Leider nein, deshalb mein Vorurteil,
Oder sind die Fortschritt unkaputtbar wenn geschmiert wird?
Der war gut ...
Es ist stets famos, wie gut Technik funktioniert, wenn man sich an die Wartungspläne halbwegs hält.
Ganz ehrlich, die Fortschrittpressen wurden auf Großflächen erprobt (wohlgemerkt, bevor man sie in den Verkauf lies u.a. durch das Prüfinstitut in Potsdam Bornim zu DDR-Zeiten) und genutzt und das im Schichtbetrieb von mitunter sagen wir mal, suboptimal motiviertem Personal. Weil, war ja nicht die eigene Presse sondern nur "unsere". Die alten galten schon als sehr robust und langlebig und die neuen von Fortschritt/Arneuba (in Blau/Schwarz oder Grün) sollen wohl ebenso brauch und haltbar sein.
Wenn man aus einer geringen Verbreitung, vermutlich eben wegen Vorurteilen, auf die Qualität einer Maschine schließen wollte, dann dürften die alten Zetor auch nichts taugen (in manchen Regionen) und mich wundert dann auch nichts mehr, speziell z.B. so Werbezettel aus den 70igern, wo dem zuhörenden Kunden aus D-West erklärt wurde was Zetor ist, das die Teileversorgung gesichert ist, das es geprüfte haltbare Maschinen sind usw..
Nimms mir bitte nicht krum, ich meins nicht persönlich, ich versuch mich im Zaum zu halten. Aber nach deiner Theorie hätte alle West-Technik nichts taugen sollen, da im Osten weitgehend unbekannt und sicher ohne Schmieren weitaus kurzlebiger wie die hiesige Technik damals.
Ich meins mit nem Augenzwinkern, hoffe das kommt auch so an.
Wie lange hält denn ein Fendt, wenn ich den nicht schmiere? Oder ein MB-Trac oder Schlüter? Oder Unimog oder was weiß ich? Richtig, wohl genau so lang oder kurz wie die DDR-Technik, wenn sie so misshandelt würde.
Ich glaub, in vielen Regionen ist noch heute nicht bekannt, was die Ingenieure damals geleistet haben, entwickelt und in Prototypen gebaut. Und was dann ein aufs andere mal politisch abgewürgt wurde aus diversen meist finanziellen Erwägungen.
Beispiel: ein Hydro-pneumatisch gefederter, aktiv gesteuerter Sitz, wurde von Fortschritt vor 1987 Marktreif entwickelt, die Serienproduktion scheiterte allein am Luftbalg, der entweder gegen teure Devisen von Continental hätte kommen müssen oder aber erst noch von Pneumant entwickelt werden. Beides zu teuer, also auf Eis gelegt.
Beispiel2: Weltweit!! Ab 1985 wurde der erste Serien Common-Rail-Diesel Motor in der DDR, in Ludwigsfelde für den L60 produziert. Siehe Video unten.
Beispiel3: der Serienreif entwickelte Fließheck Kleinwagen P603 als Trabant-Nachfolger. Serienreif ein paar Jahre vor dem legendären VW Golf I und sich dann auch noch erschreckend ähnlich in der Formgestaltung. Die Konstrukteure hätten ihn liebend gern gebaut. Statt dessen mussten Prototypen und Unterlagen weitgehend vernichtet werden. Ich hätte es verstanden, wenn solche Fachkräfte dann abgehauen wären oder sich gar den Strick genommen hätten. Ich hätte das wohl nur schwer ertragen können. Zumal öffentlich von den Entwicklungen kaum was bekannt wurde und alle meinten die in Zwickau können nur den Trabant bauen und sind zu blöde....
Das soll nun nicht Schönfärberei sein, es gab auch Mist im Osten, keine Frage. Aber nur weil wir politisch verordnet in einigen Bereichen veraltete Technik hatten, heist das weder das wir nichts drauf hatten, noch das wir nicht willig waren. Da sollte man schon etwas differenzieren und das Ganze im geschichtlichen Zusammenhang betrachten.
Landwirtschaft war für die DDR extrem wichtig. Das Land sollte (musste) sich weitgehend selbst ernähren um teure Importe zu vermeiden. Demzufolge wurde sehr viel Forschung und Entwicklung in diesem Bereich geleistet, was man nicht wegwischen sollte.
Gehe zu: https://www.youtube.com/watch?v=VaKRR8GeiXw
Gehe zu: https://www.youtube.com/watch?v=_WN5QePnnkk
Gehe zu: https://www.youtube.com/watch?v=9RXJHXdDwlM
Gehe zu: https://www.youtube.com/watch?v=Qvb63H0z2a8
Gehe zu: https://www.youtube.com/watch?v=St8UfE-YJGw
Gehe zu: https://www.youtube.com/watch?v=Z2sbu22pUUM