URSUS... Dieselverdünnung am Ursus C360 (analog Zetor 4011)

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LackiererPat

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Ursus C-330 / Ursus C-360 / Multicar M24 / Bagger T159
Moin Jungs und Mädels,
mein C360 leider momentan akut an Dieselverdünnung. Nun ist mir aber unklar welche Ursachen das Ganze haben kann.

Folgendes:
Ich habe ca. 100m öffentliche Straße mit einem Diesel-Ölgemisch versaut. Danach ist der C360 in die Scheune gekommen da er eh zerlegt werden sollte um die diversen Öllecks zu schließen.

Beim ablassen vom Motorenöl die böse Nachricht. Weit an die 15Liter Flüssigkeit sind mir entgegen gesprudelt. Satt Öl und Diesel.

Leider ist dieser Traktor bei uns erst 3 Stunden gelaufen da wir diesen noch nicht so lange haben. Ich bin kein gelernter Mechaniker sondern nur KFZ Lackierer dennoch stelle ich mich solchen Problemen gerne.

Da der Motor nun einmal ab ist wird er komplett neu abgedichtet denn auch eine Kopfdichtung war am blubbern.

Folgende Schwerpunkte konnte ich festmachen an denen es liegen kann: Einspritzpumpe, Leckölleitungen, Einspritzdüsen, schaftdichtungen sowie Kolben Büchsen und Ringe.

Kann mir bitte einer erläutern warum die ESP Diesel in das Öl drücken kann und wo es hinein gelangt?
Ebenso frage ich mich das bei den ESD.

Haben die Ventile bei euren Zetor Schaftdichtungen? Ich kenne die bisher nur von PKW's. Bei mir am Volvo habe ich diese erst an beiden neu gemacht. Besitzt ein Baugleicher Zetor Leckölleitungen? Wenn ja wie sehen sie aus? Außer vor und Rücklauf sehe ich nichts.

Mit freundlichen Grüßen
Pat
 
Das ist schon mal eine Möglichkeit Diesel zum Motoröl zu bekommen.
Ganz sicher? Da müsste die aber schon vom Kolben bis zu den Löchern für die Stößelstangen durch sein. Hmm... kann natürlich sein.

Die ESP ist zum Motor hin wo sie mit 3 Schrauben angeflanscht ist abgedichtet. Wenn die ESP innen kaputt ist (hast du deren Öl mal vom Pumpengehäuse UND Reglergehäuse abgelassen? Diesel oder Öl) könnte die richtung Kompressorwelle durch drücken, was ich aber für unwarscheinlichst halte, weil die ESP ja ein Überlaufröhrchen haben müsste was genau das verhindern soll, wenns offen ist. ;)

Wie soll das gehen? Die sind oben an die Düsen geschraubt und gehen von dort zum Tank zurück - da gibts keinen Weg in den Motor.

Auch hier: wie? :denk2:

Was genau meinst du damit?
Haben die Ventile bei euren Zetor Schaftdichtungen?
Ach die - nein, wozu? Wenn die dort durch drücken, dann sind die Ventilschäfte und/oder die Ventilschaftführungen im Eimer und müssen getauscht (Kopf auf 80°C langsam erwärmen, dann Ventilführungen mit Spezialwerkzeug mit max 2 Schlägen einschlagen...) UND eingerieben (Reibahle!) werden. Sonst können hinterher die Ventile fest gehen.
Wenn das ansteht - tu dir selbst den Gefallen und überhole die Köpfe komplett - also auch gleich die Ventile, Ventilsitze prüfen (Dichtheit, Verschleiß).

Kolbenringe, ja, das wäre möglich - dann wäre die Kompression aber auch schon arg im Eimer und er sollte eher schlecht als recht anspringen.
Laufbuchsen? Dann müsste neben Diesel auch Wasser im Öl sein? Wie sah das Öl aus? Wie Kaffee Latte :D ;) oder typische Farbe nur dünner und Dieselgeruch?


Oh man, den Vorbesitzer würde ich ggf. auch noch mal besuchen, wenn du ihn echt erst 3h gefahren hast.
 
Moin Moin,
der Verkäufer reagiert leider auf keinerlei Kontaktversuche. Gut ich bin da ehrlich auch keiner der großen Worte. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen also müssen wir es wieder raus fischen. Ob es mir passt oder nicht. Wärend der Probefahrt war ja alles top. Allerdings stand der dann noch 3 Monate beim Verkäufer bis er durch eine Spedition abgeholt wurde. Er kam auch arg dreckig und geschunden hier an. Da war er zum besichtigen viel viel sauberer.


Naja gut okay. Aber eine der Möglichkeiten hatte ich mir ausgemalt.

Die ESP werde ich ausbauen und prüfen bzw lassen. An diesem Bauteil habe ich Angst etwas zu verstellen.
Das Oil habe ich nicht abgelassen. Wusste nicht das es geht. Beim C330 war die letzte Pumpe zwangsgeschmiert über Motorenöl genau wie bei mir am Muli. Die ersten Pumpen am C330 musste man noch Ölen.
Wie lasse ich das Öl ab?

Das Öl was aus dem Motor kam war Pech schwarz und dünn wie Wasser. In dem Fall Diesel. Es stank wohl auch sehr danach. Leider rieche ich nicht mehr viel was mir solch Sachen schwer machen.


Die Kopfdichtung blubberte wirklich außen am Kopf.

Die 20 gelieferten 475KG Strohballen musste ich jetzt leider mit einem Fiat Agritrac rein stapeln. Das schöne bei dem ist das er 4 über einander stapelt. Beide Ursus schaffen nur die 3te Etage.

Mit freundlichen Grüßen
Pat
 
der Verkäufer reagiert leider auf keinerlei Kontaktversuche.
Der wird wissen warum... solche Typen... :(

Die Kopfdichtung blubberte wirklich außen am Kopf.
Ok, dann ist diese eine zumindest, durch. Die zu wechseln ist leicht, Anzugsmomente hinterher beachten und dran denken die Ventile müssen danach neu eingestellt werden (0,25 - 0,01 mm beide) und gleich mal die Kolben und Laufspuren ansehen...

Die ESP werde ich ausbauen und prüfen bzw lassen. An diesem Bauteil habe ich Angst etwas zu verstellen.
Achte hier peinlichst drauf kein Schmutz (auch Staub ist Schmutz!) irgendwo rein kommen zu lassen. Alle Leitungen und Öffnungen im Kraftstoffsystem immer schön verschlossen halten.

Das Oil habe ich nicht abgelassen. Wusste nicht das es geht.
Beim Zetor gehts in etwa so:
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Das Reglergehäuse bekommt die vorgeschriebene Menge und das Pumpengehäuse, langsam, so viel bis es zum Überlauf (hier ohne die dünne Leistung dran) anfängt abzutropfen... GAANZ wichtig und ich schätze mal 70% aller Zetor-Fahrer vernachlässigen die ESP sträflichst. Der Ölwechsel in der ESP ist parallel zu jedem Motorölwechsel mit Motoröl durchzuführen.
 

Anhänge

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Gut okay. Danke. Werde ich prüfen. Aber erst nach dem Urlaub. Außer es rafft mich. Dann noch vorher.

Die Anzugsmomente werden sicher die selben wie am Zetor sein nehme ich an?! Wie hoch sind die?

Na ich denke das die Pumpe auch schon ewig kein frisches Öl bekommen hat. Kommt da 15W49 rein?
 
Die Anzugsmomente werden sicher die selben wie am Zetor sein nehme ich an?! Wie hoch sind die?
Würde ich mal annehmen wollen. Hier: Zetor-Forum.de | | Anzugsmomente für Schrauben an Zetor Traktoren

NEIIIIIIIIIN.....!!! :D
Nein - naja, jain. Hat dein Ursus einen Wechselpatronenfilter, ne Zentrifuge oder den klassischen Doppelfilter verbaut?
 
Okay. Da werde ich die denn so anziehen.

Habe mich eh vertippt. Ich meinte 15W40.

Den gab es mit Zentrifuge und Patronenfilter. Jetzt hat er momentan einen Patronenfilter.
 
Wenn Patrone (Wegwerf) dann kannst SAE 15W 40 aktueller API fahren, aber das ist halt auch schon relativ dünn.

Wenn Zentrifuge oder Siebfilterpatronen, dann: Zetor-Forum.de | | Flüssigkeiten Übersicht (Öle, Kühlw., Bremsfl., Fett)
SAE 10W30 oder 20W30 nach API CB oder maximal CC (das ist das Hauptproblem aller 15W40 Motoröle, die sind zu modern (API CD und neuer).

Ich hoffe die haben nicht nur die Zentrifuge abgebaut und nen Patronenhalter montiert sondern das Überströmventil der Schmierölpumpe entsprechend angepasst. In CZ gibts da komplette Umbausätze wo alles dabei ist.
Seh das mit den alten Filtern etwas lockerer - wenn man den Traktor nicht wirklich täglich brauch und so auf 2-3 Ölwechsel im Jahr käme, dann tuns die Zentrifugen und Siebfilterpatronen eigentlich ganz gut, solang das jeweils passende Motoröl gefahren wird. Oder wie sind unsere Schätzchen so alt geworden? Wer freilich häufiger wechseln muss, da spielt der Preis dann auch ne Rolle, denn dann frist der Wechselpatronenpreis den Mehrpreis beim Öl nicht komplett auf.
Ansonsten, das sauber machen ist ja kein Akt - wenn man es bei jedem Ölwechsel macht wie vorgeschrieben, dann reich ordentlich ausschwenken in Diesel schon aus. Wer ewig die Filter nicht wäscht, der muss dann halt mal die Dinger aufm Waschtisch mit Chemi-Hilfe einmal richtig sauber machen und dann gehts wieder normal. Das Problem ist einzig das bei den alten Filtern eigentlich nötige Motoröl nach älterer API Norm.
Muss mal wieder bei Addinol fragen ob die wieder 60l Gebinde haben fürs MD 1034... :)
 
Oh je. Du verwirrst mich immer mehr mit deinen so ausführlichen und idioten sicheren Antworten. Aber was gibt es noch umzubauen wenn man auf wegwerf Filter setzt? Also bzw anzupassen?
 
Ich meine das Überströmventil, unten in der Ölwanne an der Pumpe sitzend, ist halt auf nen anderen Druck eingestellt - nen anderen Grund kanns nicht geben dafür das die Tschechen das stets mit bei packen. In nem CZ Zetor Forum hatte ich mal bisl was gelesen dazu und da meinten einige, der Druck sollte auf jeden Fall zum Filtermedium passen. Müsste ich mal suchen ob ich das noch mal finde. ;)

Der Rest ist doch einfach (nur in deinem Fall halt nicht :D ;) ):
  • Alter Motor + alte Filtertechnik (Zentrifuge oder Siebfilter) = SAE 10W30 oder 20W30 API CB/CC
  • Neuerer Motor + moderne Filtertechnik (Standard Filterpatrone, Papierfilter) = SAE 15W40 API CD aufwärts

API:
CA = C = Dieselmotor, A = erste Fassung der Norm mit entsprechenden Öleigenschaften.
CB = Dieselmotor + verbesserte zweite Fassung der Norm
CC = ...
CD =
...

Hinweis: APIs die mit S beginnen ( SA, SB, SC,...) sind für Benzinmotoren zuständig.


Du hast nun aber einen Alten Motor (Bauart) und eine moderne Filtertechnik. Modernes SAE 15W40 könnte für deinen Motor zu dünn sein und es KANN sein, das er schlecht dicht zu bekommen ist, speziell die Kurbelwelle (hat der nur Schleuderscheiben oder beidseits Wellendichtringe?). Hängt von ab wieviel tatsächliche Zetor 4011 Gene deiner nun noch hat. ;)
 

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