Das mit dem stopfen bei gezahnten Klingen kann durchaus sein, allerdings dem:
Der Mähdrescher mäht höher ab und natürlich Stroh und kein Gras - darum passiert das da nicht.
kann ich nicht zustimmen. Schon mal Futtererbsen gedroschen? Roggen oder Raps nach Starkregen? Öllein? Soja?
Ich schon, und daher kann ich dir sagen, dass du da leider des Öfteren auch Maulwurfhügel, Wühlmaushügel oder einfach nur den noch feuchten Boden aufschiebst, bis der sich zum Erdwall vorm Messer auftürmt und dann ins Messer geht. Das geht gerade bei Erbsen sehr schnell und war bei Vermehrung immer ätzend, da dort allein die Kornfeuchte entschied und nicht der Trockenzustand des Bestandes um die Keimfähigkeit so hoch wie möglich zu halten.
Dabei hatte ich mit gezackten Klingen eigentlich nie echte Probleme, bis auf den Punkt, wo durch Steine in der Erde auch kleinste Teile einer oder mehrerer Klingen abgebrochen waren. Dann fitzelt das und schneidet schlecht. Merkt man beim dreschen auch ohne Erbsen als Extrem z.B. wenn man in die Nach hinein drischt, da sind die 2h ums dunkel werden herum immer die wo auch Getreidehalme so trocken sie am Tag waren kurzeitig n bisl wie lumpe werden weil die Bodenfeuchte von unten diese anfeuchtet. Das wird dann freilich meist so ab 23:00 ca wieder besser, aber Ernte heist halt nicht nur Zuckerbedingungen zu idealen Zeiten.
Ich denke da auch noch mit Grausen an den Roggen der späten 90iger, der schnell mal lag und dann wie angenagelt und kaum höher wie die Schuhsohle, das ging auch mit den gezackten Klingen so gut es halt ging. Oder die Sommer der Jahre 2008-2012 wo immer wieder auf Starkregen heftige Hitze folgte und wir teils im Acker versanken obwohl die Kornfeuchte bei unter 7% lag, der Boden eben langsamer trocknete wie der Bestand oder die Ähre hoch oben.
Ja, es wird gern auch mal Hochschnitt beim Mähdrusch beworben, das macht aber nur Sinn wenn extrem viel Stroh gehäckselt werden muss und man hinterher den Mulcher drüber jagt, der aber auch wieder Zeit und Geld kostet. Wir haben daher in der Regel relativ flach gedroschen um auch genug Strohpolster im Dreschkorb zu haben um gerade bei Vermehrung das Korn zu schonen. Die Häcksler im Case IH waren ab 2188 aufwärts dahingehend sehr brauchbar und haben nicht zu viel Leistung gefressen. Aber ich schweife irgendwie komplett ab...
Schwadblech ist klar, ohne fährst du dir ja dein Futter in den Dreck, da wir nur Heu machen und kein Grünfutter und das Heu nur für Pferde, mähen wir direkt nach der Grasblühte, da ist der Bestand meist lang nicht mehr so saftig wie vor der Blühte. Ich hoffe ich kann das Mörtl Schwadblech so einstellen das ich die Breite zwischen den Hinterrädern maximal breit mit Mähgut abdecken kann, da ich ja kein Schwad brauche beim Heu. Aber drauf herum fahren will ich natürlich nicht, das gilt es zu vermeiden, da hast du absolut Recht. Deshalb schrieb ich ja oben schon, das die Mähwerksbreite zum Mähschlepper passen sollte. Dabei war genau das Thema gemeint.
Beide Klingen-Typen kannst Du schärfen
OK - wie schärfst du gezahnte Klingen? Das wäre mir neu, aber ich bin ganz Ohr (Auge). Man muss ja nichts frühzeitig wegwerfen wenns nicht sein muss und ein sauberer Schnitt ist ja von Vorteil.
-> präzises prüfen, dass die Finger keine Höhen-Versätze haben.
Absolut.
-> Klingen nicht mit dem Hammer vernieten sondern mit der Hydraulikpresse - der Hammer macht Macken an denen der das Messer dann bricht.
Ist mir in den 16 Jahren Mähdrusch, noch nie passiert, zumindest nicht das ichs wüsste. Ich niete mit nem Nietkopfformer, einmal weils besser aussieht als mit dem Hammer (aber auch da dresche ich ja nicht dur einfach drauf sondern versuche die Niete beim nieten Pilzkopfförmig zu formen) und Gratfrei ist, wodurch nichts dran hängen bleibt und fitzelt. Ab den 2000ern haben wir unsere Mähdrescherklingen nur noch geschraubt (außer am Messerkopf, da musste genietet werden). Schäden oder Brüche gabs an den Messern dadurch nicht. Die Messer an meinem Case IH 2188 wurden mit dem Drescher zusammen 16 Ernten genutzt - einziger Verschleiß der Messerkopf, Führungen und Klingen freilich. Finger mussten in den 16 Jahren sogar nur vielleicht 1/3 getauscht werden, meist weil zu stark deformiert oder gebrochen durch Fremdkörperkontakt (Steine).
-> Messer muss exakt gerade sein und die Klingen dürfen auch keinen Höhen-Versatz (vom Einnieten) haben.
Den Höhenversatz vermeidet man durch richtiges Nieten auf gescheiter Unterlage (Amboss, schwerer Hammer) und erst die Niete stauchen bei sauber nieder gerückter Klinge, dann erst den Kopf formen. Aber ja, ich hab da auch schon viel Elend an Klingen gesehen - bei anderen.
-> Sauberes, fast spielfreies Einbauen und Einstellen des Messers ist wichtig
Absolut. Auch Niederhalter prüfen. Ein ausgenuddelter Mähbalken wird nie richtig gut arbeiten.
-> Etwas schmieren mit Salatöl hilft auch ...
Das ist strittig. OK, zum Start der Arbeit, wenn der Mähbalken womöglich sogar leichten Rostansatz hat oder zum Konservieren. Aber ansonsten ist das
Öl ja auf den ersten Metern schon weg. Guter Hinweis bezüglich
Öl-Art, gibt noch viele die einfach Altöl drauf klatschen. Das sollte man lassen.
-> Das Holz im Antrieb ist eine Sollbruchstelle falls was ins Messer kommt - bei meinem
4712 war das durch ein Stahlrohr ersetzt ... was natürlich Murks ist !
Absolut - Ersatz sollte VOR der Saison im Lager liegen und eines dabei sein. Das Koppelholz ist halt ein Verschleißteil. Stahlrohr ist ein NoGo es sei denn es gibt anderweitige Überlastsicherungen.
Vom Fahr-Tempo her sind Doppelmesser bald auf dem Niveau von Kreiselmähern - Fingerbalken so im Bereich 3-6 Km/h also deutlich langsamer.
Hm - also schon der Deutz mähte bei uns deutlich flotter mit seinen ausgelutschten Seitenmähbalken (Fingermähbalken). Wenn der Mähbalken (Fingerabstand, Klingenart, Schnitthöhe und Antriebsdrehzahl passen) passt, sollte schon einiges mehr möglich sein als unterhalb Schnittgeschwindigkeit. Selbst wenn man Mörtls Aussage in deren Anleitungen (hatte ich schon mehrfach ins Forum kopiert) mit bis 15 kmh als gewagt bezeichnet werden könnte, 3-6 wäre für einen Fußläufigen Balkenmäher normal, aber beim Seitenmähbalken geht schon mehr - wenn alles passt, da bin ich überzeugt und kanns hoffentlich dieses Jahr testen und dann gern auch per Video begleiten.
Ach so, es gibt noch einen Nachteil des Systems. Wenn die Wiese wellig ist passt sich ein breiter Balken weniger an die Unebenheiten an als ein Kreiselmäher.
Erhöhungen werden dann gerne mal unter der Grasnarbe abgemäht und in Vertiefungen bleibt relativ langes Gras stehen.
Bei gleicher Arbeitsbreite, Schnitthöhe? Warum?
Sind doch alle an und für sich steif wie ein Brett. OK, Trommler und Teller haben auch mittig mehr Auflagen/Gleitbleche, aber ich meine sowas auch schon an Mähbalken gesenen zu haben, müsst ich mal suchen ich meine das habe ich mal in einem Video gesehen.
dann muss da niemand irgendwie mitlaufen ...
Ok, das war vielleicht von mir missverständlich geschrieben. Mitlaufen musste einer nicht um ein Schwad zu formen, sondern weil das Gras nicht über den Balken wollte und sich auf diesem auftürmte statt drüber zu rutschen. Und das regelte dann einer der hinter dem Mähbalken lief - der erzetzte dann quasi die Haspel beim Mähdrscher oder Schwadmäher. Ist zu lange her, aber ich meine wir haben damals auch seltenst früh morgens gemäht sondern eher Nachmittags - ich vermute mal, das war schon der Fehler Nummer eins. Würde ich heute nicht mehr machen, wenns nicht unbedingt sein muss.
Ja, Micha das hilft schon, so langsam ergibt sich ein Bild was einem die Sorgen nimmt und den Blick auf einige bisher weniger beachtete Details schärft. Daher danke für deinen Bericht.