@PauliT
In den Planten hast du simple gerade verzahnte Zahnräder. Da kann ein normales 80W90 GL4 funktionieren, vielleicht eines aussuchen, was höheren Drücken und Temperaturen stand hält und weil Vorderachsen gern undicht werden - eines mit Molybden Zusatz oder Molybden zukaufen und beimischen um eine drastisch verbesserte Notlaufschmierung bei Ölmangel zu erreichen.
Im Mittelachsteil wird man wohl ein Hypoid-
Getriebeöl brauchen. So kenne ich das noch von Fendt und MF Traktoren. Auch hier tät ich eines wählen, welches mit Molybden Zusatz ausgestattet ist, auch hier um die Notlaufreserven aufrecht zu erhalten bei Mangelschmierung.
Wir hatten den teuren Fall, wo in die Vorderachse unseres Fendt Xylon 524 statt eines Hypoid-Öles ein standard
Getriebeöl eingefüllt wurde, nach kurzer Zeit fing die Achse an, bei eingeschaltetem Allrad und Kurvenfahrt hässliche Knarzgeräusche zu machen. Ende vom Lied war, das der Werksmechaniker die Werkstatt zusammen-pfiff, weil die das falsche
Öl verwendet haben. Es kam dann ein Hypoid-
Getriebeöl drauf und quasi sofort war Ruhe. Hypoidgetriebeöle sind wichtig bei Getrieben mit überwiegend Zahnrädern mit Hypoid-Verzahnung, so wie sie an allen halbwegs modernen Differenzialen an Tellerad und Ritzel zu finden sind. Diese Öle können mit den dabei erheblich stärker auftretenden Scherkräften an den Zahnflanken besser umgehen, bzw. den Schmierfilm aufrecht erhalten. Eine Hypoid-Verzahnung ist quasi eine gebogene Schrägverzahnung. Also wenn die Zähne am Zahnrad nicht nur schräg, sondern an sich bogenförmig sind.
Im Schaltgetriebe wird es das angegebene 80W90 API GL4 tun.
In den Portalen wiederum würde ich ein 80W90 oder eines mit etwas höherer Viskosität (dicker) und ebenfalls Molybdenzusatz wählen, weil gerade die oberen Lager im Portal schnell mal an Schmierölmangel leiden, gerade bei Traktoren die viel stehen und kaum mal wirklich flott bewegt werden.
Beim Motoröl tät ich tunlichst auf eine möglichst hohe Tempreraturbeständigkeit achten. Es gibt heute Öle, die auch 140 °C Motoröltemperatur längere Zeit überstehen. Auf jeden Fall eines was den typischen örtlichen Wetterbedingungen angepasst ist. Bei uns hier in Nordsachsen wäre bis vor 3 Jahren ein SAE 10W40 recht optimal, durch die milderen Winter würde ich hier bei uns zur Zeit eher zu einem günstigerem 15W40 oder gar 20W50 tendieren, wenn im Winter eh kaum gefahren wird.
So würde ich ran gehen, kann und darf aber gerne jeder anders sehen.