Mach mit! Das Mähbalken Thema - Fragen, Antworten, Erfahrungen

Joachim

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Hallo,

noch ist ja Zeit, aber die Gras- und Heusaison kommt sicher... Zeit sich drauf vorzubereiten.

Ich habe für meinen 2011 ja ein Mittelanbau-Balkenmähwerk und ich überlege wegen der Klingen. Die Finger sind alle Werksneu, original Mörtl, und haben somit noch die perfekte Gegenschneide.

Die Klingen gibts ja glatt, zum nachschleifen oder eben gezahnt und selbstschärfend. Mit den gezahnten hab ich 16 Jahre mit dem Mähdrescher gearbeitet und habe die mit langen Standzeiten und prima Schnittbild in Erinnerung. An die Glatten kann ich mich nur noch aus den Zeiten vor und kurz nach der Wende erinnern, auch vom Balkenmähwerk am Famulus RS 46 und das eher mit schrecken, weil die regelmäßig nachgeschärft werden mussten... das will ich freilich vermeiden und hab mir deshalb gezahnte Messer für meinen Mörtl-Mähbalken geholt.

Mich würden dahingehend aber mal eure Erfahrungen interessieren, also speziell an die Fingerbalkenmäher Fraktion was ja heut wohl ausschließlich noch im Hobby der Fall sein dürfte.

Womit mäht ihr, wie sind eure Erfahrungen, wie schnell/langsam fahrt ihr und gibts sonstige Tipps oder NoGos?
 
Hallo @Joachim ,

für den Heuschnitt (derbes, trockenes Gras) hatten wir bei meinem Opa immer die gezahnten Klingen im Balken, für frisches Grünfutter (junges, feines Gras) die glatten.

Fahrgeschwindigkeit war immer so schnell wie möglich gewählt (je nach Bestandesdichte, stehendes oder liegendes Futter) damit das gemähte Futter über den Balken fällt.
Wenn es viel Futter gab oder viel Klee/Wicke drin war und mein Opa (zu) langsam fahren musste, ging immer einer mit dem Holzrechen hinterher um "Futter zu kehren". Es sollte sich nicht auf dem Balken stauen.

Am wichtigsten war das gut räumende Schwadbrett um den Anschluss für den Innenschuh sauber zu bekommen.
 
ür den Heuschnitt (derbes, trockenes Gras) hatten wir bei meinem Opa immer die gezahnten Klingen im Balken, für frisches Grünfutter (junges, feines Gras) die glatten.
While?
Hatte das n handfesten Grund? Ich kann mich noch gut dran erinnern, auch mit dem Mähdrescher und gezackten Klingen immer wunderbar Wegränder schneiden zu können damit die Herren Abfahrer nicht durchs hohe Gras müssen und sich die Greten brechen oder so. ;)
 
Ich würde auch denken die gezackten sind weniger was für junges Gras, sonder für älteres rohfaserreiches. Habe bei meinen Besuchen keine Hasenställe bei dir gesehen daher nehme ich mal an du machst nur Pferdeheu und da sollten die gezackten passen.
damit die Herren Abfahrer nicht durchs hohe Gras müssen und sich die Greten brechen oder so.
Kommen die Abfahrer bei euch aufs Feld gelaufen?:denk2:
Bei uns kriegen sie in den meisten Fällen ihre Körner vom Üwagen.(also z.b von mir) Gut , wenn sie Zeit haben in der Zeit auf der Straße eine zu rauchen, oder noch schlimmer auf dem Drescher mitzufahren..... sollte aber nicht sein, da is einer zuviel.:lala
 
Wir mähen prinzipiell (ja, weil Pferdeheu) nach der Blühte.

Man kanns ja relativ flott wechseln, vielleicht (vermutlich eher nicht) hab ich dann mal Zeit und kann mal nen Vergleich machen. :denk2:
 
...hinter meinem Zetor
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arbeitet auch ein Mörtl-Heckmähwerk,
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welches ich einmal gebraucht gekauft habe und wieder hergerichtet habe.
Habe Finger, Führungen, Schneiden, Messerplatten, Geleitschuhe, Abweiser, Kurbelholz mit Beschlägen, Augen, Bolzen am Innenschuh und Messer getauscht, so dass es sich auch wenn noch nicht optisch in einem sehr guten Zustand befindet und es sich damit schnell und gut Mähen lässt.
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Mähen mit einem Balkenmäher hat viele Vorteile. Der Kraftaufwand ist wesentlich geringer, dadurch auch für Kleinschlepper besser geeignet, da auch getriebeschonend, der Schnitt ist sauber, dadurch schneller Aufwuchs, wenig Erdanteil im Futter und es soll in einigen Bundesländern sogar Prämien für das Mähen mit dem Balken geben.
Meine Ziege hat sich über das Heu noch nie beschwert.
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Die Messer, die ich verwende, haben glatte Klingen.
Gezahlte Klingen haben den Vorteil, dass sie den Grashalm zusätzlich halten und auch länger scharf bleiben. Ist die Verzahnung abgearbeitet, kann man diese glatt schleifen. Nachteil ist vielleicht, dass die Verzahnungen auch ihr Profil auf den Schneiden der Finger hinterlassen können.

...beim Austausch der Klingen darauf achten, dass diese bei Mörtl unterschiedliche Stärken haben. Die sogenannten Führungsklingen unter den Messerhaltern sind stärker.
 

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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
für frisches Grünfutter (junges, feines Gras) die glatten.
Ich meinte das - du sagst, bei frischem Gras habt ihr auf glatte umgerüstet. Das versteh ich halt noch nicht so ganz, da ich (Ok, beim Mähdrescher :D ;) ) nie Probleme mit gezackten Messern diesbezüglich hatte. Habe freilich auch keine Fläche gemacht, Hauptarbeit war schon der reife Bestand - aber die Ecken und so hab ich immer mit geschnitten, weil ich wollte das es sauber ausschaut. Und da hatte ich mit den gezackten auch im jungen Gras halt keine Probleme. :ka:
 
Achso.
Ich denke, wenn du viel frisches Futter mähst, dann bleibt an den gezahnten Messern mehr "Grasmatsch" hängen als an den glatten Messern.
Aber am Ende bleibt nur: Ausprobieren, wenn du die Möglichkeit hast beide Klingen zu testen. Und dann entscheiden was dir besser taugt. ;):like
 
Ok, also Test + Bericht. Auftrag angenommen. :D ;)
 
Hey so ein Mörtelmähwerk wie Zetorschraube habe ich auch.

Meines ist Baujahr 1952 (glaube ich). Ersatzteile habe ich vor 5 Jahren noch alle bei nen Online-Händler bekommen. Richtig viel habe ich damit leider nicht mehr gemäht, denn das Trommelmähwerk geht schneller.

Aber ich wöllte mal solch einen modernen Mähbalken probieren. Persönlich finde ich den Mähbalken schöner zu fahren.
 
Fahrt ihr Doppelmessermähbalken oder einfachen? Am Famulus bin ich mit dem E100 Hochleistungsmähbalken nie glücklich geworden. Blieb immer auf dem Balken liegen und es drückt dann das Gras nach vor um. Dopoelmesser wäre interessant, aber leider sehr teuer. Bin dann auf Rotationer umgestiegen PZ165, allerdings grenzwertig am Famulus. Jetzt fahr ich 1,70m Scheibenmähwerk, das geht deutlich leichter.

Gruß Robin
 
Richtig viel habe ich damit leider nicht mehr gemäht, denn das Trommelmähwerk geht schneller.
Und da fängts halt schon an... ;)

Vergleichen wir hier die reine Arbeitsbreite, dann wirst du in den meisten Einsatzfällen Recht haben. Betrachtet man die Leistungsaufnahme und korrigieren dann halt entsprechend die Schnittbreite, sieht es für das Trommelmähwerk schnell düster aus. Mit 45 PS kannst du locker flockig n 3m Mähbalken und mehr fahren. Beim Trommelmähwerk ist aber bei 1,85 spätestens Ende der Fahnenstange wenn was da steht.
Ich bin auch eher ein Freund von lieber langsamer fahren, dafür mehr Arbeitsbreite - das schont den Rücken und die Grasnarbe sowie das Gerät. :)

Der einzige Nachteil der Mähbalken oder Doppemmessermähwerke ist der, gemessen an größeren Flächen, höhere Wartungsaufwand durch die Messerbalken. Mit einem Mähbalken sind bis 15 kmh durchaus drin, wenn es technisch einwandfrei ist (Mörtl warb damit "Mörtl Rasant"). Und das bei weniger Kraftbedarf. Der Schnitt ist am Ende auch ein Schnitt und kein rupfen, der Bestand dankt das mit besserem (schnellerem) wieder Aufwuchs. Weniger Bröckelverluste, weniger Futterverschmutzung. Aber das sind alles alte Kamellen.

Ich habe gerade mal knapp 4ha, und die mähe ich in 2 Etappen. Ich werde mir 3-4 Messerbalken fertig hinlegen um in der Saison im Schadensfall möglichst schnell wieder einsatzbereit zu sein. Wobei nieten auch im Feld nun nicht ewig dauert, das kenne ich noch vom Mähdrescher.

Doppelmesser wäre ein Traum, wenn man das nötige Kleingeld über hätte und das dann auch noch für nen Schleifautomaten reichen würde - im Hobby nahezu unbezahlbar, leider. :(
 
Das Mähwerk vom Famulus geht eigentlich sehr gut, wie aber bei allen Fingermähbalken, muss das Gut auch abfließen (oder einer läuft hinterher). D.h. eigentlich benötigt man auch Fahrgeschwindigkeit.

Schwierig für mich war immer das Anschlußfahren. Wenn man nur 1,25m Arbeitsbreite hat und dann im starken Bestand zwar mit niedriger Zapfwellendrehzahl, dafür aber mit bissel Geschwindigkeit fahren muss kann es sein, dass der Anschluß nicht ganz perfekt wird. Da verzeiht auf jeden Fall das Trommelmähwerk viel.

Doppelmesser kenne ich nur vom kleinen Balkenmäher und dort finde ich die nicht wirklich gut (da könnte aber auch an der Qualität liegen).
 
Ja, beim Famulus (wir hatten 2 RS 46 mit Mähbalken) Musste fast immer einer mitlaufen. Schön war das nicht.

Ich hatte aber mal einen mit nem Deutz und Mörtl Rasant Maähbalken auf einer meiner Wiese mähen lassen, der fuhr als gäbs kein Morgen mehr. Auf meine verdutzte Frage nach dem "Wieso?" Bekam ich folgende Antworten:
  1. morgens mähen, am besten wenn noch der Tau im Bestand ist - dann flutscht es nur so über den Balken
  2. Schnittbreite muss zur Schlepperbreite passen (@take_it_1999 das war bei dir mit 1,25 m schon mal nicht gegeben) um sauber Anschlussfahren zu können
  3. die Messer-/Schnittgeschwindigkeit muss zur Fahrgeschwindigkeit passen
  4. Scharfe Klingen und Finger, scharfe Klingen und Finger, scharfe Klingen und Finger... ;)
Danach suchte ich nach mehr Infos und fand u.a. auf Youtube einige eindrucksvolle Videos wo sehr schnell und sauber mit Mähbalken gemäht wurde. Also musste so ein Mähbalken her und mir dem die zugehörige Literatur und tatsächlich fand sich auch dort die Aussage von Mörtl: Bis 15 kmh Fahrgeschwindkeit möglich.


Im Kern hast du jedoch bestätigt was immer gesagt wird - die Rotationsmähwerke verzeihen beim Mähen eher Fehler als die Fingermähwerke oder Doppelmessermähwerke. Wenn aber alles passt, kann man auch mit letzteren gut auf Leistung fahren - alleine, ohne Mitläufer. :)
 
morgens mähen, am besten wenn noch der Tau im Bestand ist
Das kann ich bestätigen. Letztes Jahr wollte selbst das Rotationsmähwerk mit neuen, scharfen Klingen das überständige Pferdeheu nicht mähen... :wtf

Schnittbreite muss zur Schlepperbreite passen
Und das bedeutet genau in welchem Verhältnis? Traktorbreite = Mähwerksbreite? oder Traktor muss schmaler sein als das Mähwerk?
 
Der Mähschlepper sollte beim Ansatzfahren schlicht nicht auf dem gemähten herum walzen. Ergo in der Regel Mähwerksbreite am Besten = Schlepperaußenbreite oder man muss mit Schwadformern ran und nachhelfen. Beim Trommler ist durch die ja eh starke Schwadablage dem Ganzen ja eh schon Grenzen gesetzt und die wären schon deshalb heut nicht mehr meine 1 Wahl fürs Pferdeheu, sondern wenn dann Scheibenmähwerke oder eben gleich Finger oder Doppelmesser.
 
Hallo Joachim,
ich kann Dir das aus 2 Erfahrungen beantworten: einmal vom 4712 mit dem ich relativ selten gemäht habe und einmal vom Balkenmäher mit dem ich täglich Futter gemäht habe.
Definitiv mähen Fingerbalken deutlich sauberer als Doppelmesser. Allerdings brauchst Du ein Schwadblech oder BEV. Das Schwadblech schiebt das gemähte Gras beiseite und schafft so einen grasfreien Streifen in dem Du bei der nächsten Runde mit dem Balken-Schuh (Balken-Ende) ganz am Traktor fährst - dann muss da niemand irgendwie mitlaufen ...
BEV (Band-Eingraser-Vorrichtung) haben meist nur die Schweizer Balkenmäher wie mein damaliger Bucher M500 d.H. während dem Mähen wird das ganze Gras direkt auf Schwad gelegt - also super um es direkt zum Pferde füttern aufzuladen.

Gezahnte Klingen sind definitiv nicht länger scharf aber rupfen auch stumpf das Gras noch ganz gut ab. Sie mähen gerade grobes Zeug recht gut. Sie haben aber einen gravierenden Nachteil: Es setzt sich der ganze Dreck in die Zähne und hebt die Klingen vom Finger ab und dann dreht sich das Spiel welche Klinge besser mäht. Also Erde vom Maulwurfshaufen, Reste von frischem Gras usw. haben beim Balkenmäher die gezahnten Klingen bis zu 1/2 cm ! angehoben. Dann musst Du das Messer raus machen und mit der Drahtbürste die Verzahnung reinigen. Darum habe ich für Gras mähen auf meinen Extensiv-Wiesen mit einigen Maulwurfshäufen nur glatte Klingen verwendet. Der Mähdrescher mäht höher ab und natürlich Stroh und kein Gras - darum passiert das da nicht.

Beide Klingen-Typen kannst Du schärfen und musst das meiner Erfahrung nach für einen sauberen Schnitt etwa zur gleichen Zeit tun.

Die wichtigste Sache ist natürlich das Balken Einstellen. Also:
-> präzises prüfen, dass die Finger keine Höhen-Versätze haben.
-> Klingen nicht mit dem Hammer vernieten sondern mit der Hydraulikpresse - der Hammer macht Macken an denen der das Messer dann bricht.
-> Messer muss exakt gerade sein und die Klingen dürfen auch keinen Höhen-Versatz (vom Einnieten) haben.
-> Sauberes, fast spielfreies Einbauen und Einstellen des Messers ist wichtig
-> Etwas schmieren mit Salatöl hilft auch ...
-> Das Holz im Antrieb ist eine Sollbruchstelle falls was ins Messer kommt - bei meinem 4712 war das durch ein Stahlrohr ersetzt ... was natürlich Murks ist !

Vom Fahr-Tempo her sind Doppelmesser bald auf dem Niveau von Kreiselmähern - Fingerbalken so im Bereich 3-6 Km/h also deutlich langsamer.

Und so gemacht geht das echt super. Der Bucher hatte einen 1,9m breiten Balken - das gibt schon richtig Flächenleistung und ohne zusammenrechen war das schon eine feine Sache. Heute ist bei mir alles eingezäunt und kann direkt abgefressen werden also kein Futter mähen mehr nötig ...

Ach so, es gibt noch einen Nachteil des Systems. Wenn die Wiese wellig ist passt sich ein breiter Balken weniger an die Unebenheiten an als ein Kreiselmäher.
Erhöhungen werden dann gerne mal unter der Grasnarbe abgemäht und in Vertiefungen bleibt relativ langes Gras stehen.

Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung bei der Wahl der Klingen.

Grüssle Micha
 
Das mit dem stopfen bei gezahnten Klingen kann durchaus sein, allerdings dem:
Der Mähdrescher mäht höher ab und natürlich Stroh und kein Gras - darum passiert das da nicht.
kann ich nicht zustimmen. Schon mal Futtererbsen gedroschen? Roggen oder Raps nach Starkregen? Öllein? Soja? ;) Ich schon, und daher kann ich dir sagen, dass du da leider des Öfteren auch Maulwurfhügel, Wühlmaushügel oder einfach nur den noch feuchten Boden aufschiebst, bis der sich zum Erdwall vorm Messer auftürmt und dann ins Messer geht. Das geht gerade bei Erbsen sehr schnell und war bei Vermehrung immer ätzend, da dort allein die Kornfeuchte entschied und nicht der Trockenzustand des Bestandes um die Keimfähigkeit so hoch wie möglich zu halten.
Dabei hatte ich mit gezackten Klingen eigentlich nie echte Probleme, bis auf den Punkt, wo durch Steine in der Erde auch kleinste Teile einer oder mehrerer Klingen abgebrochen waren. Dann fitzelt das und schneidet schlecht. Merkt man beim dreschen auch ohne Erbsen als Extrem z.B. wenn man in die Nach hinein drischt, da sind die 2h ums dunkel werden herum immer die wo auch Getreidehalme so trocken sie am Tag waren kurzeitig n bisl wie lumpe werden weil die Bodenfeuchte von unten diese anfeuchtet. Das wird dann freilich meist so ab 23:00 ca wieder besser, aber Ernte heist halt nicht nur Zuckerbedingungen zu idealen Zeiten.
Ich denke da auch noch mit Grausen an den Roggen der späten 90iger, der schnell mal lag und dann wie angenagelt und kaum höher wie die Schuhsohle, das ging auch mit den gezackten Klingen so gut es halt ging. Oder die Sommer der Jahre 2008-2012 wo immer wieder auf Starkregen heftige Hitze folgte und wir teils im Acker versanken obwohl die Kornfeuchte bei unter 7% lag, der Boden eben langsamer trocknete wie der Bestand oder die Ähre hoch oben.

Ja, es wird gern auch mal Hochschnitt beim Mähdrusch beworben, das macht aber nur Sinn wenn extrem viel Stroh gehäckselt werden muss und man hinterher den Mulcher drüber jagt, der aber auch wieder Zeit und Geld kostet. Wir haben daher in der Regel relativ flach gedroschen um auch genug Strohpolster im Dreschkorb zu haben um gerade bei Vermehrung das Korn zu schonen. Die Häcksler im Case IH waren ab 2188 aufwärts dahingehend sehr brauchbar und haben nicht zu viel Leistung gefressen. Aber ich schweife irgendwie komplett ab... :) ;)

Schwadblech ist klar, ohne fährst du dir ja dein Futter in den Dreck, da wir nur Heu machen und kein Grünfutter und das Heu nur für Pferde, mähen wir direkt nach der Grasblühte, da ist der Bestand meist lang nicht mehr so saftig wie vor der Blühte. Ich hoffe ich kann das Mörtl Schwadblech so einstellen das ich die Breite zwischen den Hinterrädern maximal breit mit Mähgut abdecken kann, da ich ja kein Schwad brauche beim Heu. Aber drauf herum fahren will ich natürlich nicht, das gilt es zu vermeiden, da hast du absolut Recht. Deshalb schrieb ich ja oben schon, das die Mähwerksbreite zum Mähschlepper passen sollte. Dabei war genau das Thema gemeint. :like

OK - wie schärfst du gezahnte Klingen? Das wäre mir neu, aber ich bin ganz Ohr (Auge). Man muss ja nichts frühzeitig wegwerfen wenns nicht sein muss und ein sauberer Schnitt ist ja von Vorteil. :)
-> präzises prüfen, dass die Finger keine Höhen-Versätze haben.
Absolut. :like
-> Klingen nicht mit dem Hammer vernieten sondern mit der Hydraulikpresse - der Hammer macht Macken an denen der das Messer dann bricht.
Ist mir in den 16 Jahren Mähdrusch, noch nie passiert, zumindest nicht das ichs wüsste. Ich niete mit nem Nietkopfformer, einmal weils besser aussieht als mit dem Hammer (aber auch da dresche ich ja nicht dur einfach drauf sondern versuche die Niete beim nieten Pilzkopfförmig zu formen) und Gratfrei ist, wodurch nichts dran hängen bleibt und fitzelt. Ab den 2000ern haben wir unsere Mähdrescherklingen nur noch geschraubt (außer am Messerkopf, da musste genietet werden). Schäden oder Brüche gabs an den Messern dadurch nicht. Die Messer an meinem Case IH 2188 wurden mit dem Drescher zusammen 16 Ernten genutzt - einziger Verschleiß der Messerkopf, Führungen und Klingen freilich. Finger mussten in den 16 Jahren sogar nur vielleicht 1/3 getauscht werden, meist weil zu stark deformiert oder gebrochen durch Fremdkörperkontakt (Steine).
-> Messer muss exakt gerade sein und die Klingen dürfen auch keinen Höhen-Versatz (vom Einnieten) haben.
Den Höhenversatz vermeidet man durch richtiges Nieten auf gescheiter Unterlage (Amboss, schwerer Hammer) und erst die Niete stauchen bei sauber nieder gerückter Klinge, dann erst den Kopf formen. Aber ja, ich hab da auch schon viel Elend an Klingen gesehen - bei anderen. :D ;)
-> Sauberes, fast spielfreies Einbauen und Einstellen des Messers ist wichtig
Absolut. Auch Niederhalter prüfen. Ein ausgenuddelter Mähbalken wird nie richtig gut arbeiten. :like
-> Etwas schmieren mit Salatöl hilft auch ...
Das ist strittig. OK, zum Start der Arbeit, wenn der Mähbalken womöglich sogar leichten Rostansatz hat oder zum Konservieren. Aber ansonsten ist das Öl ja auf den ersten Metern schon weg. Guter Hinweis bezüglich Öl-Art, gibt noch viele die einfach Altöl drauf klatschen. Das sollte man lassen. :like
-> Das Holz im Antrieb ist eine Sollbruchstelle falls was ins Messer kommt - bei meinem 4712 war das durch ein Stahlrohr ersetzt ... was natürlich Murks ist !
Absolut - Ersatz sollte VOR der Saison im Lager liegen und eines dabei sein. Das Koppelholz ist halt ein Verschleißteil. Stahlrohr ist ein NoGo es sei denn es gibt anderweitige Überlastsicherungen. :like

Vom Fahr-Tempo her sind Doppelmesser bald auf dem Niveau von Kreiselmähern - Fingerbalken so im Bereich 3-6 Km/h also deutlich langsamer.
Hm - also schon der Deutz mähte bei uns deutlich flotter mit seinen ausgelutschten Seitenmähbalken (Fingermähbalken). Wenn der Mähbalken (Fingerabstand, Klingenart, Schnitthöhe und Antriebsdrehzahl passen) passt, sollte schon einiges mehr möglich sein als unterhalb Schnittgeschwindigkeit. Selbst wenn man Mörtls Aussage in deren Anleitungen (hatte ich schon mehrfach ins Forum kopiert) mit bis 15 kmh als gewagt bezeichnet werden könnte, 3-6 wäre für einen Fußläufigen Balkenmäher normal, aber beim Seitenmähbalken geht schon mehr - wenn alles passt, da bin ich überzeugt und kanns hoffentlich dieses Jahr testen und dann gern auch per Video begleiten. :)

Ach so, es gibt noch einen Nachteil des Systems. Wenn die Wiese wellig ist passt sich ein breiter Balken weniger an die Unebenheiten an als ein Kreiselmäher.
Erhöhungen werden dann gerne mal unter der Grasnarbe abgemäht und in Vertiefungen bleibt relativ langes Gras stehen.
Bei gleicher Arbeitsbreite, Schnitthöhe? Warum? :denk2: Sind doch alle an und für sich steif wie ein Brett. OK, Trommler und Teller haben auch mittig mehr Auflagen/Gleitbleche, aber ich meine sowas auch schon an Mähbalken gesenen zu haben, müsst ich mal suchen ich meine das habe ich mal in einem Video gesehen. :denk3

dann muss da niemand irgendwie mitlaufen ...
Ok, das war vielleicht von mir missverständlich geschrieben. Mitlaufen musste einer nicht um ein Schwad zu formen, sondern weil das Gras nicht über den Balken wollte und sich auf diesem auftürmte statt drüber zu rutschen. Und das regelte dann einer der hinter dem Mähbalken lief - der erzetzte dann quasi die Haspel beim Mähdrscher oder Schwadmäher. Ist zu lange her, aber ich meine wir haben damals auch seltenst früh morgens gemäht sondern eher Nachmittags - ich vermute mal, das war schon der Fehler Nummer eins. Würde ich heute nicht mehr machen, wenns nicht unbedingt sein muss.

Ja, Micha das hilft schon, so langsam ergibt sich ein Bild was einem die Sorgen nimmt und den Blick auf einige bisher weniger beachtete Details schärft. Daher danke für deinen Bericht. :) :like
 
Hm... natürlich ist das wie beschrieben meine Balkenmäher-Erfahrung und das Thema "Hammer" ist mir einmal passiert und dem LAMA ebenfalls einmal.
Aber Du hast sicher Recht beim Balkenmäher ist das Ding 12x5mm und das ist beim Mähdrescher sicher ungleich stabiler.
Ich habe für meine Werkstattpresse ein kurzes Rohr zugeschnitten, das auf den Zapfen der Presse passt. darin einen kurzen Rundstahl eingeschweisst und in der Mitte mit einem Bohner nur wenige mm rein gebohrt. In der Vertiefung hat dann die Niete Führung und der so gepresste Pilz wird wirklich schön - eben so wie die Form der Bohrerspitze und des Lochs. Durch die glatte Auflage werden die Klingen auch super gerade an den Nachbar-Klingen ausgerichtet.
Hydraulik-typisch auch rückenschonend ... weisst ja an wen ich da denke :like

Auch bei den Klingen hast Du Recht. Es gibt unten gezahnte und oben gezahnte Klingen. Ich hatte immer die unten gezahnten von ESM im Einsatz. Die kannst Du ganz normal mit Gerät oder Winkelschleifer schärfen wie die Glatten (z.B. mit Fächerscheibe und niedrige Drehzahl - Winkel einhalten und darf nicht heiß werden). Die ohne gezahnten kannst Du sicher wie bei beim Brotmesser gar nicht oder kaum schärfen.
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Bei den unten gezahnten läuft die Rille für die Zahnung über die ganze Breite durch und darum bleibt die Zahnung auch nach dem Schärfen erhalten. Allerdings hast Du dann zwischen der Finger-Auflage und der Klinge eine Rille in die der Dreck rein sitzen kann. Das wäre also bei den oben gezahnten genau so wie bei den glatten Klingen kein Problem.

Die Geschwindigkeit musst Du selbst "raus fummeln" auch das ist Balkenmäher-Erfahrung. Der hatte 3 Gänge mit VMax. 3 Km/h / 6 Km/h und 15 Km/h.
Und hier war es dann definitiv im Schnellgang zu schnell zum hinterher laufen und der Schnitt war unsauber. Bein Traktor hast Du mehr Gänge und kannst die Drehzahl variieren.

Richtig Öl nur zum einstellen und als Rostschutz - sonst nicht ...

Uneben heisst beim Trommelmähwerk, dass es kippt und so der Unebenheit nachläuft. Der Balken ist seitlich am Traktor fest also folgt der dem Traktor und kann sich nur im Verhältnis zum Traktor bewegen. Ist aber zugegeben eher ein Problem wenn Du eine Wiese hast wie ich früher. Super-steil und in Streifen mit einer Breite von 6 Metern aufgeteilt (früherer Weinberg). Die Grenze zum nächsten 6m Streifen und nächsten Besitzer ist dann eine Vertiefung von ca. 15 cm ... und da mähst mit dem Balken entweder in den Dreck oder er steht drüber.

Ja und auch das Mitlaufen kenne ich noch gut vom Pferde-Balkenmäher (vorne 2 Kaltblüter und Mäher über die Eisen-Räder angetrieben). Da musste man wirklich immer mitlaufen und rechen damit die nächste Bahn nicht stopft. Schwadblech gab es damals einfach nicht und Pferde laufen auch ungern rückwärts.

Grüssle Micha
 

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