobschlächterdreher war außerdem stumpf, jetzt ist alles schön glatt und kann gut hineingleiten

Zentrierdorn beim nacharbeiten


so wird richtig gemessen


habe fertig (nur die Nebenantriebsscheibe hatte ich nicht vorliegen)
 

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Und warum haste mir das Ding nicht gleich gedreht? Ne, ne, ne ... da muss man erst Pfusch abliefern das einem geholfen wird ... Dankefein.

Hab gerade das Tragrohr der vorderen Kabinenlagerung sauber gemacht und gleich angeschliffen, damit das die Woche Farbe sehen kann.

Tragrohr sauber machen, erst mit der Spachtel das grobe, dann den Rest mit dem Teilewascher


Die Lagergummis gehen mit einer Zange gepackt sehr leicht raus, innen steckt noch eine Anschlagscheibe, die man einfach heraus nehmen kann (beim Zusammenbau nicht vergessen!). Das Tragrohr ist wie man sieht durchgängig hohl.


Alte und neue Gummis die neuen sind geriffelt, was es bringt mus man sehen die alten waren glatt wie die hinteren Lager, wovon ich eines mal zum Vergleich mit abgelichtet habe.


Auf den letzten Bildern sieht man schön wo sich die Frontladerkonsole des ND5-017 abstützt.


Das Rohr hab ich dann noch entlackt/entrostet und das bekommt vor dem Zusammenbau neue Farbe.

Den Hilfslenkungszylinder hab ich dann auch gleich nochgesäubert und die Ausrückgabeln der Kupplung sowie die Ausrückwelle und einige Kleinteile auch.
 

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Getriebe... oho, Getriebe... oho ho ho ...

Heute habe ich zusammen mit Kumpel Olaf den Deckel in einer Blitzaktion runter genommen. Ich wollte unbedingt vermeiden den Traktor wieder zusammen zu schieben nur um dann hinterher Schäden am Getriebe zu finden und ihn für die Reparatur wieder trennen zu müssen.
Und es ging gut. Messstab raus, 12 8er Schrauben raus, 2 12er kurz gewackelt, etwas hoch und runter damit. Für Euch wiege ich das Teil sogar noch.
Aber warum zur Hölle soll dazu, laut Rep.-Handbuch, unbedingt der Schalthebel und der Balg ab? Es geht doch auch so bestens

Ich denke, das Getriebe scheint soweit OK zu sein. Zumindest kein Fall fürs zerlegen mMn. - aber schaut selbst:


Kupplungshohlwelle und Nebenantriebsrad


Gänge 1-5 und Rückwärtsgang, Beschriftung generell - Teilenummern jeweils Zetor 5011


Getriebebremse


Reduktionsgetriebe


Schaltstangen,
einzig die des 1. und Rückwärtsganges hat geringe Verschleißspuren - typisch Frontladerschlepper


Was meint ihr?

Ich denke das wäre Blödsinn das Getriebe wegen der minimalen "Gebrauchsspuhren" zu zerlegen. Kein einziger ausgebrochener Zahn und nach 28 Jahren darf ein unsynchronisiertes Getriebe sicher so aussehen.
 

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Vielleicht muss der Schalthebel/Balg auch raus, weil das Getriebe
repariert und nicht besichtigt werden soll.

"Never change a running tranny...."

Mach schnell den Deckel drauf bevor noch was reinfällt!
 
Moin,

Glaube mir - um das Getriebe zu reparieren und erst Recht um den Getriebedeckel abzunehmen (und nur darum ging es dabei in der Rep.-Anleitung) brauch man den Schalthebel und/oder den Balg nicht abmachen.
Das man den abmachen muss wenn man den Schaltmechanismus zerlegen will ist ja klar, aber eben nicht um am Getriebe zu reparieren.

Ist ja auch egal - der Schalthebel ist ab, den Balg hab ich drauf gelassen. Der wird nun auf der Werkbank abgebaut und der ganze Deckel gereinigt, weil ich die beiden Hebel reparieren möchte - die sitzen sowas von locker auf der Welle, das geht gar nicht.
 

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