Eine Seite aufbocken, die innen seitige Kappe (3 Schrauben) abnehmen und die Sicherungseinlage entsichern (gerade biegen). Dann gekonterten Hakenmuttern lösen und nun mit Gefühl nach ziehen. Bei abgebautem Rad und gut aufgebocktem Traktor !!! kann man auch vor lösen der Muttern erstmal am Radflansch wackeln. Ich hatte schon Kandidaten, wo dabei mehr als merklich Spiel zu erwackeln war.
Beim nachziehen, gehe ich (denn es ist leider nirgends so richtig beschrieben, also geh ich analog der Vorderachse
https://www.zetor-forum.de/ressourc...ur-1-lagerspiel-am-achsbolzen-einstellen.290/) so vor:
Sollspiel der Schrägrollenlager beim
5011: 0,1 mm
- nach lockern der Hakenmuttern 2x KM11 das Rad / die Flanschwelle drehen
- Haupt-Hakenmutter KM11 mit 20 Nm Anzugsmoment anziehen
- das Rad / die Flanschwelle drehen und dabei mit einem Gummihammer das Gehäuse im Bereich der Lagersitze beklopfen
- die Hakenmutter Km11 um 180° lösen (Markierungen setzen!)
- die Flanschwelle / das Rad erneut drehen und beklopfen
- die Hakenmutter KM11 mit 5 Nm (wenn das Rad abgebaut wurde) bis 7 Nm (wenn das Rad dran gelassen wurde) "anziehen", die Endlage markieren!
- Flanschwelle / Rad zur Kontrolle drehen, es sollte nun weder Wackeln noch unnormal abgebremst werden
- Haupt-Hakenmutter KM11 mit deren Kontermutter KM11 (die Hauptmutter mit einem Hakenschlüssel halten und die Kontermutter Km11 mit 150 Nm beim 5011 kontern/anziehen) und abschließend dann mit der Sicherungseinlage wieder sichern, Deckel mit neuer Dichtung montieren und fertig.
Analog dann auch die andere Seite kontrollieren und nachstellen bei Bedarf. Schrägrollenlager verschleißen wie jedes Lager, aber sie können oft nachgestellt werden (z.B. Radlager, Lenkwellenlager).
Da jetzt mit Sicherheit der Einwand kommen wir - wie kann ich denn das Anzugsmoment bei einer Hakenmutter prüfen? Kleiner Tipp: Hebelgesetze nutzen, es gab eine Zeit vor Drehmomentschlüsseln die "Alten" werden es noch kennen:
Wie rechnet man den Drehmoment aus?
Diese erzielte Kraft wird in der Technik als Drehmoment bezeichnet. Das Drehmoment kann man berechnen, wobei die Angabe in Newtonmeter erfolgt. 1 Nm ist genau das Drehmoment welches vorliegt, wenn 1 N Kraft mit einem Hebel von 1 m Länge auf einen Körper an seinem Drehpunkt einwirkt.
Vom Drehpunkt der Hakenmutter (also der Mitte der Welle) einen genau 1m langen Hebel ansetzen bzw. bei exakt einem 1m vom Drehpunkt mit einer kleinen Federwaage oder einem passenden Gewicht die Hakenmutter anziehen.
Beispiel: um 160 Nm bei einem 1m Hebel zu erzielen, brauch es 16 kg Zug/Gewicht. 160 Nm Anzugsmoment entsprechen also 16 kgm.
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Quelle:
Werkstatthandbuch Zetor
2011-
4011
Bei 20 Nm also 2 kg und bei 5 Nm folglich 500 g am 1 m Hebel.
Natürlich ist das nicht so exakt, wie mit einem gescheiten Drehmomentschlüssel - aber in der Regel besser als "nach Gefühl" anzuziehen.
Infos zum Thema Drehmoment / Anzugsmoment:
https://www.sbz-monteur.de/gut-zu-wissen/den-richtigen-hebel-ansetzen
http://www.maschinenbau-wissen.de/skript3/mechanik/kinetik/292-hebelgesetz
Siehe auch
Werkstatthandbuch Zetor 5011-
7045 Seite 102. Allerdings wird es hier nur grob umrissen.