Bericht Zetor 5011 reparieren - Motor, Bremse, Hydraulik, Elektrik und mehr

Und weiter...

Heute hatte ich Hilfe, beim säubern des Motorblocks von Rost und Schmutz.

... da sag ich doch nicht nein.

War eine mal wieder ganz schön Arbeit. Aber es lohnt sich hier pennibel gründlich zu sein, schließlich soll er ohne Störungen wieder funktionieren.



Sauberer wird es nicht...

Erschreckend - die Rostauswaschungen von Laufbuchse 3 finden sich analog am Motorblock. Kühlerfrostschutz sollte eben doch regelmäßig erneuert werden.

Zur Reinigung wurde zuerst der lose Schmutz per Druckluft ausgeblasen, und anschließend mit viel Bremsenreiniger und Putzpapier sprühen, wischen, sprühen, ...
Trotz aller Vorsicht und eingestopfter Putzlappen sind Krümel von Schmutz und Rost auf die Stößeltassen gefallen.



Also alles raus... natürlich so das jede Stößeltasse nach dem reinigen wieder an ihren angestammten Platz kommt.


Morgen geht's mit einem Waschtag am Waschtisch weiter. Alles putzen, was wieder rein soll und vorbereiten auf den Einbau.
 

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Frau diesmal nicht beim Haus-, sondern Motorblockputz

Den Motorblock kannst du auch innen strahlen


In einer Werkstatt wird nicht soviel Aufriss gemacht, da zählt -Zeit ist Geld-
 
Den Motorblock kannst du auch innen strahlen
Im eingebauten Zustand... das üben wir erstmal an einer FN ...

In einer Werkstatt wird nicht soviel Aufriss gemacht, da zählt -Zeit ist Geld-
Ja, und Kundenbindung... der soll ja wieder kommen müssen. Mich hetzt noch nichts.

Ja ... und Frau putzt freiwillig, auf eigenes Veranlassen. Sie war mir heute ein guter Olaf. (Insider Scherz )
 
Einen kompletten Motorrad Motorblock inkl. aller Innereien, außen Sauber zu strahlen, das haben wirklich einige "Experten" fertig gebracht.
Aua sowas zu sehen, das schmerzt, Strahlgut kommt immer irgendwo hinein.
 
Unsere Freunde ausm Norden mit 5545 haben das beim Getriebe erlebt. Außen gestrahlt, und doch war am Ende innen viel rein gekommen... da hast dann leider "Spass".
 
Heute hab ich mich mal den Ausgleichgewichten angenommen, wo ja eines locker war.

Also das Ding erstmal abgebaut und angeschaut.

Wie man sieht, ordentlich eingearbeitet, so sehr, dass es locker wurde dadurch, denn die Befestigungsschrauben waren noch gut gesichert!
Durch die schräge Abnutzung (vermutlich bedingt durch außermittige Montage, Vibrationen und vermutlich unzureichend angezogene Schrauben) führte auch schon zum Kontakt mit dem Motorgehäuse wie man gut erkennen kann:


Ach, da hab ich glatt vergessen zu erwähnen wie man das Ausgleichgewicht im Motor gelöst und wieder fest bekommt.
Die Idee kam von Matthias Pieper:

Basis ist ein alter 14er Maulschlüssel. Der wird auf 80mm gekürzt und am abgeschnittenen Ende schweißt man 2 M10er Muttern (SW 19) auf um den Schlüssel beidseits mit Ratsche oder Drehmomentschlüssel benutzen zu können.
Damit kann man nun sehr einfach das Gewicht aus und einschrauben, und - extrem wichtig, mit korrektem Anzugsmoment wieder einsetzen.
Das korrekte Anzugsmoment habe ich aus der Werksvorgabe und einer Prüfschraube passend ermittelt. Zetor sagt, 35 bis 40 Nm, durch den verlängerten Hebel wegen des selbstgebauten Schlüssels, reichten am Ende 30 Nm am Drehmomentschlüssel um ca. 35-38 Nm an den Schrauben zu erzeugen.

Aber nun erstmal weiter... das Ausgleichgewicht war also beschädigt, was tun? Ersatz gab und gibt es nicht, die Auflageflächen müssen aber geplant werden um das Gewicht wieder gerade zu befestigen.
Also noch wiegen, bevor die Feile gezückt wird:


Nun konnte gefeilt werden, wobei man sehr sauber arbeiten muss und nur so viel wie absolut nötig weg arbeiten sollte, denn der Platz im Motorgehäuse ist sehr knapp bemessen.


Anschließend auf die Waage.


OK, ca. 4-5g wurden abgefeilt, also muss irgendwie dieses Gewicht wieder an das Ausgleichgewicht dran.
Ich hab mich nach einigem Überlegen und rechnen, wie viel Material durch den Verschleiß und mein feilen und den Gewichten nun fehlte, dafür entschieden ein neues Sicherungsblech zu bauen,was größer und 5g schwerer ist. Das alte war eh futsch, und passendes 1,0mm Blech fand ich im Schrottkontainer vor der Werkstatt.


Alles wieder gewogen und einmal trocken anprobiert und für OK befunden.

So, eingebaut ist es, gesichert mit Loctide Schraubensicherung mittelfest "Schlumpfwichse" und den neuen Sicherungsblech.

Nochmal prüfen ob alles passt, vor allem wo es eng zu geht...

4mm sollten reichen, zuvor waren es 4,5mm beim lockeren Gewicht.


Alles in allem hat das ewig gedauert, weil viele Zwischenschritte nötig waren. Aber ich bin zuversichtlich es wieder sicher befestigt zu haben, und nun geht's weiter mit den Laufbuchsen...
 

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... heut gings an die Buchsen, fertig, los!



Auspacken, entfetten, Dichtringe rauf, reichlich Motoröl ran und rein damit und das 3 mal...



Als nächstes ging es an die Pleuelstangen und nach etwas messen und abwägen hab ich mich nun doch für neue entschieden, bei den alten hätte ich neue Kolbenbolzenlager einpressen müssen, diese passend aufreiben und dann noch auswinkeln lassen... macht beim Preis von neuen Pleuel aktuell wenig Sinn. Daher neue - na ja, und weil die mich aus dem Regal im Lager so angelacht haben.

Nach dem das Konservierungsfett abgewaschen war, glänzen die Drillinge noch mehr

Eine Wiegung ergab 2 bzw. 3 g Abweichung zwischen den Pleuel - absolut im Rahmen des erlaubten von max. 10 g je Pleuel.


Die Tage kommen dann wieder Pleuelstangen, Kolben und Kolbenbolzen zusammen und dann auch in den Motor.
 

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Hast du das Material auch aus deinem Lagerbestand abgezogen?
Denn die nächste Inventur kommt!
 
???

Ich beziehe meine Ersatzteile immer aus unserem Lager. Oder soll ich se vom Wettbewerber beziehen?
Ich weiß nicht (wills eigentlich auch nicht wissen ) wie das andere machen, aber ich bekomme dann von uns auch ne normale Rechnung meist 1x im Quartal. Anders geht es eh nicht und muss es auch nicht. Ich unterstütze den deutschen Einzhandel gerne.

Dachtest du echt, die Teile werden einfach entnommen und dann ... ja was n dann? Dann fliegt uns die nächste Inventur um die Ohren und mir die flache Hand meiner besseren Hälfte.
Und genau deshalb muss das sauber laufen oder gar nicht, wir haben wenig Lust auf Mauschelspiele, auch nicht für uns selber.

Ich muss mich sogar ab und an hinten anstellen, wenn Teile mal nicht ausreichend am Lager sind - Kunden gehen vor, da hilft mir auch der einheimischen Promi-Bonus nichts.
 
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Es geht endlich mal weiter...

Vergleich, original Kolben vs. aktueller orig. Kolben-:





 

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Ich habe, um auch mal fertig zu werden nun nicht mehr von jedem Schritt Fotos gemacht. Daher hier nur kurze Stichpunkte was noch gemacht wurde:

Alle Kolben/Pleuel montiert - Achtung, die Pleulzapfen müssen bei der Montage stehts oben sein, sonst verklemmen sich die Pleul des 1. und letzten Zylinders. Warum ich das sage - ratet mal. Der Mist ist mir das letzte mal vor 5 Jahren passiert und nun halt das zweite mal, aber wenigstens an meinem Schlepper. Es hieß also zwischendurch: noch mal ein Kolben/Pleul raus und von vorn... auch mir passieren Fehler, wer hätte da gedacht. (ich! )
Danach ging es flott von der Hand. Alle Kolben/Pleuelsätze rein, auf die Montagerichtung achten und dann die Pleullager (immer eins nach dem anderen, und dann erstmal den Motor ne Runde drehen um zu sehen ob es gut läuft!) angezogen (90 Nm).

Weiter ging es mit der Motorschmierölpumpe - ja, die alte orig. Zetor war nicht wirklich defekt, aber wenn ich mal dabei bin, hab ich doch gleich eine neue montiert (von Hylmet, Polen) weil einfach günstiger und ich mit deren Pumpen bez. Haltbarkeit noch keine negativen Erfahrungen hatte und ... einer muss es ja mal testen, nur so kann mans Kunden dann auch empfehlen.
Das Druckrohr der Schmierölpumpe, Quell des Druckverlustes, musste ich vor dem Einbau richten bzw. etwas strecken, erst dann saß es für mich zufriedenstellend tief in seiner Bohrung, das es auch drin bleibt und dicht ist.


Dann die Ölwanne dran, wenig spektakulär, aber gefühlt 1.000 Schrauben. Sie wurde mit Dirko HT eingeklebt (könnt ihr auch bei mir bekommen).

Weiter ging es oben, ehe die Köpfe drauf durften, musste eine Entscheidung gefällt werden: welche Kopfdichtung? 1,2mm oder 1,5mm
Zetor sagt: bei einem Kolbenüberstand von 0,10 bis 0,50 mm soll die 1,2mm Dichtung drauf, und ab 0,51mm dann die 1,5mm Dichtung

Messuhr auf die Motoroberseite "nullen".


Kolbenüberstand im OT des jeweiligen Kolbens gemessen. Je Kolben an 2 Stellen ggü. liegend gemessen. Also 18 Messungen gesamt...

Und wo ich schon dabei war, gleich mal noch den Laufbuchsenüberstand kontrolliert.

Dieser MUSS zwischen 0,03 und 0,08 mm betragen. Die Buchsen müssen also minimal höher stehen wie die oberseite des Motorblockes. Anmerkung - macht das bevor die Stehbolzen wieder drauf kommen, ich hatte die schon drauf, dadurch war es ungleich mehr gefummel mit der Messuhr (hatte ich mir von @oldtimerfreund ausgeliehen, da meine neue noch auf sich warten lässt, DANKE!)

Am Ende habe ich mich für die 1,2mm Kopfdichtungen entschieden, da alle 3 Köpfe nur sehr knapp über der 0,51 mm Grenze Lagen und das Übermaß mit der Zeit eh eher noch etwas abnimmt durch Verschleiß.

Also: Dichtungen drauf (schmaler Blechrand nach UNTEN zeigend!),

Köpfe drauf, dann Wassersammler und Krümmer handwarm vormontiert um die Köpfe auszurichten. Dann die Köpfe nach Plan über Kreuz, kalt auf 172 Nm angezogen. Anschließend Krümmer und Wasserleiste fest gezogen.

Dann wollte ich den Luftsammler montieren und dachte, HÄ???? wieso isn da in 2 Gewindelöchern Dreck (Erde) drin. Wespen-Alarm! Aber janz fix leer gemacht, gereinigt und weiter gings. Mutti-Wespe ging mir dann auf der Suche nach der Brut noch ne ganze Weile auf den Zeiger, aber sie hatte mich dann doch nicht unter Verdacht. Schwein gehabt.

Dann Düsen montiert, alle in dem Bereich, wo sie in der Hülse stecken reichlich mit Kupferpaste bestrichen, das beugt eine ganze Zeit lang Rost und klemmen vor. Auspufflack hielt dort zuvor nicht stand! Die Düsen hatte ich vorab noch kontrolliert und von 147 auf 162 bar neu eingestellt. Die 147 bar stammten noch von der alten original ESP. Ich hab ja aber nun die neuere vom 5211 drin, also können und müssen höhere Drücke her.

Oben alles fertig, ging es an die Ölfilter - und die hab ich auch gleich auf Patrone umgerüstet. Warum? Weil das die Wartung erheblich vereinfacht und eine Rückrüstung auf original jederzeit möglich ist. Außerdem ist die Filterleistung deutlich besser nun.


Als letztes noch Flüssigkeiten drauf, Kühlwasserfertigmix von Mannol (blau, G11) und Motoröl von Addinol das MD(MV) 1034 ausm Fass.

Dann war es kurz vor 20:30 und Sonntag... egal.

Ein Video sagt mehr als tausend Worte:
Gehe zu: https://youtu.be/PhgGY2hrx1k


Fazit:
er klingt wie ein neuer, kein schlagendes Geräusch mehr, ein runderer Lauf und vor allem erheblich weniger Rauchentwicklung, ja sogar praktisch keiner mehr, nach wenigen Sekunden. Sehr schön, ick freu mir.
 

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Saubere Arbeit klang ist perfekt.
 
Endlich wieder komplett beisammen...


Und dann endlich mal den Lenkhilfezylinder sauber auf Mittelstellung eingestellt (zog seit ich ihn habe minimal nach links).
 

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Hallo Joachim.

Ich habe jetzt bei unserem Zetor das Kühlwasser gewechselt. Hätte viel eher gemacht werden müssen. Man sieht deutliche Rostablagerungen an Zylinderwand und Motorblock und vor allem am Sitz. Und die eine Stelle links beim 3. Zylinder erwischt man gar nicht beim Saubermachen.



 

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Ja, wie schon am Telefon - es wird fast immer viel zu lange mit dem Kühlmittelwechsel gewartet, weil oft nur der Frostschutz geprüft wird und dabei der Rost-Schutz komplett vernachlässigt.
 
Reifenfrage...

mein Zetor 5011 soll hinten von bisher 320/85 R 32 (12.4-32) auf 28" Felgen umgerüstet werden. Eigentlich am liebsten auf 16.9 (420/85 R 28) was dann gleich mal satte 1,zerquetschte kmh mehr bringt :cool aber ich bin mir nicht sicher ob das am Ende so toll ist, wenn man (also ich ) damit doch auch mal Pflügen will (Oldtimer-Pflügen). Da ist die Furchenbreite 35 cm und ich denke 14.9 ( 380/85 R 28) wäre da womöglich die Obergrenze wenn man sich nicht zu viel fest fahren möchte... andererseits, hab ich dafür dann später ja mal den 3045 oder halt den 2011 mit genügend schmalen Hinterrädern.

Was also tun? Ich tendiere zu 16,9-28 (420/85 R28) hinten auf der W12x28 Felge vom 5211. Oder gibts in der Dimension auch 95er Reifen? also mit noch etwas mehr Abrollumfang?
 
Glaubst Du wirklich, eine Umrüstung von 32er Felgen auf 28er bringt eine Geschwindigkeitserhöhung?
Zu meinem zweiten 50super habe ich 30er ZT Räder stehen, die passen so kaum ins Radhaus und sollten schon so im Ansehen einen Geschwindigkeitsgewinn bringen. 30 km/h läuft der Erstere mit neuen 28er Decken laut Navi.

Rein rechnerisch betrachtet, sollte Deine Umrüstgröße in 28 Zoll tatsächlich ein höheres Rad erzeugen, 1,35m als 32er, 1,42m als 28er Rad.
Hätte ich nicht gedacht!
 
Ja, rechnerisch und praktisch, solange es nicht zu steil bergauf geht.

Ne, mal im Ernst - man sieht es ja schon mit bloßem Auge, das das Radhaus vom 5011 (meist besagte 32" Bereifung) weniger gefüllt ist als das des 5211 mit 16.9er (420er) Bereifung.
Und he - ich hab die "alten" aber noch neuwertigen Reifen zu nem sehr fairen Kurs verkauft bekommen und die neuen Felgenbänder letztes Jahr im Erzgebirge für zusammen 50 Euro gekauft (neu, DDR Lagerware, LPG). Die Reifen gibts zum EK, und das einzige was noch zwickt ist das lackieren der Felgenbänder in Hellelfenbein.

Mit 14.9 (380/85) wäre er dann tatsächlich etwas kleiner als mit der bisherigen 32" Bereifung. Deshalb will ich die auch nicht unbedingt haben. Wenns schon neue werden.
 

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