Liebe Zetorfreunde, ich hab jetzt doch ein schlechtes Gewissen, da die Antworten auf meine Fragen zum Austausch Kurbelwelle, etc so schnell beantwortet wurden, ich aber die „Erfolgsmeldung“ samt Bildern schuldig geblieben bin (so kann's gehen wenn man auch im so genannten Ruhestand gut beschäftigt ist).
Die Werkzeugliste war sehr hilfreich, allerdings war ich froh, dass die Werkstatt gut ausgestattet war, u.a. mit einer alten Drehbank zum Drehen des Zentrierbolzens für die Kupplung, einer hydraulischen Presse für die Kolbenbolzen etc. Dazu gab es einen 500 kg Portalkran und einen Hubwagen, einige Paletten und viele Holzblöcke. Eine Ständerbohrmaschine und genügend Platz, sowie ein Absprenger für den Lenkkopf, ohne den es schon frühzeitig Probleme gegeben hätte, denn das Lenkgestänge war verschweißt. Was ich vermisst habe war ein Kolbenringspannband. Das hab ich mir zusammengefrickelt, war aber nicht optimal.
Ich habe alles Allein gemacht, was in manchen Fällen mehr Aufwand war, aber es ging. Aber etwa 1800km südlich hatte ich ja Joachim, der bei Bedarf Tips gab und für eine schnelle Lieferung von weiteren Ersatzteilen sorgte.
Wie beschrieben hatte ich eine gute Werkstatt, aber der Zetor musste erst mal da hin. Leider war er eingefroren, die Hinterräder saßen in 30cm dickem Eis fest und ringsrum alles vereist. Da half nur Spitzhacke und Schaufeln. Dann zwei Traktoren mit Allrad, davon einer mit Ketten davor gespannt, die haben ihn dann „vom Eise befreit“. Einer hat dann gereicht um ihn bis zur Werkstatt zu ziehen.
Kurbelwelle, Pleuel, Lagerschalen, Dichtungssatz waren schon da. Auszüge aus dem
Werkstatthandbuch auch. Dann ging es endlich los.
Auf dem ersten Bild ist zu sehen, dass ich die Aufhängung des Frontladers nicht abgebaut habe.Das war manchmal ein bischen eng, hat aber einigen Aufwand erspart. Die Querstrebe unter dem Getriebeblock musste aber ab.
Man sieht, dass sich wahrscheinlich eine Schraube am Pleuel gelockert hat und dann das Lager zerrieben wurde. Der Kolben hatte dadurch Kontakt zum Ventil was aber glücklicherweise keinen weiteren Schaden verursacht hat.
Nach dem Zerlegen stellte sich heraus dass die Kupplungsscheibe zwar noch nicht hinüber war, aber doch schon so weit verschlissen war, dass eine neue schnell geliefert (siehe oben!) und eingebaut wurde.
Insgesamt hab ich etwas mehr als 2 Wochen gebraucht, dabei aber noch ein paar Kleinigkeiten zusätzlich repariert. Das erste Anlassen ging ziemlich schwer. Obwohl ich die Lager und die Zylinderlaufflächen gut geölt hatte ging erst mal gar nichts. Also, die Einspritzdüsen nochmal raus und ein paar Drehungen angelassen, dann wieder alles zusammengebaut, dann lief er draussen..
Dann den Rest zusammengebaut und nach Hause getuckert. Dass der Traktor dringend gebraucht wurde sieht man auf dem letzten Bild, da war er gleich mit der Schneefräse im Einsatz. Das ist er derzeit wieder und in der Zwischenzeit hat er einige Betriebsstunden mit Schlegelmäher, Heuballentransport, etc. hinter sich. Es hat also nicht so schlecht geklappt
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