Tech-News Karpfhamer Rottalschau - Zetor in der Krise?

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War heute bei der Rotalschau, Zetor ist dort eigentlich immer vertreten über Hartl Ortenburg. Nur dieses Jahr leider nicht. Es ist eine fast Landmaschinenspezifische Messe mit allen regionalen Anbietern und teils weit anreisenden Gästen, gerade für kleine bis mittelgroße Technik, die Bodenständige Agritechnika eben... Die Messe zählt hier als "geschenkt", und wer da nicht ist gibts nicht mehr lange. So, die Sprache bei uns... Ob es nun an Händler oder Zetor DE scheitert, weiß ich nicht. Faktisch war nur kein Zetor da, was ich schade finde. Hartl ist ein starker alteingesessener Händler ein paar Kilometer von Karpfharm entfernt. An neuen Schleppern sollte es auch nicht scheitern, gibt ja genug in Furth im Wald, wie am Treffen festgestellt. Zumal der Compax noch ungenutzt (vergessen?) Bei mir steht... Schade das es so einen Weg aktuell geht, gerade da unten gibts noch einige Zetor Betriebe. Mal schauen was die Zukunft bringt....

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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja... die Zeichen stehen wohl derzeit auf Rotstift bei Zetor.
Ich hoffe für die Marke, dass sie noch mal die Kurve kriegen.

Ich denke eher, man hat Deutschland als Markt für Zetor Traktoren unter ferner liefen eingeordnet und generiert so, ein Henne-Ei Problem: keine Werbung, kein Verkauf, kein Verkauf keine Werbung.

Die letzte offizielle Zetor News war vom Juni 2024 :
Innovation und Respekt vor der Tradition: Wir kehren zur numerischen Bezeichnung der ZETOR-Traktorserie zurück

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In letzter Zeit haben wir bei ZETOR erhebliche Veränderungen nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Kennzeichnung der Traktormodellreihen erlebt. Wir kehren noch einmal zu unseren Anfängen und unserer Tradition zurück, als die ZETOR-Traktoren nach Zahlenreihen geordnet waren. Diese Art der Kennzeichnung hat viele Vorteile für Endkunden und für uns als Hersteller. Durch die neue Kennzeichnung der Modellreihe können wir die Größenklasse des Traktors und die ungefähre Leistung des Motors besser ausdrücken. Dies soll den Kunden eine einfachere Orientierung in unserem Portfolio, aber auch im Markt ermöglichen.

Chronologisch geordnete, mit der Motorleistung verknüpfte Modellnummernreihen sorgen außerdem für ein klares Kategorisierungssystem, sodass Kunden leichter erkennen können, welcher unserer Traktoren für ihre Aufgabe am besten geeignet ist.

Wir arbeiten derzeit an neuen Traktorenreihen, die auf unseren bestehenden Modellen aufbauen werden. Diese neuen Linien werden Innovationen und Verbesserungen mit sich bringen, die die Bedürfnisse unserer Kunden und aktuelle Trends im Agrarsektor widerspiegeln.

Die erste Modellreihe werden wir unter dem neuen Namen „Serie 6“ auf der internationalen Messe Techagro in Brünn vorstellen. Es basiert auf der Kategorie, die derzeit von den aktuellen Modellen Forterra und Crystal abgedeckt wird.

Die Änderung der Nummerierung von Traktoren ist nicht nur eine kosmetische Änderung. Dies ist ein strategischer Schritt, der die Transformation unseres Produktportfolios widerspiegelt und gleichzeitig den Anforderungen der Kunden in der Agrarindustrie gerecht wird.

Wir glauben, dass dieses neue System seinen Zweck erfüllen wird.

Vielen Dank, dass Sie seit über 78 Jahren bei uns sind!​

und man ist auch im August in CZ auf einer Messe:
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Recht aktuell aus der CZ-Presse:

aktualne.cz schreibt:

Die Entlassungen bei Zetor nehmen kein Ende. 200 Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren, der Verlust hat enorm zugenommen.​

Zetor Tractors erlebt keine guten Zeiten. Der Verlust verdreifachte sich fast, der Umsatz ging um ein Drittel zurück. Das Unternehmen wird noch mehr entlassen, als es im Frühjahr geplant hatte. 200 Menschen werden ihren Arbeitsplatz verlieren, das ist fast ein Drittel der ursprünglichen Beschäftigtenzahl.​
Der Brünner Traktorenhersteller Zetor Tractors hat seinen Verlust im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Im Jahr 2022 bewältigte er einen Verlust von 103 Millionen Kronen nach Steuern , im Jahr 2023 verschärfte sich der Verlust auf 272 Millionen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz des Unternehmens um 30 Prozent auf 1,63 Milliarden Kronen.​
Dies geht aus dem in der Dokumentensammlung veröffentlichten Jahresbericht hervor . Im Mai dieses Jahres kündigte das Unternehmen an, 160 Mitarbeiter, also mehr als die Hälfte der Belegschaft, zu entlassen. Im Juli kündigte das Unternehmen an, bis Ende September insgesamt 200 Personen zu entlassen. Im vergangenen Jahr waren laut Geschäftsbericht 317 Menschen im Unternehmen tätig...
Anmerkung: Zetor beschäftigte in seiner Blütezeit rund 10.000 Mitarbeiter (vor der Wende), 2014 waren es noch 783 Mitarbeiter​
  • Produktion eigener Motoren und Getriebe wird in Brünn eingestellt und statt dessen werden diese Komponenten aus Italien (Carraro) und Deutschland (Deutz, ZF) bezogen.
  • Marketing-, Entwicklungs- und Vertriebsabteilungen bleiben weiterhin in Brünn ansässig
  • das Werk von Zetor Tractors a.s. in Brünn (Brno, CZ) wird weiter Traktoren für Europa und die USA montieren
  • Laut Jahresbericht 2023: trotz eines anfänglichen Anstiegs in 2023 gingen die Traktorenverkäufe im Jahresverlauf deutlich zurück, als Gründe werden Rohstoffpreise, steigende Inflation und Finanzierungszinsen genannt, wodurch Landwirte erheblich weniger Geld für Landtechnik ausgeben konnten.
  • einen der stärksten Marktrückgänge musste Zetor dabei in Polen verzeichnen, einem der wichtigsten Märkte für Zetor. Aber auch in der gesamten EU brach die Nachfrage ein was Zetor in eine prikäre Situation brachte weil Lagermaschinen und steigende Einkaufspreise für Waren und Dienstleistungen zu bewältigen waren und sind.
  • 2023 präsentierte Zetor einen Prototypen der neuen Modellreihe 6, welche die aktuelle Foreterra- und Crystal Serien ablösen wird
  • Zetor plant aber auch schon weitere Modellreihen - vermutlich oberhalb der Modellreihe 6 und auch der Proxima wird wohl ersetzt werden müssen
  • Zetor wurde 1946 gegründet, nach der Wende 1989/90 und dem Zusammenbruch traditioneller Märkte befand sich Zetor schon einmal am Rande der Existenz. Aus dieser Krise kam es erst nach 2002, als es vom heutigen Eigentümer, dem Bratislavaer Unternehmen "HTC Investments", aufgekauft wurde.

tn.nova.cz schreibt:​
Zetor endet im Wesentlichen in der Tschechischen Republik. Dutzende Menschen werden entlassen
Die Produktion der legendären Traktorenmarke Zetor in der Tschechischen Republik geht nach fast 80 Jahren praktisch zu Ende. Das in Brünn ansässige Unternehmen Zetor Tractors hat angekündigt, bis Ende Juli weitere 111 Mitarbeiter zu entlassen. Die Hauptproduktion soll nach Indien verlagert werden, offenbar bleibt in Brünn nur die Montage aus importierten Teilen.

  • aktuell läuft die Eigenfertigung in der sogenannten "Getriebewerkstatt" noch
  • nach Gewerkschaftsangaben soll sie aber ab 2025 eingestellt werden
  • danach sollen Getriebe mutmaßlich nur noch aus von anderswo zugelieferten Teilen zusammengebaut werden
  • es verbleiben Mitarbeiter aus der Montage und aus dem Marketing sowie Vertrieb und Entwicklung bei Zetor
  • trotz Dementis von Zetor Tractors as.: nach Meldungen der Platform tn.nova.cz die Gerüchte, dass die Hauptproduktion nach Indien verlagert werden solle, wo Zetor Tractors eine Niederlassung hat.
    Ich denke es ist halt noch immer das hartneckige Gerücht aus 2022/2023, was hier weiter bedient wird, obwohl Zetor bereits mehrfach dementierte.
  • Zetor selbst sagt: "Das Werk in Brünn wird bis Ende des Jahres (Anm. d Red. 2024 ) einen Strukturwandel durchlaufen, da wir im nächsten Jahr auf die Produktion neuer Traktorenmodelle umstellen werden. Die Produktion von Komponenten, Motoren und Getrieben wird hier (Anm. d. Red. Brünn, CZ) im September dieses Jahres enden."
    Außerdem verlagere man KEINE Produktion nach Indien, sondern baue dort eine eigenständige Traktoren Baureihe für den indischen Markt auf, so Zetor Tractors a.s.

Weitere News aus CZ zu dem Thema Zetor:
(Nutzt den Google Translator um euch die Inhalte zu übersetzen und denkt immer dran, es sind Nachrichten Portale, da wird Umsatz mit Schlagzeilen generiert, also behaltet eine gewisse Skepsis beim lesen)

Insgesamt klingt das nach durchaus sehr schweren Zeiten - aber noch nicht nach aufgeben und einfach zu machen. :)

Fakt ist:
  • Zetor ist nur rund 100 Mitarbeiter in Brünn "groß"
  • die Motoren und Getriebeproduktion wir ab September 2024 enden
  • die alte Produktionshalle soll wohl abgerissen werden. Man spricht von 50% der Produktionsstätten.
  • Was bleibt ist Entwicklung, Montage, Vertrieb und Marketing für Traktoren für den EU und US Markt.
  • das der bisherige Haupteigentümer Milliardär Martin Blaškovič seit 2023 nach einem Investor sucht - was wohl sicher nichts gutes heist, wenns ein Miliardär nicht alleine hinbekommt.

Aber das erklärt vielleicht warum man sich zur Zeit auf die Märkte konzentriert welche noch die besten kurzfristigen Erfolgsaussichten haben und da gehört Deutschland nicht unbedingt dazu, das muss man halt eingestehen. Wenn die Kassen leer sind, muss man halt schauen was man noch macht, um wieder Geld in die Kassen zu bekommen. Ein harter Sparkurs ist dann unumgänglich.
Ob Zetor nun Recht behält in am Stammsitz in Brünn (CZ) verbleibt, in erheblich abgespeckter Form, oder am Ende doch komplett nach Indien abwandert bleibt weiter abzuwarten. Auch wie es künftig mit der Ersatzteilversorgung der bisherigen Modellreihen Proxima, Forterra und Crystal weiter gehen wird.
Bei den neuen Modellen ab 2025 ("Serie 6", Forterra/Crystal Nachfolger) sehe ich da weniger Probleme, da die wichtigen Komponenten (Motor, Getriebe, Achsen) von namhaften Herstellern wie Deutz, ZF-Getriebewerk (Deutschland) und Carraro (Italien) kommen werden.

Eines kann man aber mit Sicherheit sagen: Zetor befindet sich wohl in seiner größten Krise seit Gründung und man kann nur hoffen, dass sie die Kurve noch einmal kriegen und mit geänderter Marktstrategie noch einmal durchstarten können.
 

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