Re: Frage zur Hydraulik
Moin,
... nicht wegen sowas, da musst du mich mit wem anders verwechseln...
Zitat von pete6745:
Ohne Gegendruck pumpt Karsten´s Pumpe genausoviel wie eine nagelneue, da geb ich dir Brief und Siegel drauf.
Damit und mit der Messung der Literleistung wie oben von mir falsch dargestellt, hast du natürlich Recht, das war/ist so Quatsch.
:
Zitat von pete6745:
Karsten sagt, dass bei 400kg am Heck im Standgas sich gar nichts rührt. Daraus folgt: Literleistung = 0 bei einer Belastung mit 400kg.
Unter Ausschluß jeglicher interner Undichtigkeiten von Sicherheitsventil, Dichtungen, Steuerschieber, etc. - ja, auch da hast du Recht.
Aber kann man interne Leckaschen anhand Karstens Fehlerbeschreibung jetzt schon ausschließen?
Hab daher heute noch mal ordentlich die Rep.-Handbücher durchforstet statt mich auf mein Gedächtnis zu verlassen.
Auf eine mögliche innere Undichtigkeit des Innenkreises prüfen geht zunächst am schnellsten:
(Quelle: Rep. Handbuch)
Im
Handbuch zur Zetormatic Regelhydraulik steht dann mal folgendes zum von Karsten beschriebenem Problem:
(Quelle: Handbuch Zetormatic)
Dabei wird allerdings der Außenkreis außen vor gelassen, weswegen man das so nun auch nicht stehen lassen kann, denk ich.
- Man könnte zunächst einmal den aktuellen Systemdruck bei warmem Hydrauliköl prüfen, in dem man in einen der Außenkreisanschlüsse im Heck ein auf einen Hydraulikstecker aufgeschraubtes Manometer (ca. 20 Euro, sollte sicherheitshalber 250 Bar abkönnen) einsteckt und dann dieses mit Druck beaufschlagt und unter Gasgeben den Druckverlauf beobachtet. Dies in allen mit Druck beauschlagbaren Außenkreisanschlüssen wiederholen.
Dabei abweichende Werte können einen möglichen Defekt/eine Undichtigkeit am Steuerventil anzeigen.
Der Arbeitsdruck bei der Serie 10 beträgt 150 Bar (15 MPa):
(Quelle Rep.- Handbuch)
Weitere technische Daten zur Serie 10 Hydraulik:
(Quelle: Rep.- Handbuch)
und zur Hebegeschwindigkeit:
(Quelle: Rep.- Handbuch)
So kann man freilich auch nicht direkt auf die Pumpe als Ursache schließen, da ein zu geringer Druck natürlich auch innere Undichtigkeiten (Sicherheitsventile, Steuerschieber, Dichtungen) zur Ursache haben kann, aber man hat zunächst einmal einen Anhaltspunkt ob tatsächlich Handlungsbedarf besteht.
Theoretisch könnte man mit einem Profi-Hydrauliktestgerät auch die Pumpe direkt testen lassen - es würden gleichzeitig Temperatur (Soll: 20-50°C), Druck (Soll: 150 Bar) und Liter/min (Soll: 20 l/min) gemessen. Aber beim Zetor kommt man bei den älteren Typen sehr schlecht an den Pumpenausgang heran, ohne andere mögliche Undichtigkeiten (Sicherheitsventil, ...) ausschließen zu können.
Die reine Literleistung (unter Ausschluss interner Leckagen) hab ich schon mal so gemessen:
- Hydrauliköl auf ca. 40°C bringen (heißes
Öl wird dünner, wodurch kaltes täuschend bessere Werte erbringen würde)
- Mengenverteilerhebel (rechts unten neben dem Sitz) 100% auf den Außenkreis umlegen
- in einem der externem Druckanschluss des Außenkreises ein auf 145 Bar eingestellten Druckbegrenzer (Leihgabe vom Hydraulikservice) mit Ablaufschlauch in einen Messeimer (min. 20 Liter) stecken
- nun den Außenkreis bei einer Drehzahl von 540 Upm (Zapfwelle) mit Druckbeaufschlagen bis das eingesteckte Druckbegrenzungsventil öffnet und ab da per Stoppuhr die Zeit messen. In 30 Sekunden sollten nun etwa 10 Liter (20 l/min) in den Messeimer strömen...
Kommt gar nichts, öffnet das/die interne/n Sicherheitventil/e zu früh oder es liegen interne Undichtigkeiten bzw. eine verschlissene Pumpe vor.
Falls man die Möglichkeit hat, sich eine Hydraulikpumpe zu leihen und den Aufwand nicht scheut diese gegebenenfalls 2x zu wechseln, könnte man das gleiche mit einer
neuen Pumpe wiederholen und vergleichen. Gleiche Werte würden dann bedeuten die alte Pumpe war noch ok, abweichende würden die alte Pumpe als (eine) Ursache entlarven.
... aber wer hat schon Zugriff auf eine passende neue Leihpumpe.
Mehr Möglichkeiten der Sache auf den Grund zu gehen fallen mir im Moment nicht mehr ein. So würde ich die Sache angehen, muss so aber auch nicht der Königsweg sein.