Bericht Zetor 5011 reparieren - Motor, Bremse, Hydraulik, Elektrik und mehr

Re: Zetor 5011 Instandsetzung

... wieder da vom Shoppingausflug in Tschechien.

Fahrzeit war jeweils 2:45 Stunden, Wetter ging, obwohl ab 700 Höhenmetern so richtig Schnee lag und es auch ordentlich schneite. Aber auf tschechischer Seite gehts ja fix runter auf 360 Höhenmeter und da sah es, was das Wetter angeht aus wie hier bei Leipzig, grau und schmuddelig.

Der Vorort Kontakt war seehr nett, verstand so gut deutsch wie ich englisch aber spricht es auch nur so gut wie ich englisch - aber passt. Alle Teile da, nix demoliert, alles hübsch einzeln verpackt und beschriftet und zu allem Überfluss wurde mir das Zeugs auch noch eingeladen. Herzlichen Dank an Herrn Pelzmann in Chomutov (sprich: Kommutau) und Herrn Sanda (sprich: Schanda) bei Agrozet.

Wer so was auch mal vorhat - vorher mit den tschechischen Verkehrszeichen vertraut machen, deren Ortseingangsschilder übersieht man bei Schnee recht leicht (sind weiß !) und die unzähligen Zebrastreifen an jeder Kreuzung und zwischendurch machen einen zunächst völlig kirre im Kopp.

Aber ich weiß nun auch was es mit dem Typ "Zetor 5011 R" auf sich hat. "R" steht für reduzierte Leistung, genau gesagt nur 35PS statt 45PS. War also auch ne Lernreise ...

@Alex
Sonnenblende: 13,72 Euro Brutto Endpreis, Farbe Schwarz, Qualität sehr gut , selbst mit 30 Euro Versandkosten drauf wäre ... ok ich hör schon auf.
 
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Re: Zetor 5011 Instandsetzung

So, viele Teile da - es kann weiter gehen...

Heute habe ich begonnen die hintere Kurbelgehäuseabdichtung für den Einbau vorzubereiten. Dazu hab ich zunächst den neuen Gufero Wellendichtring knapp 24 Stunden in ein Motorölbad gelegt (Tipp von David, steht aber auch im Werkstatthandbuch, wenn mans dort findet), die Dichtungsflächen am Motorgehäuse und am Deckel mit einem Schaber gründlich gereinigt und entfettet, sowie den neuen Wellendichtring in den Deckel eingeschlagen.

Zum Wechsel des Dichtringes noch ein paar Worte - heraus bekommt man ihn gut, wenn man ihn mit einem Durchschlagschraubendreher auf einer Seite heraus schlägt (Gehäuse nicht beschädigen!).
Rein, von der Außenseite des Deckels den Dichtring auflegen, ein glattes Holzbrett auflegen (sollte größer wie der Dichtring sein) und dann mit bedachten Hammerschlägen rei um zunächst plan eintreiben. Anschließend mit einem etwa Streichholzschachtel großem Strück Holz und Hammer den Dichtring in seine Endposition bringen.

Eine Kontrolle der Lauffläche am Kurbelwellenende ist sehr zu empfehlen. Meine hatte eine minimalste Einlaufspuhr, die ich mit einem Naßschleifpad äußerst vorsichtig ein klein wenig geplant habe. Aber nur soweit, das sie noch zu sehen ist, aber praktisch nicht mehr zu spühren.
Eventuell kann man den Dichtring auch ein wenig versetzt einbauen, ich meine da ist durchaus etwas Spiel.

Morgen wird der Deckel drauf gesetzt, mit Dichtung und Dichtmasse und dann ist er da wieder zu. Anschließend kommt das Pilotlager in der Kurbelwelle raus und ein neues rein.

Bilder morgen...
 
Re: Zetor 5011 Instandsetzung

So, heut ging es mit Unterstützung von Kumpel Olaf weiter:

Zunächst wurde die Kabine etwa 12cm mit 2 Wagenhebern vorn angehoben und abgestützt.

Meine Kabine ist praktisch komplett bis auf den Amaturenträger geräumt. Ich musste daher nur den Gummibalg der Lenkung lösen (2x3 Schrauben) und konnte die Kabine dann anheben ohne das noch verbaute Armaturenbrett zu beschädigen.

Dann die Federn des großen Kupplunsausrücklagers gelöst.

Dieses kann dann einfach abgezogen werden um anschließend das kleine Kupplungsausrücklager ebenfalls auszubauen. (Seegering ab, Scheibe, Feder, Ausrücklager klein)
Gehe zu: http://www.youtube.com/watch?v=-Yv8GqFDOXI

Hier sieht man auch gut, das sowohl Kupplungswelle als auch das Tragrohr der Kabine für die Demontage des vorderen Getriebedeckels im Weg sind.


Nun erst einmal das Tragrohr der Kabine heraus nehmen.

Dazu die 3 Sicherungsschrauben auf der linken Seite der Kupplungsglocke entfernen und dann:
Gehe zu: http://www.youtube.com/watch?v=EZbSPKpeDKU


Wenn beide Ausrückgabel so stehen wie auf dem Bild, dann und nur dann kann man die Kupplungswelle herausziehen und die Gabeln abnehmen.


Das ist das Schmierölfilz welches man über das Schmierrohr auf der linken Seite der Kupplungsglocke mit ein wenig Öl abschmieren sollte.


Nach 2 Litern Bremsenreiniger, einem völlig zerbröseltem Pinsel und einigen Wischtüchern schauts dann so aus:


Schon besser, oder?

Als nächstes möchte ich das Getriebeöl ablassen um dann den Deckel zu lösen und die verschlissenen Teile zu wechseln.
 

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Re: Zetor 5011 Instandsetzung

@Joachim
Das ist das Vließ welches man über das Schmierrohr auf der linken Seite der Kupplungsglocke mit ein wenig Öl abschmieren sollte.
Du mußt schon dazu sagen in Fahrtrichtung links
Wenn du von vorn gugst ist es die rechte Seite

Aber fein habt ihr geputzt mit Hilfe meiner Sprühflasche 8)
 
Re: Zetor 5011 Instandsetzung

Wir haben unser gutes Stück jetzt auch gerade von unützem Ballast befreit.
Kotflügel, Kabinebleche und Heckscheibe. Jetzt sieht er etwas dünner aus. Bilder morgen.

@ Joachim: Die Getriebedeckeldichtung? Problem zu wechseln? und haben wir einen Getriebeöl-Rücklauf-Filter? Finden wir gerade nicht...
 
@Christian
Von wegen links/rechts - das setz ich mal ganz einfach voraus. Wer das dann nicht findet hat am Zetor besser nicht zu schrauben.

@Karsten
Hab dir mal ein neues Thema aufgemacht: Karstens Zetor 5011 Instandsetzung
 
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... so - der hintere Motorgehäusedeckel ist wieder drauf:



Der Wellendichtring wurde schön 24h in Öl "gebadet", dann in den Gehäusedeckel eingesetzt, wobei man schaun muss das er gut sitzt, da es keinen Anschlag gibt!
Nun noch die zuvor polierte Lauffläche des Wellendichtrings auf der Kurbelwelle mit ein wenig Motoröl benetzt und los gehts...
Die Papierdichtung beidseitig mit Dichtmasse rot versehen, den hinteren Rand der Ölwanne ebenfalls (die Ölwanne hab ich ausschließlich mit Dichtmasse rot verbaut) und zuerst unten aufgesetzt, dann dem Wellendichtring minimal auf den Konus der Kurbelwelle geholfen, leichter Druck und schubs isser wieder drauf. Dann zuerst die Schrauben an der Motorrückwand Handfest eingedreht, dann die 3 der Ölwanne und abschließend wieder zuerst die Schrauben der Motorrückwand festgezogen sowie folgend die 3 der Ölwanne. Fertig.

... hoffentlich ist er dann auch dicht.
 

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@Joachim,
bist du sicher das es dort konisch ist wo der Simmerring sitzt?
Komisch ich hab das zylindrisch in Erinnerung
 
Janee ... hab mich da womöglich, vielleicht, eventuell etwas doof ausgedrückt. Die Lauffläche auf der Kurbelwelle ist natürlich gerade, aber Zetor hat dort eine 5mm Schräge dran gedreht, das man den Simmerring schadlos rauf bekommt. Ich glaub auf dem ein oder andern Foto könnts zu sehen sein :Search:

Am Simmering Sitz im Gehäuse übrigens ebenso - von einer Seite, damit er auch dort leichter rein zu bekommen ist.

Ünrigens der alte Wellendichtring war außen glatt, der neue hat auch außen Riefen, wie Dichtlippen oder so. Weil laut Handbuch wird geraten den Wedi einzukleben um ihn sicher dicht zu bekommen. Aber der sitzt so gut - das hab ich mir dann gekniffen, zumal er ja die Dichtlippen hat, die die alte nicht hat.
 
weiter gehts ...

Heute hab ich endlich das Getriebeöl abgepumpt - arme Pumpe, dank der Kälte war das Öl echt zäh und lies sich nur mäßig pumpen. Sei es drum, es ging raus und es konnte weiter gehen:

Noch mal zur Erinnerung - die Ausgangssituation nach dem Trennen des 5011


Nach dem Ölablassen konnten die 6 8er Muttern des vorderen Getriebedeckels gelöst und der Deckel abgezogen werden, was absolut ohne Mühe ging


Ist der Deckel ab, bekommt man einen ersten Einblick auf das Dauerantriebszahnrad (das große unten), womit man einen mittig montieren Mähbalken antreiben könnte oder aber den (bei mir nicht verbauten) Allradantrieb.


Der vordere Getriebedeckel aus Getriebesicht, das Kugellager ist das vordere des Dauerantriebszahnrades und das Schwarze im anderen Loch ist das Objekt der Begierde - der Wellendichtring, der gewechselt werden soll.


Blick Getriebe seitig in den vorderen Getriebedeckel durch das Führungsrohr für das kleine Kupplungsausrücklager. Wie man sieht, ist hier ausschließlich der Wellendichtring montiert...


... ein Stützring oder gar Lager gibt es hier nicht, weil die Hohlwelle auf der Inneren Welle läuft und diese sich am hinteren Ende der Kurbelwelle abstützt.

Womit ich bei einer Frage an David angekommen wäre:
Kann es sein, das das Spiel (das Video wo man an der Welle so schön wackeln kann) doch normal ist? Ich mein hinten lagert die Hohlwelle in einem offenem Kugellager und vorn ja im Pilotlager in der Kurbelwelle. Ich mein ich werd es morgen sehen, wie der Unterschied ist, wenn der neue Wellendichtring verbaut ist, aber ich vermute, viel wird sich da nicht ändern...

Oder ist da auf den Fotos zu sehende Kugellager der Hohlwelle verschlissen und wackelt sie deshalb so? 1: Denn dann wäre die nächste Frage - wie bekomm ich das raus?
Da ist ja dann mindestens mal das Dauerantriebszahnrad im Weg, was ich von der Welle nicht runter bekomm, ehe ich die Welle wo es drauf sitzt (mit Seegering gesichert) irgendwie raus oder verschoben bekomm, was sicher einen geöffneten Getriebekasten voraus setzt...

@Karsten
Ich muss mir das dann doch mal bei euch anschaun, also wie das von der anderen Seite aussieht - ihr habt da ja grad offen. Sonntag Vormittag, gegen 10 Uhr?
 

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So, denn mal weiter:

Zuerst die gute Nachricht - das neue Pilotlager und das neue Schwungrad sind wieder am Motor.

Das sicherungsblech ist wie man sieht noch nicht gesichert, da ich mir Montag erst noch Schraubenfest holen muss, laut Rep.-Anleitung soll das dran an die 3 Schrauben.

Schwungrad mit Scala - so sauber wird mans so schnell nimmer wieder sehen.


Der vordere Getriebedeckel ist nach dem Tausch des Wellendichtrings für die Hohlwelle wieder mit frischer Papierdichtung plus Dichtmasse an seinem Ort. Der Schraubendreher steckt dort nur, damit die Welle nicht zu sehr auf dem neuen Wellendichtring lastet, solange die Fahrantriebswelle nicht wieder im Pilotlager steckt.


Dann wollte ich mich dem Kupplungsautomaten widmen und wurde vor ungeahnte Probleme gestellt, aber schaut selbst:

Wie man sieht ist da einiges anders an den neuen Teilen im Vergleich zu den alten.

Doch der Reihe nach:

Federn - die neuen Federn sind aus 3mm Federdraht und haben 3 Windungen, wärend die alten originalen aus 2mm Federdraht sind und 2 Windungen haben. Dadurch sind die neuen wesentlich straffer, man bekommt die Hebel kaum in Position.

Hebel - es gibt ja lange und kurze, für die Fahrkupplung und Zapfwellenkupplung. Die neuen langen Hebel sind aus 2,7mm Material gefertigt, die alten originalen aus 3,2mm Material, wodurch die Auflageflächen der Hebel auf die Drucklager kleiner sind, höhere Kräfte wirken und vermutlich ein zügigerer Verschleiß die Folge ist.
Bei den Kurzen gibts das gleiche Dilemma was die Materialstärke angeht zu allem Übel sind sie aber auch ganz anders gebaut. Sie sind tatsächlich kürzer, so das die Standardfeder da gar nicht verwendet werden kann. Gibts da andere?

Ich wälz nachher mal die Kataloge - vielleicht lässt sichs ja klären. Fall jemand nen Foto von seinem Kupplungsautomaten hat ... ich wäre dankbar.


Und dann ist mir heut beim aufräumen der neue Keilriemen in die Finger gefallen und der alte ebenso - ein ungutes Gefühl beschlich mich und wir haben dann mal provisorisch anprobiert:


Der neue ist schon mal zu schmal, es ist ein 13er - richtig wäre wohl ein 16er. Und dann ist der neue auch deutlich zu kurz:


Auch hier geh ich mal auf Katalog Expedition obs dafür nen Grund gibt.
 

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So, mal etwas recherchiert - so müssten bei mir die "kurzen" Hebel tatsächlich aussehen:


Quelle: www.agrozetshop.cz Teilenummer: 7001-1182 brauch man 3x für den 5011-7045 zB.

und die Federn:

Quelle: www.agrozetshop.cz Teilenummer: 95-1112 brauch man 6x für den 5011-7045 zB.

Die stärkeren Federn sind für eine neuere Version des Kupplungsautomaten, wie er bei den Modellen 5211-7745 Verwendung fand und möglicherweise auch bei der Serie 10 passen könnte.

verstärkte Federn:

Quelle: www.agrozetshop.cz Teilenummer: 7901-1104 man benötigt sie 6x

Und der Keilriemen... bei der Serie 10 (5011-7045) gehört ein 17x1150 Normalkeilriemen drauf, als Zahnriemen scheint es ihn leider nicht zu geben.
 

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hallo

so sieht es beim Proxima aus



Mfg David
 

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So kommt das schon eher hin mit den Hebeln und Federn...
 
Mal eine Frage zu den Rückholfedern für das große Kupplungsdrucklager - im ETK vom 5011 steht als Anzahl 3 Stück, im ETK der 5211 Reihe steht 2 Stück.
Am vorderen Getriebedeckel sind auch 3 Löcher wo man Federn einhängen könnte, rechts 2 links eine.
Verbaut waren bei meinem 5011 nur 2 Stück.

Bei der 9er Reihe sind auch nur 2 im ETK aufgeführt ...

Brauch ich nun 3 oder reichen 2 ? Ich verbaue wieder den original Kupplungsautomaten der 10er Serie ... 1:
 
Ich kann dir zwar nicht sagen ob 3 rein gehören, aber bei mir waren auch nur 2 drin und es wurde auch ohne Probleme wieder zurück gezogen! Die Federn kommen neu rein oder? Umbedingt >>>erneuern!!!<<<
 
Warum? die sehen eigentlich richtig gut aus, waren gut geschmiert... 1: Muss ich Dirk morgen früh gleich mal anrufen, die kann er ja gleich mitbringen, wenn er schon mal da ist.
 
Also bei uns sind sie schon mal neu rein gekommen und voor ca. 1,5 Jahren musste er wieder auseinander und da waren sie an den rundungen das ganz durch! Also ich würd sie rein tun die kosten nicht die Welt!
 
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