Hier noch meine "10 Cent" zur Batteriediskussion:
Beim Traktor und auch beim PKW verwende ich ausschließlich zyklenfeste Battereien ... das bedeutet:
Dickere Bleiplatten mit Flies- oder Gitterseparatoren. Diese Batterien
-> halten Tiefentladung aus - also kein Kurzschluß zwischen den Platten durch Sulfatierung
-> sind deutlich stoß- und vibrationsbeständiger als normale PKW Batterien - was im Traktor irgendwie Sinn macht
-> Teilweise günstig als Solarbatterien zu bekommen - hier aber unbedingt auf die Starleistung achten
Die zweite Richtgröße ist der Kältestrom oder die Startleistung.
Der Anlasser braucht über einen kurzen Zeitraum maximalen Strom das bedeutet, daß dieser Wert möglichst hoch sein sollte denn das bedeutet, daß die Kontakte im inneren der Batterie für eine solche Startleistung ausreichend groß dimensioniert sind.
Die hier dauern genannten "AH" AmpereStunden sind eher nebensächlich denn hier geht es um die Leistung über die Zeit.
Beispiel ein sehr massiver Anlasser hat 3 KW also ca. 4 PS das bedeutet in Leistung er braucht 3000W / 12V = 250A maximal während dem Starten - der Strom ist aber nicht linear sondern fällt sofort wieder ab.
Orgelt man 30 Sekunden (was wirklich lang ist) und nimmt die vollen 250A an dann wären das 250 x 30 = 7500 AS / 3600 = 2,08 AH also "nix" und mit den AH einer Motorrad-Batterie zu schaffen (natürlich nicht mit dem Innenaufbau - brennt sofort durch).
Das ist also eher wichtig für die grünen Traktoren mit Displays, alles elektrisch gesteuert, Stromversorgung für Pressen und Anbaugeräte usw.
Klar ist aber, daß eine große Batterie mit beispielsweise 130AH zwingend auch einen andere innere Auslegung hat (Kontakte und Leiterbahnen) und damit mehr Startleistung bringt und mehr Dauerverbrauch verträgt.
Ist die Batterie also "müde", zu kalt oder gibt es einen Dauerstrom macht eine große Batterie viel später schlapp als eine Kleine.
Wer eher eine kleine Batterie mit hoher Startleistung sucht wird bei den US PKW Batterien fündig - teilweise 60 und 70AH aber 1000A Startleistung für die US V8 Motoren.
Das heißt durchaus korrekt 100AH und mehr sind für einen Traktor optimal und richtig. Zyklenfest, mindestens 900A Startleistung sollten es aber auch sein.
Batterie immer "warm" einpacken - das wirkt schon eine Lage Bubble-Folie drumgewickelt Wunder im Winter.
Checken was "Dauerverbraucher" wie Uhr, Radio,
Elektronik (so man hat) usw. ziehen und natürlich bei längerer Standzeit einen Batterietrennschalter verwenden oder ein Ladegerät mit Erhaltungsladung dauerhaft angeschlossen lassen.
Die Ladespannung für 12V Batterien ist 14,4 Volt - AGM oder Blei-Gel Batterien lädt man optimal mit 14,8 Volt d.H. AGM mit 14,4 geladen werden nie 100% voll - praktisch ist das aber eigentlich nicht zu merken.
Noch was zu "defekten" Batterien. Derzeit werden extrem viele Batterien weggeworfen die nicht defekt sind. Die Ursache liegt in den elektronischen Ladegeräten. Die gehen bei Unterschreitung der Mindestspannung von einem Defekt der Batterie aus und laden gar nicht erst.
In dem Fall ein einfach, altes, analoges Ladegerät anschließen, 10 Minuten warten und dann wieder das gute, teure elektronische Gerät dran hängen.
Hat es das alte Ladegerät in 10 Minuten nicht geschafft die Mindestspannung herzustellen ist die Batterie wirklich defekt. In den meisten Fällen klappt das aber und das elektronische Gerät lädt super und regeneiert die Batterie wieder und alles ist toll ...
Bei Varta haben denke ich viele die selbe Erfahrung gemacht - defekt nach 2 Jahren, nicht zyklenfest, nicht vibrationsfest und sogar Löcher ins Gehäuse gebrannt durch inneren Kurzschluß habe ich selbst erleben dürfen.
Grüßle Micha