Hallo! Ich habe mich spontan mal hier im Forum angemeldet, da ich zufällig auf deine Frage gestoßen bin. Ich habe mein Haus vor einer Woche erst aufgerüstet, um ein Stromaggregat anschließen zu können. Dabei waren mir folgende Punkte wichtig:
1. Es müssen alle Geräte (wenn auch nicht gleichzeitig) betrieben werden können, auch empfindliches wie Comuter, Heizungssteuerung, Fernseher und was man sonst noch so hat. Daher musste es ein Gerät mit AVR oder Inverter sein.
2. Es sollte möglich sein, Treibstoff für 14 Tage einzulagern. Da man nur 20L Benzin aufbewahren darf, also einen Diesel oder Gasgenerator.
3. Ich hatte keine Lust, mit Verlängerungskabeln oder Extraleitungen oder Stromkreisen arbeiten. Alle Elektroinstallationen sollten vom Lichtschalter bis zur Steckdose wie üblich verwendbar sein.
4. Der Generator sollte eine gute Leistung haben und bezahlbar bleiben.
Zunächst wollte ich einen Dieselgenerator, da ich davon im Gegensatz zu Benzin sehr viel lagern dürfte. Nachdem man heute aber offensichtlich nicht mehr an der Altersschwäche, sondern am Feinstaub stirbt und ich befürchte, demnächst die Vorräte nicht mehr mit meinem Auto jährlich umwälzen kann, habe ich mich für ein gasbetriebenes Modell entschieden. Gasflaschen kann man ewig lagern. Hätte ich eine Ölheizung, wäre es allerdings bei einem Diesel geblieben, den könnte man mit einem Abgasschlauch auch im Keller betreiben und mit Heizöl betanken. Das werde ich mit dem Gasbetrieb lieber lassen, falls mal eine Verschraubung nicht richtig sitzt.
Das Gerät hat eine Dauerleistung von 5000W und 32A mit einer AVR-Regelung, das ist schon ordentlich. Da ich fast sämtliche Lichter im Haus mit LED-Birnen ersetzt habe, kann ich die Leistung fast komplett für die anderen Anwendungen abrufen. Ich habe mich für einen deutschen Hersteller entschieden und habe es nicht bereut, da ich schon zweimal beim technischen Support anrufen musste, um Fragen zu klären.
Was für dich vielleicht interessant ist: Ich habe mich für einen einphasigen Generator entschieden, da man da die komplette Leistung in 230V in das Netz bekommt. bei einem dreiphasigen Gerät mit 400V musst du die Leistung dritteln.
Es hat mich dann fast acht Monate gekostet, einen fähigen Elektriker für einen akzeptablen Preis zu finden, der mir die Versorgungsleitung anschließt. Da hatte ich Angebote von 3500,- bis hin zu wilden Kostruktionen, die nichts mit meinen Anforderungen zu tun hatten.
Letztlich habe ich von draußen einen CEE 32A Einspeisestecker (blau) montiert und mit einem 16mm2 Kabel bis in meinen Hauswirtschaftsraum geführt, an den ich den Generator mit einem 16mm2 Gummikabel als Verbindung anschließe. Dort hat der Elektriker den vorgeschriebenen Trennschalter eingebaut, ich habe einen von Eaton. In dem Schalter hat er die einphasige Leitung vom Generator auf die drei Leitungen der Hausanschlussleitung überbrückt, die in den Sicherungskasten geht. Dann hat er eine Erdungsleitung vom Sicherungskasten auf den Hauserder gelegt, da man ja die Erdung vom Versorgungsnetz mit dem Schalter ebenfalls trennt. Das war´s schon. Alles funktioniert mit dem Generator genau wie mit dem Netzstrom. Kosten für den Elektriker und Schalter samt Montage und Inbetriebnahme: Knapp 600 Euronen.
Falls man einen kleineren oder 400V Generator anschließen möchte, empfehle ich trotzdem meine Montage mit dem 32A CEE blau Stecker. Für diesen Anschluss gibt es sämtliche Adapterleitungen vorkonfektioniert zu kaufen. Nimmt man einen kleineren Anschluss wie z.B. den selben Stecker mit 16A, kann man später nichts größeres mehr dranhängen. Dasselbe gilt für das Kabel. Ich habe das maximal mögliche für die Stecker genommen, weil ich die Leitung nur einmal ziehen und zukunftsfähig bleiben wollte.
Kann ich nur empfehlen, man hört ja so viel Mist in Foren und von einigen Elektrikern... Das wichtigste nochmal in Stichpunkten:
-Ein Netztrennschalter, ansonsten bist du fällig wenn jemand zu Schaden kommt
-Eine zusätzliche Erdung, damit der Generator bzw. die Sicherungen auslösen können
-Nimm einen einphasigen Generator für die volle Leistung
-Brauchst du viel oder lange Strom, nimm keinen Benziner
-Achte auf ein Inverter- oder AVR- Gerät
-Lieber mehr Leistung als weniger
-Stromverbrauch durch LED u.ä. senken
-Nimm die dicken Anschlüsse und Leitungen